Peter Frey: ‚ARD könnte Probleme bekommen‘

Der ZDF-Chefredakteur kritisierte die Pläne der ARD ab dem kommenden Herbst fünf Talkshows ins Programm zu nehmen.

Nach der Kritik an den Plänen einer neuen täglichen Talk-Schiene im Ersten ab dem Herbst 2011, die teilweise auch aus den eigenen Reihen zu hören war, kommen die ARD-Programmplaner nicht zur Ruhe. Nun hat sich auch noch ZDF-Chefredakteur Peter Frey (Foto) skeptisch über die Programm-Reform der ARD geäußert. Die vielen Talkshows im Ersten könnten inhaltliche Probleme bekommen, prophezeite er. Gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ (FAZ) sprach Frey von einem „Risiko einer Kannibalisierung“.

Denn aufgrund der Vielzahl von Talksendungen im Ersten, die die ARD-Verantwortlichen mit den Formaten von Günther Jauch, Anne Will, Frank Plasberg, Reinhold Beckmann und Sandra Maischberger plant, könne es für den Sendern und seine Programmplaner ernste Probleme geben, wenn die einzelnen Polit-Talks in Konkurrenz zueinander gehen, sagte Frey.

Er nannte ein Beispiel: „Ich glaube nicht, dass sich Günther Jauch und Frank Plasberg auf eine friedliche Koexistenz verständigten, nach dem Motto: ‚Merkel kommt sonntags zu mir, Guttenberg geht montags zu dir‘“, argumentierte der ZDF-Chefredakteur gegenüber der FAZ. Peter Frey will für das ZDF deshalb keine ähnliche Strategie fahren. Beim Mainzer Sender wird man sich auf die Talkshow von Maybrit Illner konzentrieren und den einzigen Fokus hierauf legen.
04.01.2011 10:13 Uhr  •  Jürgen Kirsch  •  Quelle: FAZ Kurz-URL: qmde.de/46822