US-«Skins»: MTV-Format im Sturzflug

Massive Verluste für die in den Vereinigten Staaten sehr umstrittene Serie. MTV dürfte langsam nervös werden.

Keine gute Presse, keine guten Quoten: Keine gute Zeit für die US-Serie «Skins», deren zweite Episode am Montagabend in den USA zu sehen war. In England läuft die Serie erfolgreich in der fünften Staffel, die US-Adaption erfreute sich bei der Premiere großer Beliebtheit: 3,26 Millionen Menschen schalteten ein; das Format führte aber wegen des offenen Umgangs mit Sex und Drogen zu großen Diskussionen. Jugendschutzorganisationen forderten Firmen auf, keine Werbung mehr in «Skins» zu buchen.

Die negative Presse ist der Serie jedenfalls alles andere als gut bekommen. Folge zwei hatte weniger als halb so viele Zuschauer – mehr als 50 Prozent des Premierenpublikums schalteten nicht mehr ein. Die durchschnittliche Zuschauerzahl sank auf rund 1,6 Millionen. Bei den wichtigen 18- bis 34-Jährigen, die MTV besonders ansprechen will, sank das gemessene Rating von 2.9 bei der Auftaktfolge auf nur noch 1.0.

Neben den Zuschauern zogen sich in der Tat auch einige Werbekunden zurück. Zu Wort gemeldet hat sich deshalb auch Bryan Elsley, der die britische Version erfunden hat. Er bezeichnet «Skins» sogar als eher altmodische Serie. „Es geht um das Leben und die Liebe von Teenies - und eben auch darum, wie sie mit Themen wie Sex, Eltern, Erziehung, Drogen und Alkohol umgehen.“

Elsley verweist darauf, dass die Serie in Großbritannien sogar als Lehrfilm in der Drogenprävention eingesetzt werde. Er selbst habe den Überblick verloren, wie viele Briefe von Zuschauern bereits eingetroffen wären, die erzählten, dass sie erst nach dem Ansehen von «Skins» in der Lage gewesen wären mit Eltern oder Lehrern über ihre Probleme zu sprechen.
26.01.2011 10:10 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/47310