Gemeinsam haben die Leser von Quotenmeter.de das TV-Jahr 2011 vorhergesagt. Von Scripted News bis Bohlens Polittalk.
Statistisch gesehen blicken 81 Prozent der Deutschen optimistisch in die Zukunft, aber das TV-Programm bewies oft genug: Die Einschätzung "Schlimmer kann es sowieso nicht mehr werden" stellt sich regelmäßig als falsch heraus.
Die Weisheit der Vielen: Fragt man einen zufällig ausgewählten Passanten nach dem Namen der amtierenden Bundeskanzlerin, dann erhält man unter Umständen eine falsche Antwort von erschreckender Unwissenheit. Fragt man zwanzig Passanten und wählt den Namen, der am meisten genannt wurde, dürfte dieser mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Angela Merkel lauten. Gut, ein bisschen kommt es natürlich auch darauf an, in welchem Viertel man die Passanten auf der Straße anquatscht.
Statistisch gesehen bat in der letzten Ausgabe darum, mitzuhelfen, schon im Januar einen Rückblick auf das Fernsehjahr 2011 leisten zu können - 132 Quotenmeter.de-Leser sollten es doch eigentlich gut vorhersehen können. Denn so viele beteiligten sich am Fragebögen über das gerade angebrochene Jahr.
Und das wird das Jahr der Soapdokus - man filmt nicht bloß noch eine Soap, man filmt auch gleich eine Doku am Set mit. 36,4 Prozent der Teilnehmer glauben, dass es nur noch eine Frage von Wochen ist, bis der erste Fernsehmacher diese Idee aufgreift. Ganz knapp dahinter: 35,6 Prozent glauben an das Comeback der Gameshow. Vielleicht ist es aber auch eher Hoffnung als Prognose. Ein Teilnehmer glaubte an die nächste Evolutionsstufe der Scripted Reality und wählte eine ganz eigene Antwort: Scripted News Dokus. Also sowas wie "Bild TV"?
Kommen wir zu den Antworten, auf die jeder TV-Geschäftsführer in Deutschland sehnlichst wartet: die Marktanteile 2011! Nimmt man aus den geschätzten Werten jeweils den Median, um ein paar Ausreißer, die den Marktanteil RTLs auf 45 Prozent schnellen sahen oder Sat.1 nicht mehr im messbaren Bereich, zu umgehen, so ergeben sich folgende Schätzungen:
Und damit schon mal voreilige Glückwünsche nach Frankfurt und München. Denn dem Ersten steht mit 13 Prozent bei allen Zuschauern ein großes Jahr bevor, während ProSieben in der Zielgruppe wieder zulegen kann und 2011 auf 12,1 Prozent Marktanteil kommen wird. In den vergangenen vier Monaten wurden nur 11,7 Prozent gemessen. Die Quotenmeter.de-Gemeinschaft sagt voraus: Aufschwung für alle! Nur Sat.1 wird ein wenig unter den jüngsten Werten liegen. Allerdings nur bei den Gesamtzuschauern und das dürfte Andreas Bartl verschmerzen können.
Die TV-Branche feiert sich selbst, auch in diesem Jahr. Und
Statistisch gesehen wollte wissen: Wer bekommt 2011 den Ehren-Fernsehpreis und tritt in die Fußstapfen der medialen Meister der deutschen Fußball-Elf? 31,8 Prozent der Befragten entschieden: Die zu Guttenbergs werden den Preis in Empfang nehmen dürfen. Ihnen dicht auf den Fersen: Quotenmeter.de. Wir freuen uns drauf! Das Spitzentrio komplettiert die Fußball-Elf der Frauen: 23,2 Prozent setzen darauf. Erst Friedensnobelpreis, dann Fernsehpreis? So geht das nicht! Nur fünf Stimmen gingen für Barack Obama ein. 2012 wird er mehr brauchen.
