QamS: Wer soll noch in den Dschungel?

Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Mit einem ersten Dschungel-Fazit und potentiellen Kandidaten für die nächste Staffel, einem oscarprämierten Meisterwerk sowie Harry Potter in Lebensgefahr.



Der Dschungel ist zurück. Unter einem Feuerwerk an crossmedialer Promotion zogen die elf frischen Bewohner am Freitag ins Camp der RTL-Show «Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!». Das erfreulichste an der neuen Staffel war dabei, dass sie sich selbst treu geblieben ist. Während andere Formate wie «Das Supertalent» oder «DSDS» in den vergangenen Monaten immer stärker der RTLisierung zum Opfer fielen und durch nicht enden wollende Beiträge und permanente Endlosschleifen von vermeintlichen Höhepunkten unerträglich in die Länge gezogen wurden, behielt die Dschungel-Show ihre bewährte Machart und damit ihr hohes Tempo. Die Einspieler waren kurz, die Aktionen knackig und nirgends war ein künstlicher Herzschlag zu hören. Besonders angenehm fiel auf, dass sogar die Vorstellung der Kandidaten fast gänzlich ohne Aufzählung ihrer früheren „Erfolge“ passierte. Für jeden Teilnehmer gab es lediglich die Einblendung einer Berufsbezeichnung und eine Handvoll kurze Sequenzen aus früheren Zeiten. Mehr war auch nicht nötig, schließlich widmete sich die einschlägigen RTL-«Punkt»-Magazine in der vergangenen Woche ausgiebig den neuen Bewohnern. Selbst während der Dschungelprüfung verzichtete das Team auf überdramatische Musikuntermalung, Donnerschläge, entsättigte Bilder sowie Zeitlupen und sogar im Eröffnungsteaser wurden nicht alle Highlights vorweggenommen. Offenbar ist das obligatorische RTL-Handbuch noch nicht bis nach Australien gelangt.

Nicht nur dadurch versprach der Auftakt zwei vergnügliche Wochen. Die Moderatoren waren in Höchstform und bissiger als zuvor, die Beiträge bewährt perfekt inszeniert und die Zusammensetzung der Gruppe offenbarte bereits am ersten Tag viel Potential für Spott und Häme. Mit Indira und Sarah wetteiferten schon nach wenigen Stunden zwei Damen um den Titel als größte Zicke und wurden dabei dicht von Katy Karrenbauer gefolgt. Rainer Langhans dürfte vor allem wegen seiner Passivität noch öfters aufs Korn genommen werden und Hochzeitsplaner Frank Matthée bettelte mit seinem selbstgewählten Namen „Froonck“ geradezu um verbale Prügel. Kurz gesagt – und das ist das schöne an der Show – alle Kandidaten erzeugen beim Zuschauer weder Mitleid noch Empathie. Letztlich haben sie es nicht besser verdient.

Doch leider haben in der aktuellen Staffel nur elf vermeintliche Promis Platz. Dabei gebe es noch so viele Personen mehr, die es verdient hätten mit Kakerlaken überschüttet zu werden. Hier schon einmal eine Anregung für die nächste Staffel:

Gina-Lisa Lohfink
Wenn derzeit Ex-«Topmodel»-Kandidatin Sarah Knappik im Dschungel verweilen darf, müsste der Gerechtigkeit wegen auch ihre Freundin Gina-Lisa eingeladen werden, in dessen Fahrwasser sie erst bekannt wurde. Die Wasserstoff-Blondine könnte dann gleich ihren Ex-Freund Marc Terenzi mitbringen, der seit dem Ende seiner Beziehung mit Sarah Connor außer einem Auftritt in der zweifelhaften RTL II-Show «Tattoo Attack» nichts mehr auf die Beine gestellt hat.

