Sheen erklärt Studio den Krieg

Der Sitcom-Star legt nochmal nach: Er will eine Staffel von «Two and a Half Men» ohne Lorre drehen – und fordert Geld für die vier abgesagten Folgen.

Das Thema Chuck Lorre scheint Charlie Sheen, den Hauptdarsteller von «Two and a Half Men», wirklich intensiv zu beschäftigen. Am Freitag legte der Sitcom-Star gleich zwei Mal nach. Zum einen äußerte er sich im ABC-Frühstücksfernsehen und kündigte dort ein neues mit fünf Millionen Dollar pro Ausgabe vergütetes TV-Projekt bei HBO an, von dem beim Bezahlsender selbst aber niemand etwas weiß. Einige Stunden später meldete sich der Mittvierziger bei Pat O’Brien, dem Moderator der Sendung «Loose Canons». In dem Telefonat erklärte er erneut Chuck Lorre den Krieg, wandte sich dann aber auch von seinem Produktionsstudio Warner Bros. ab. Sowohl gegen Warner Bros. als auch gegen CBS werde er rechtliche Schritte wegen Vertragsbruchs einleiten.

Eigentlich sollten ab Montag vier weitere Folgen von «Two and a Half Men» gedreht werden, die die Verantwortlichen wegen Sheens Äußerungen aber absagten. Sheen gehen somit knapp fünf Millionen US-Dollar durch die Lappen. Seine Produktionscrew bat er um Geduld. „Wir sind im Krieg“, sagte der Schauspieler wörtlich. Es gebe aber Wege und Mittel mit diesen „Clowns“ fertig zu werden. Sheen wolle dafür kämpfen, ihnen ihr Geld zu nehmen.

Dass Sheen die Angelegenheit verliert, kommt für ihn nicht in Frage. CBS und Warner Bros. hätten sich seiner Meinung nach nun mit dem Falschen angelegt. Nun herrscht auch etwas mehr Klarheit, was wohl zum überraschenden und immer noch anhaltenden Wutausbruch des Schauspielers geführt hat. Bislang äußerte sich Sheen schließlich nie schlecht über Verantwortliche. Offenbar gab es jüngst aber ein Gespräch mit den «Two and a Half Men»-Produzenten Chuck Lorre und Lee Aronsohn. Vermutlicherweise haben die beiden deutlich gemacht, dass sie weitere Alkohol- und Drogenexzesse von Sheen nicht mehr hinnehmen werden. Der Schauspieler bezeichnete die beiden am Freitag nun als „AA-Nazis“ (Anonyme Alkoholiker).

Zudem sprach er erstmals auch davon, dass in den zurückliegenden acht Jahren eine schlechte Stimmung am Set geherrscht habe. So sei ihm mehrfach kalter Kaffee serviert worden. Dafür dass er dem Studio und den Machern Milliarden beschert habe, hätte er lieber Massagen und Handjobs bekommen sollen. Erneut kündigte Sheen neben «Two and a Half Men» ein anderes Projekt an, nannte diesmal aber keine Details. Es werde jedenfalls kein solches „Kotzspektakel“ wie seine bisherige Serie. Sheen will derweil weiterhin eine neunte Staffel von «Two and a Half Men» drehen – an dieser sollen seinem Willen zufolge aber die Schöpfer Lorre und Aronsohn nicht mehr beteiligt sein.

Er nimmt in diesem Punkt auch CBS-Konzernchef Leslie Moonves in die Pflicht. Nach seinen jüngsten Drogeneskapaden habe dieser ihn offenbar zu Hause besucht und ihn „unter Männern“ zum Entzug geraten. Sheen sei dem Wunsch nachgekommen. Seine Wünsche habe Moonves derweil nicht erfüllt – der Schauspieler ging hier nicht ins Detail. Jedenfalls sei er nun auch mit Moonves „am Ende“. Weder CBS noch Warner Bros. oder angesprochene Personen reagieren derzeit auf die weiteren Äußerungen des Schauspielers.

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26.02.2011 13:04 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/48013