Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick. Die erste Ausgabe präsentiert die Monate Januar, Februar und März. Von Guido Bolten, über «Big Brother», dem schwulen Fernsehsender TIMM bis hin zu «Unser Star für Oslo» und Jörg Kachelmann…
Anfang Januar kündigte RTL II an, neue Folgen von «Dexter» zu zeigen. Auch «Bionic Woman» sollte den Weg in das Programm des Münchner Senders finden. Während das zweitgenannte Format im März wenigstens noch erfolgreich startete und ab der vierten von acht Folgen unter dem Senderschnitt lag, konnte sich «Dexter» nie wirklich über eben diesen retten. Auch RTL kündigte neue Folgen an. Und zwar von seinem Reality-Format «Teenager außer Kontrolle». Nachdem sich die vierte Staffel im Februar und März aber sehr schwer tat, wurde das Aus der Sendung bekannt.
Guido Bolten zeigte sich am 5. Januar noch zufrieden mit der Quotenentwicklung bei Sat.1. Der damalige Senderchef erklärte, er sehe den Sender für das Jahr 2010 gut aufgestellt. Etwa eine Woche später wurde bekannt, dass Bolten seinen Chefsessel räumen muss. Sein Nachfolger ist seitdem Andreas Bartl. In Sachen Quoten gab einmal mehr RTL den Ton an. Die siebte Staffel «Deutschland sucht den Superstar» begann am 6. Januar mit über sieben Millionen Zuschauern. Einen besseren Start der Castingshow hatte es bis dahin noch nie gegeben.
Und auch bei RTL II konnte man sich über eine starke Programmfarbe freuen. Über die zehnte «Big Brother»-Staffel wurde schon im Vorfeld viel spekuliert. Besonders, dass ein HIV-positives schwules Pärchen in den TV-Container zog, sorgte für viel Aufmerksamkeit. Die knapp vierstündige Einzugsshow holte dann 13,0 Prozent Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen. Der weitere Verlauf ist bekannt. Die Staffel entwickelte sich zu einer der stärksten der vergangenen Jahre und wurde zum ersten Mal in der Geschichte sogar verlängert.
Gute Nachrichten auch bei ProSieben. Mit 23.000 Bewerberinnen wollten so viele Mädchen wie noch nie «Germany’s Next Topmodel» werden. Die Quoten der Staffel verliefen dann aber eher enttäuschend. 2011 will der Sender alles besser machen. Außerdem im Januar: Das ZDF kündigte eine eigene Talkshow für Peter Hahne an und RTL gab bekannt, dass «Vermisst» zukünftig auch in der Primetime laufen wird.
Zittern müssen seit Ende Januar zudem die Mitarbeiter des Fernsehsenders TIMM. Denn der Eigentümer des Kanals, die Deutsche Fernsehwerke GmbH, ging in die Insolvenz. Seit dem gibt es viele Spekulationen, was mit dem Sender für schwule Männer passieren soll. Ein Wechsel ins Pay-TV wurde ebenso diskutiert wie die komplette Einstellung des Sendebetriebes. Im Programm gab es tiefe Einschnitte, doch bis heute ist der Kanal immerhin noch auf Sendung. Die Homepage wurde allerdings inzwischen abgeschaltet.
Lesen Sie auf der kommenden Seite, was im Monat Februar in der Fernsehbranche passiert ist.
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Das erste Highlight im zweiten Monat des Jahres setzte das DSF. Denn ab dem 5. Februar zeigte der kleine Sportkanal die Neuauflage der «American Gladiators». NBC bestellt im Jahr 2007 neue Folgen. Grund war damals der Autorenstreik. RTL kündigte ebenfalls in den ersten Tagen des Februars an, seine Tanzshow «Let’s Dance» neuauflegen zu wollen. Drei Jahre war sie nicht im Programm des Kölner Senders. Ende des Monats verkündete der Sender, dass Daniel Hartwich an die Stelle von Hape Kerkeling treten wird.
Für den größten Quotenflop sorgte unterdessen ProSieben mit der Fake-Doku «Das Internat – Emma bloggt». Nach nur zwei Folgen zog der Sender den Stecker. Dies lag aber vermutlich nicht nur an der unterirdischen Qualität, sondern an den Quoten. Bei den 14- bis 49-Jährigen holte das Format nur knapp über vier Prozent Marktanteil – viel zu wenig für ProSieben. Freude dagegen im Hause Pocher: Oliver Pocher wurde am 2. Februar Vater. Seine Freundin Sandy Meyer-Wölden brachte eine Tochter zur Welt.
Fem.TV – so hieß das Projekt der ProSiebenSat.1-Gruppe für Frauen. Am 10. Februar gab man bekannt, dass sixx der neue Name für den Sender sein wird. Senderchefin Katja Hofem-Best erklärte: „In erster Linie ist sixx ein uniquer Name, den es so in der doch sehr vielfältigen digitalen TV-Landschaft noch nicht gibt. Die Wiedererkennung ist für uns sehr wichtig. Über eine Programmierung auf dem 6. Platz der Fernbedienung würden wir uns natürlich sehr freuen.“ Gleichzeitig kündigte Hofem-Best viele US-Serien für den Sender an.
Im Februar startete zudem das Musik-Casting «Unser Star für Oslo». Quotentechnisch sah es zwar nie überragend aus, doch mit Lena Meyer-Landrut fanden ARD und ProSieben Anfang März den deutschen Act für den «Eurovision Song Contest» in Oslo. Gleichzeitig war im Februar in ARD und ZDF Olympia zu sehen. Die Sportübertragungen dominierten zahlreiche Primetime-Sendeplätze und sorgten für gute Quoten bei den Öffentlich-Rechtlichen.