Iris Katzenberger
A propos Wasserstoff. Eine Sensation wäre die Verpflichtung von Doku-Sternchen Daniela Katzenberger. Da diese es derzeit kaum nötig haben dürfte, sich mit Fischschleim und Spott übergießen zu lassen, könnte RTL auf den üblichen Lückenbüßer zurückgreifen: Ihre Mutter Iris. Sie nahm bereits bei «Big Brother» und «101 Wege aus der härtesten Show der Welt» teil und ist damit mit den Niederungen der deutschen Fernsehunterhaltung bestens vertraut.

Dennie Klose
Gibt es einen Menschen mit weniger Unterhaltungswert? Der Moderator der SuperRTL-Version von «Upps! – Die Pannenshow» schafft es sogar nach dem lustigsten Missgeschick die Stimmung durch seine bloße Anwesendheit in den Keller zu ziehen. Gepaart mit seinem motorischen Ungeschick und den unlustigen Moderationstexten sollte es ihm gelingen jede Ratte aus dem Camp zu vertreiben.

Rosi Mittermaier und Christian Neureuther
Keine Ausgabe der «Ultimativen Chartshow» ohne die beiden ehemaligen Skifahrer. Dabei geben sie egal um welchen Song es geht immer nur zwei Statements ab. Entweder finden sie das Lied „Suppa“ oder sie kennen es schlicht nicht. Völlig unverständlich wieso RTL sie in nahezu jedem Einspieler verwendet. Was die beiden wohl zu den Dschungelprüfungen sagen werden? Man hat es fast schon im Ohr.

Ralf Möller
Was macht eigentlich unser Star in Hollywood? Viel ist es nicht mehr. Seine kleine Rolle in «The Tourist» ist das erste Mitwirken an einer hochwertigen Produktion seit Jahren. Zuvor war er hauptsächlich in miesen B-Movies und erschreckend vielen Uwe-Boll-Werken zu sehen. Unvergessen auch sein Auftritt im RTL-Megamovie «Hai-Alarm auf Mallorca». Wer zudem in einem Scooter-Musikvideo mitspielen muss, hat dringend einen Karriereschub durch das Dschungel-Camp nötig.

Oliver Pocher
Dem gefallenen Comedystar ist nichts heilig. In seinem Drang nach Aufmerksamkeit schreckt er vor nichts zurück. Bei einem Vergewaltigungsprozess kam er beispielsweise als vermeintlicher Täter verkleidet und verspottete die möglichen Opfer. Da ist es kaum verwunderlich, dass er auch seine Ehe mit Sandy Meyer-Wölden (neuerdings Alessandra Pocher) und ihre Schwangerschaft ohne Erbarmen ins Fernsehen schleift. Ein Besuch im Dschungelcamp könnte ihm zeigen, wo er wirklich steht und ihm endlich wieder ein Millionenpublikum bescheren. Zeit für eine Teilnahme hätte er ohnehin, da seine Sat.-1 Show während der Ausstrahlung der Dschungel-Show pausieren muss.

Porno-Klaus
Der Ex-«DSDS», Ex-«Superstar», Ex-«Mitten im Leben» und Ex-«Big Brother»-Teilnehmer schreckte bisher vor keinem noch so niveaulosen RTL-Format zurück. Selbst nach Argentinien reiste er, um an der D-Promiparade «101 Wege aus der härtesten Show der Welt» teilzunehmen. Ein Ausflug nach Australien wäre also nur konsequent und bei seiner kaum vorhandenen Kleidung stehen die Chancen von einer Schlange oder einer Spinne gebissen zu werden gar nicht mal schlecht.

Constanze Rick
Niemand nervt derzeit mehr als die „Moderatorin“ des VOX-Starmagazins «Prominent!». Niemand hätte zwei Wochen Aufenthalt im Regenwald auf einer harten Liege mehr verdient. Jeden Abend kommentiert sie die aktuellen Promi-News indem sie ohne ihre Lippen zu bewegen debil in die Kamera grinst und dabei sinnlos auf ihrem Laptop herumtippt. Natürlich müsste RTL ihr erlauben, einen Computer mitnehmen zu dürfen, denn nur mit ihm scheint sie überhaupt lebensfähig zu sein. Wenn der Sender dann noch ihre Sat.1-Kollegin Sibylle Weischenberg verpflichtet, können die beiden solange über die anderen Bewohner herziehen, bis ihnen endlich die Köpfe platzen.