Entspannt zurücklehnen dürfen sich im Jahr 2011 die Fans von «Wetten, dass..?» und «TV Total». Beide Sendungen werden nicht eingestellt - Unfall- und Gähngefahr zum Trotz. Anders sieht es bei der «Schillerstraße» aus: 60 von 132 Orakeln sehen die Absetzung voraus, ein todsicherer Tipp! Sogar weit vor der «Oliver Pocher Show». Ist Ollis Vertrag wirklich so wasserdicht? Nur 28 Prozent sehen das Ende seiner Show in 2011 gekommen.
Auf der nächsten Seite: Die spektakulärsten Moderatoren-Wechsel des Jahres 2011!
Gemeinsam haben die Leser von Quotenmeter.de das TV-Jahr 2011 vorhergesagt. Von Scripted News bis Bohlens Polittalk.
Jauch ins Erste, Schmidt zurück zu Sat.1 - Welche spektakulären Personalwechsel werden in diesem Jahr den TV-Transfermarkt in die Schlagzeilen bringen? Die meisten Leser glauben: Starmoderator Jürgen Milski wird 2011 den Sender wechseln - verlässt er etwa das sinkende Schiff? Sein Weg führt zu RTL II, wo er gerüchteweise einst geboren wurde. Auch Das Erste stellt mit 22,2 Prozent der Stimmen noch eine Alternative dar - der «Musikantenstadl» ruft nach neuem Schlager. Die Vergangenheit will "der Jürgen" jedenfalls hinter sich lassen, da sind die Quotenmeter-User sich einig: Die Moderation einer Castingshow stellt keine Option dar.
Fans von Stefan Raab dürfen zum zweiten Mal beruhigt sein: Er wird seinem Sender treu bleiben. Das bewies nach dem kürzlich verlängerten Vertrag mit ProSieben nun auch die Weisheit der Vielen. Nur eine Minderheit von immerhin vier Umfrage-Teilnehmern sieht Raab 2011 zum Ersten wechseln, um dort eine Latenight-Show zu moderieren. Einzelmeinungen: Raab als Castingshow-Kapitän zu RTL (Bohlen austauschen?) oder als Moderator einer Ranking-Show abgeschoben zu RTL II.
Heißester Wechselkandidat nach Milski: Oliver Pocher. Ihn dürfen wir bald den "deutschen Latenight-Killer" nennen. Nach ProSieben, dem Ersten und Sat.1 führt ihn sein Weg zu RTL oder RTL II. In jedem Fall wird es wieder eine Latenight-Show werden, da sind sich die Befragten einig.
2011 wird das Jahr der Polittalks und Latenight-Shows. Neben den Soapdokus selbstverständlich. Für die Latenight-Sendungen haben wir die Kandidaten parat, aber wer und wo wirds politisch? Reinhold Beckmann und Das Erste. Nanu, das klingt nicht gerade nach Wechselgerücht! Einer dieser Momente, in denen man sich eine Statistik genauer ansehen sollte. Die neue Top-Adresse für Reinhold Beckmann: Sat.1. Klar, die suchen ja auch händeringend nach jemandem, der bei «Talk im Turm» den Kerner macht. Und wer wechselt dafür ins Erste, das seinen Hunger nach Polittalk immer noch nicht gestillt hat? Hier ist das Votum überzeugend: 53,8 Prozent der Befragten glauben, dass der nächste Polittalk im Ersten von Dieter Bohlen moderiert werden wird.
Aber was wird nun
der Top-Wechsel 2011? Es ist mit neun Stimmen tatsächlich Beckmanns neuer Polittalk auf Sat.1 gefolgt von Bohlens ebensolchem im Ersten und Pochers Latenight-Show auf RTL mit jeweils sieben Stimmen.
Kommen wir zur Masterfrage: Die Lachnummer des Jahres. Für welche Sendung wird sich in diesem Jahr der Sender genauso wie seine Zuschauer schämen müssen? Sagenhafte 100 Prozent der Stimmen fielen auf «Lenßen - der Film», den einzigen zur Wahl gestellten Kandidaten. Das Schlimmste haben wir also bereits hinter uns. Wenn das mal nicht Mut auf die kommenden elfeinhalb Monate Fernsehen macht.
Jetzt müssen wir nur noch den zu Guttenbergs den Fernsehpreis wegschnappen.