Primetime-Check: Freitag, 17. Dezember 2010

Wie viele Menschen wollten gemeinsam mit Hape Kerkeling vorweihnachtliche Stimmung aufkommen lassen? Welcher der zahlreichen Spielfilme schnitt am besten ab? Wie schlug sich «Cold Case»?

Hape Kerkeling machte sich in letzter Zeit überaus rar im deutschen Fernsehen. Lange Zeit konnte man den beliebten Comedian und Entertainer nahezu gar nicht auf der Mattscheibe bewundern, doch an diesem Freitag zeigte er sich wieder einem größeren Publikum. Für sein neues Format «Hapes zauberhafte Weihnachten» gab ihm RTL beinahe drei Stunden Sendezeit am Freitagabend, was sich als guter Schritt erwies. Wie gewohnt konnte der Kölner Sender damit nämlich in beiden Zuschauergruppen den Tagessieg einfahren, bei den 14- bis 49-Jährigen war dieser mit durchschnittlich 2,86 Millionen Zuschauern und 24,9 Prozent Marktanteil jedoch deutlich überzeugender, als es zuletzt bei «Wer wird Millionär?» der Fall war. Insgesamt verfolgten 5,93 Millionen Hans-Peters multiple Persönlichkeiten, was zu tollen 19,7 Prozent führte.

Damit war man der öffentlich-rechtlichen Konkurrenz meilenweit überlegen, welche lieber auf bewährte Kost setzten. Das ZDF strahlte seine Krimiserien aus, wobei «Ein Fall für zwei» mit 5,05 Millionen Zuschauern 15,8 Prozent bei Allen sowie 7,0 Prozent bei den Jüngeren einfahren konnte. Im Anschluss daran lief wie üblich «SOKO Leipzig», in dieser Woche wollten 4,40 Millionen Menschen bewährte deutsche Krimalkost aus dem Osten sehen. Dies führte zu 13,8 Prozent Marktanteil, bei den Menschen im Alter zwischen 14 und 49 Jahren setzten 7,6 Prozent eine Sehbeteiligung von 0,93 Millionen voraus. In der ARD versuchte man es ebenfalls mit deutscher Ware, dort verfolgten das TV-Drama «Zimtstern und Halbmond» 4,21 Millionen Bundesbürger, was 13,1 Prozent aller Fernsehenden um diese Sendezeit waren. Nicht ganz so rund lief es gewohntermaßen bei den Jungbürgern, hier schauten nur 0,84 Millionen zu, immerhin 7,0 Prozent aller Fernsehenden.

Da die drei größten Fernsehsender allesamt reichlich Publikum fanden, war für die kleineren Sender nicht mehr so viel aus dem Zuschauerpool zu fischen. Am besten fischte hier noch Sat.1, denn der Bällchensender setzte relativ kurzfristig einmal mehr auf den US-amerikanischen Fantasyerfolg «Die Chroniken von Narnia: Der König von Narnia». Dies machte sich bezahlt, denn mit 2,50 Millionen insgesamt und 1,55 Millionen in der werberelevanten Zielgruppe bot man durchaus Paroli. Der Marktanteil bei letztgenannten Zusehern war mit 13,7 Prozent zudem über dem Schnitt, während man insgesamt nur 8,5 Prozent zu holen wusste und im roten Bereich blieb. ProSieben versuchte es ebenfalls mit einem Spielfilm, für den Abenteuerstreifen «Jede Sekunde zählt - The Guardian» konnten sich jedoch nur 1,50 Millionen Deutsche begeistern. Der Marktanteil betrug insgesamt maue 5,1 Prozent, bei den Umworbenen langte es angesichts von 1,04 Millionen nur für 9,1 Prozent. Dafür steigerte sich «Apocalypto» zu späterer Stunde, bei dem Mel Gibson Regie führte. Zwar musste man aufgrund der weniger attraktiven Sendezeit einen Reichweitenverlust auf 1,08 Millionen hinnehmen, konnte sich dafür aber auf Marktanteile in Höhe von 8,8 bzw. 14,1 Prozent steigern.

Schon sehr deutlich abgeschlagen waren VOX, RTL II und kabel eins. Erster setzte natürlich auch diesmal wieder auf seine US-Ware, wobei «CSI: New York» mit 1,56 Millionen Zuschauern und 4,9 Prozent Marktanteil nicht gut ankam, bei den 14- bis 49-Jährigen resultierten aus 0,81 Millionen klar unter dem Senderschnitt liegende 7,1 Prozent. Bei RTL II schickte man den US-Actionthriller «The 6th Day» auf Sendung. Immerhin 1,06 Millionen Menschen sahen zu, mit 3,5 bzw. 6,6 Prozent lief es recht ordentlich. Etwas anderes kann abermals auch kabel eins nicht sagen, welches seine Zuschauer erneut mit drei Stunden «Cold Case» bediente. Die Doppelfolge zu Beginn lockte 1,16 Millionen Zuschauer, eine weitere Einzelfolge konnte danach immerhin noch 1,02 Millionen an die Sendeanstalt binden. Die Marktanteile betrugen zunächst 3,7 Prozent bei Allen und 6,1 Prozent bei den Jungen, zur etwas dankbareren Sendezeit im Anschluss generierte man 4,1 bzw. 5,8 Prozent.
18.12.2010 09:08 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/46542