Tine Wittler
Ihre Dekoshow «Einsatz in vier Wände» findet nur noch beim Totalabriss von verdreckten Messie-Häusern ein paar Zuschauer und das Nachfolgeformat «Unterm Hammer» wurde wegen Schummelein nach nur einer Folge abgesetzt. Die ehemalige Bravo-Redakteurin hat also dringend einen Tapetenwechsel nötig. Vielleicht könnte sie die Zeit im Dschungel dafür nutzen, um das Camp wohnlicher zu gestalten. Es ist nur zu befürchten, dass die Pflanzen hemmungslos pink gefärbt werden.

Jana Ina und Giovanni Zarella
Es gibt wohl kaum ein Promi-Event, an dem das Ehepaar nicht schon einmal teilgenommen hat. Zuletzt nervten sie die ProSieben-Zuschauer mit ihrer erfolglosen Dokusoap «Liebe, Pasta & Amore». Höchste Zeit also für eine kulinarische Neuorientierung. Statt Nudeln könnten sie schon bald Känguru-Hoden genießen. Vor allem das Engagement von Ex-Bro’Sis-Sänger Giovanni wäre nach der Teilnahme seiner ehemaligen Bandkollegen Ross Antony und Indira Weis nur folgerichtig.

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Auf der nächsten Seite wird das Blockbuster Battle ausgetragen.

Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin. Mit einem ersten Dschungel-Fazit und potentiellen Kandidaten für die nächste Staffel, einem oscarprämierten Meisterwerk sowie Harry Potter in Lebensgefahr.



«Maria Brand und die letzte Fahrt»
(am Mittwoch, 05. Januar 2011, 20:15 Uhr, ZDF)

"Ich habe zum ersten (und auch zum letzten) Mal eine Folge der Krimireihe gesehen. Darin wurde der Chef eines Achterbahnherstellers in einer Geisterbahn ermordet. Die komplette Story war mit so vielen Fehlern behaftet, wie ich es noch nie erlebt habe. Angeblich soll die Bahn ohne geschlossenen Bügel losgefahren sein - genau in dem Moment als sich eine Person kurz darauf setzte. Das ist unmöglich, weil solche Anlagen stets vorher vom TÜV geprüft werden. Als die Bahn ihre Probefahrt hatte, schrie ein Augenzeuge wild umher: 'Die Bahn ist zu schnell, die wird entgleisen.'
Wie schrecklich diese Szene dargestellt wurde, kann man gar nicht wiedergeben. Wie die beiden Ermittler ohne Sinn und Verstand auf die Lösung kamen, habe ich wirklich noch nie gesehen. Eine Schande, dafür Gebühren zu zahlen. Deshalb ist diese Sendung nicht nur der Haufen der Woche, sondern meiner Meinung nach jetzt schon der Haufen des Jahres."

Gefunden von: Patrick

Wir suchen weitere Beispiele für den größten Dünnpfiff im Fernsehen. Haben auch Sie einen Kandidaten für den „Haufen der Woche“ entdeckt? Dann schicken Sie eine Lesermail mithilfe des obigen Links.