Standhaft zeigte sich immerhin ProSieben. Denn trotz desolater Quoten am Donnerstagabend zeigte man unerschrocken die komplette Staffel von «Jana Ina und Giovanni - Pizza, Pasta & Amore». Unterdessen gab das ZDF bekannt, einen weiteren Film mit dem Komiker Hape Kerkeling zu drehen. «Amore und so’n Quatsch» wolle man mit Kerkeling verfilmen. Der vorherige Film «Ein Mann, ein Fjord!» war für den Sender ein Erfolg.
Schon Anfang des Jahres hatte die «Super Nanny» bei RTL mit Quotenproblemen zu kämpfen. Deshalb sollte der Fokus vermehrt auf kleine Kinder gelegt werden. Wirklich geholfen hat dies nicht. Auch zuletzt waren die Quoten schwach. Es wird spannend sein zu beobachten, was RTL im kommenden Jahr an dem Format verändert wird, damit es vielleicht doch noch in die Erfolgsspur zurück kehrt.
Lesen Sie auf der kommenden Seite alles zum Monat März.
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Im März wurden erstmals Details zur neuen Castingshow «X Factor» bekannt. Quotenmeter.de titelte damals: „«X Factor»: Jury ohne Bohlen“. Stattdessen sollten Sarah Connor, Till Brönner und George Glueck de Kandidaten beurteilen. Als Moderator wurde Jochen Schropp vorgestellt, der nach der Staffel wohl zu den Gewinnern der Sendung gehört. Schlagzeilen gab es auch immer wieder zu «Big Brother», beispielsweise als Bewohner Klaus Carlos die Nase prellte.
Bei dem Musiksender Viva wurde das Format «Vasta» eingestellt. Stattdessen erhielt «Viva Live» einen weiteren Sendeplatz und war fortan drei Mal in der Woche zu sehen. Im weiteren Verlauf des Jahres sollte es aber noch mehr Schlagzeilen rund um Viva und MTV geben. Für Ulla Kock am Bring war der März dagegen erfolgreich. Es wurde bekannt, dass sie nach langer TV-Abwesenheit die neue Sat.1-Spielshow «Die perfekte Minute» moderieren wird.
Nach zuletzt schwachen Quoten musste sich das Sat.1-Format «Nur die Liebe zählt» Veränderungen unterziehen. So wurde bekannt, dass in den neuen Folgen auf das Studio komplett verzichtet werden soll. Stattdessen sollte Moderator Kai Pflaume direkt vor Ort bei den Menschen sein. Weitere Neuigkeiten aus dem Hause ProSiebenSat.1: Konzernchef Thomas Ebeling kündigte an, keine weiteren Investitionen in die Nachrichten zu stecken.
kabel eins steigt in die Motorsport-Berichterstattung ein. Dies war die ungewöhnliche Meldung am 18. März bei Quotenmeter.de. Und tatsächlich zeigte der Sender die Rennen der ADAC GT Masters und hat den Vertrag vor kurzer Zeit auch verlängert. Wirklich erfolgreich ist man mit dem Programm aber nicht.
Am 20. März wurde Jörg Kachelmann festgenommen und für etwa fünf Monate in Untersuchungshaft gesteckt. Der Vorwurf gegen den Wetter-Moderator: Verdacht der besonders schweren Vergewaltigung und gefährliche Körperverletzung. Kachelmann bestreitet die Vorwürfe. Festgenommen wurde auf einem deutschen Flughafen, nachdem er aus Vancouver von den Olympischen Winterspielen zurückkehrte. Für die ARD stand er dort noch vor der Kamera.
„Girls Forever“ hieß es Ende des Monats außerdem bei ProSieben, als der Sender die neue «Popstars»-Staffel ankündigte. In 16 Städten suchte man vier Sängerinnen, die sich am Ende als Band zusammenschließen sollten. RTL konnte sich derweil über die Quoten des ersten Formel-1-Rennens der Saison freuen. Dank der Schumi-Rückkehr schalteten über zehn Millionen Menschen ein – so viele wie seit Langem nicht mehr.
Von sich reden machte auch Johannes B. Kerner, der in seiner Sendung am 4. März den Ex-Fußballfunktionär und -schiedsrichter Manfred Amerell und Lothar Matthäus sowie dessen damalige Freundin Liliana. Amerell wurde in den Wochen zuvor bezichtigt, sich dem jungen Schiedsrichter Michael Kempter gegen dessen Willen sexuell angenähert zu haben. Gute Voraussetzungen also für eine hohe Zuschauerzahl, dennoch reichte es in der Zielgruppe nur zu 7,2 Prozent Marktanteil.
Etwas besser sah es da schon für den Zweiteiler «Die Grenze» aus, der im Vorfeld von Sat.1 massiv beworben worden war. Der erste Teil kam auf 19,1 Prozent Marktanteil bei den Werberelevanten, die zweite Folge immerhin noch auf 13,7 Prozent. Deutlich stärker präsentierten sich dennoch RTL und ProSieben. Die Kölner punkteten mit dem K.O.-Sieg von Wladimir Klitschko, 12,59 Millionen Menschen schalteten ein. Für ProSieben fuhr am 14. März der Spielfilm «Fluch der Karibik 3» das beste Ergebnis seit 2006 ein.
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