SR-Intendant Fritz Raff ist tot

Der 62-Jährige verstarb am Donnerstag nach kurzer, aber schwerer Krankheit.

Der Intendant des Saarländischen Rundfunks, Fritz Raff, ist tot. Der 62-Jährige verstarb am Donnerstag nach kurzer, aber schwerer Krankheit. Der stellvertretende Intendant des SR, Hans-Günther Brüske, lobte Raff: "Fritz Raff war ein hervorragender Intendant, der die Interessen des Saarländischen Rundfunks stets und überall mit höchstem Engagement und persönlichem Einsatz vertreten hat", sagte er in einer Mitteilung. 2007 und 2008 leitete Raff den gesamten Senderverbund der ARD.

Er hat in dieser Zeit durch die doch recht schwierigen Verhandlungen des 12. Rundfunkänderungsstaatsvertrags geführt und wichtige Weichen gestellt, damit ARD und auch ZDF in ordentlicher Form in der digitalen Welt und auch im Internet vertreten sind. Brüske: "Er war großmütig und hatte sehr viele Probleme mit Heiterkeit und Hintersinn angepackt. Er hatte immer ein offenes Ohr für seine Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Mit ihm endet eine Ära. Unser ganzes Mitgefühl gilt jetzt seiner gesamten Familie; wir teilen ihre Trauer." WDR-Intendantin Monika Piel, die derzeit den Senderverbund leitet, äußerte sich am Donnerstagabend in einer Stellungnahme: „In seiner sachlich-konstruktiven Art wirkte Fritz Raff […] nach innen und außen vermittelnd. Mit seinem Weitblick hat er sich schon früh dafür eingesetzt, dass der öffentlich-rechtliche Rundfunk auf allen Verbreitungswegen erreichbar bleibt."

Raff wurde 1948 in Ludwigsburg geboren, bis 1971 absolvierte er seine Ausbildung zum Diplom-Verwaltungswirt. Während seines Studiums begann er auch seine journalistische Laufbahn. Unter anderem war Fritz Raff Chefredakteur des Magazins „Journalist“. 1985 wurde er zum Bürgermeister der Stadt Mosbach in Baden-Württemberg gewählt, fünf Jahre später begann er sein Schaffen beim Saarländischen Rundfunk.

Bis 1996 war der dort Verwaltungsdirektor, zwischen 1994 und 1996 aber auch gleichzeitig stellvertretender Intendant. An die Spitze des SR kam Raff schließlich im Mai 1996. Eigentlich war er noch bis Mitte 2012 als Intendant des Dritten Programms bestätigt worden. Die aktuelle ARD-Vorsitzende Monika Piel sagt: „Seine unerschütterliche innere Haltung, seine Erfahrung und sein Einsatz für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk werden uns fehlen". Für die ARD-Vorsitzende und WDR-Intendantin Monika Piel, wie auch für ihre Kolleginnen und Kollegen, hinterlässt Fritz Raff eine große Lücke. "Kennzeichnend für ihn waren seine Willensstärke und seine Kraft - ob bei der Arbeit oder im Kampf gegen seine Krankheit", so Monika Piel. "Diese Eigenschaften haben mich sehr beeindruckt."
27.01.2011 18:07 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/47359