«Die Fälscher»
(Freitag, 21. Januar 2011, 20.15 Uhr, ZDFneo)

Eine wahre Geschichte. Kurz vor dem Ende des zweiten Weltkriegs wird die Lage im Deutschen Reich immer aussichtsloser. Die Führung beschließt daher im großen Rahmen das Geld des Kriegsgegners Großbritannien zu fälschen, um die feindliche Wirtschaft zu untergraben. Im Konzentrationslager Sachsenhausen werden dazu Druckerexperten aus dem ganzen Land zusammengezogen und zur Mitarbeit gezwungen. Insgesamt fälschen sie über 130 Millionen britische Pfund. Regisseur Stefan Ruzowitzky verfasste das Drehbuch auf Basis der Erinnerung von Zeitzeugen. Der Film überzeugt vor allem wegen seiner hervorragenden Darsteller (u.a. Karl Markovics, August Diehl und Devid Striesow) und wurde verdient mit dem Oscar als „Bester fremdsprachiger Film“ ausgezeichnet.



Jeden Sonntag duellieren sich RTL und ProSieben mit ihren Blockbustern und die Zuschauer haben die Qual der Wahl. Doch Quotenmeter.de verrät, wo sich das Einschalten mehr lohnt.

«Chaos» (RTL)
Bei der Erstürmung einer Bank, in der nach einem Überfall eine Geiselnahme stattfindet, können die Gangster (u.a. Wesley Snipes) in dem Chaos entfliehen. Der ehemalige Cop Quentin Conners (Jason Statham) und sein Partner (Ryan Phillipe) machen sich auf eigene Faust auf die Jagd nach den Verbrechern. Strenggenommen verdient der Film von Regisseur Tony Giglio gar keine Teilnahme am Blockbuster Battle, hat er doch weder in Deutschland noch in den USA ein Kino von innen gesehen, denn er erschien direkt auf DVD.

«Harry Potter und der Gefangene von Askaban» (ProSieben)
Die Nachricht verbreitet sich in der Zauberwelt wie ein Lauffeuer. Der gefährliche Muggel-Mörder Sirius Black ist aus dem Gefängnis von Askaban ausgebrochen und hat es nun auf den Zauberschüler Harry Potter abgesehen. Der dritte Teil der Reihe wurde vom Visionär Alfonso Cuaron («Children of Men») sehr viel düsterer umgesetzt als seine Vorgänger und erhielt zwei Oscarnominierungen für die „Beste Filmmusik“ und die „Besten visuellen Effekte“.

Die Empfehlung
Wenn Filme trotz prominenter Darsteller nur auf DVD veröffentlicht werden, ist dies zweifelsfrei ein Zeichen von mangelnder Qualität. Dies beweist auch «Chaos». Die Story ist abgegriffen, die Wendungen sind wenig überraschend und die Darsteller wirken lustlos. Der Sender hätte gut daran getan, eher den Pilotfilm von «Glee» im Abendprogramm zu zeigen als dieses Machwerk. Dagegen trumpft ProSieben mit einem echten Hit auf. Regisseur Alfonso Cuaron setzte die Verfilmung des Kinderbuches inhaltlich und visuell derart überzeugend um, dass auch Erwachsene und Nicht-Hardcore-Fans beeindruckt sein werden.

Der Sieg geht an «Harry Potter und der Gefangene von Askaban» um 20.15 Uhr auf ProSieben.

Der Zwischenstand 2011
In der vergangenen Woche duellierten sich «Troja» (RTL) und «Hancock» (ProSieben). Während ProSieben einen werberelevanten Marktanteil von 28,4 Prozent erreichte, schaffte RTL lediglich einen Wert von 12,1 Prozent. Der Quotenpunkt geht daher an ProSieben.

Nach Empfehlungen:
RTL : ProSieben = 0 : 2

Nach Quoten:
RTL : ProSieben = 0 : 1

Qams - Quotenmeter am Samstag: Das Wochenendmagazin erscheint jeden Samstag und bietet die ideale Mischung an unterhaltsamen Themen für ein perfektes Wochenende an. Stets dabei sind das "Thema der Woche", der "TV-Tipp der Woche", das "Blockbuster Battle 2.0" sowie der "Haufen der Woche".
15.01.2011 10:15 Uhr  •  Christian Richter Kurz-URL: qmde.de/47052