ARD schließt «Sportschau» nach 20.00 Uhr aus

Das Erste lehnt kürzlich publik gewordene Pläne der DFL strikt ab. Die Sportsendung selbst feiert in diesen Tagen lieber ihren 50. Geburtstag.

Am medialen Vorgeplänkel erkennt man, dass sich die nächste Ausschreibung der Übertragungsrechte für die Fußball Bundesliga langsam nähert. Ausgeschrieben werden sollen die Rechte in diesem Herbst, im Frühjahr 2012 soll dann Klarheit herrschen, wer die Fernsehrechte ab Sommer 2013 besitzt. Die DFL erhofft sich dank der deutlich längeren Vorlaufzeit als zuletzt eine größere Planungssicherheit für ihre Partner.

Um das Pay-TV zu stärken, brachte der Geschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, Christian Seifert, in einem Interview kürzlich auch wieder die Variante mit der Free-TV-Übertragung nach 20.00 Uhr ins Spiel. Im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst (Sid) lehnte «Sportschau»-Chef Steffen Simon dies jedoch deutlich ab.

„Die Bundesliga ist nach 20 Uhr bereits ein Mal grandios gefloppt, und sie wird wieder floppen. Aber nicht in der ARD, denn daran haben wir kein Interesse", sagt Simon. Simon spielt damit auf das Jahr 2001 an: Sat.1 sendete damals «ran» (Foto) freiwillig deutlich später. Um 20.15 Uhr versuchte der Privatsender die Fußball-Sendung zu einem Primetime-Event zu machen. Die Folge: Die Reichweiten gingen drastisch zurück. Auf massiven Druck änderte Sat.1 die Ausstrahlung nach vier Samstagen wieder, «ran» ging wieder um 19.00 Uhr on Air.

Das Erste selbst will sich aber noch nicht allzu sehr mit der Rechte-Ausschreibung beschäftigen, sondern zunächst einmal einen besonderen Geburtstag feiern. Im Juni wird die «Sportschau» nämlich 50 Jahre alt – am 4. Juni 1961 lief das Format erstmals. Bereits am kommenden Samstag will die Redaktion deshalb auf die Anfänge zurückblicken.
07.01.2011 11:05 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/46883