Die Ausgabe kann nicht wie geplant im April gesendet werden. «CSI: Miami»-Darstellerin Milos sei sogar eine komplette Fehlbesetzung, heißt es.
Mächtig Wirbel beim Schweizer Fernsehen: Seit vielen Monaten arbeiten die schweizer Fernsehmacher am ersten eigenen
«Tatort», der im Frühjahr 2011 nach vielen Jahren der Abstinenz Premiere feiern sollte. Daraus wird nun aber nichts. Das SF muss eingestehen, dass die Qualität der Pilotepisode zu schlecht ist. Am 17. April müssen Das Erste, der ORF und auch der schweizer Sender daher eine deutsche Folge zeigen.
„Mit diesem «Tatort» sehen wir schlecht aus“, sagte Nathalie Wappler, Kulturchefin des Schweizer Fernsehens. Einzelne Passagen der Episode seien misslungen, erklärte sie. Entschärft werden sollen unter anderem die plumpen Klischees, die in der Folge „Wunschdenken“ zu sehen sind. Beispiel? Der Kommissar (gut gespielt von Stefan Gubser) fällt in einer Szene in eine Sammlung von schweizer Kuhglocken und verliert daraufhin sein Bewusstsein.
„Witz, Spannung und Lokalkolorit“ würden fehlen, urteilte Wappler. Eine herbe Klatsche für Autor Nils-Morten Osburg, der in seiner Karriere Filme wie
«Marie Brand und die Nacht der Vergeltung» oder «Kennedys Hirn» schrieb. Für Sat.1 war er zudem bei der Produktion der Serie «Der Elefant» beteiligt. Regisseur Markus Imboden kann die harsche Kritik an der Episode nicht verstehen. Gegenüber einer schweizer Zeitung bezeichnete er „Wunschdenken“ als „ganz ordentlich“, gibt aber zu, dass der Krimi an einigen Stellen zu konstruiert wirkt.
Einig sind sich Wappler und Imboden was die Leistung der Hauptdarstellerin Sofia Milos angeht. Die ehemalige «CSI: Miami»-Darstellerin sei ein Flop: Wappler stellte zunächst nur in Frage, ob sie neben Stefan Gruber die ideale Besetzung ist, Imboden wurde deutlicher: „Milos ist eine Fehlbesetzung“, urteilte der Regisseur.