Neu im Kino: Von Bi(e)bern und Menschen

Mexikos Oscarbeitrag, die Farrelly-Brüder, romantische Science-Fiction, die RAF und Justin Bieber. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Biutiful»

Der neue Film von «Babel»-Regisseur Alejandro Gonzáles Iñarritu startet am Donnerstag in den deutschen Kinos. Die ausführliche Kinokritik lesen Sie schon heute auf Quotenmeter.de.

OT: «Biutiful» von Alejandro Gonzáles Iñarritu; mit Javier Bardem, Maricel Álvarez, Eduard Fernández, Cheikh Ndiaye und Cheng Tai Shen.

«Alles erlaubt - Eine Woche ohne Regeln»
Vier Jahre sind mittlerweile seit dem letzten Film der Farrelly-Brüder vergangen. Das Regie führende und Drehbuch schreibende Comedyduo, welches einst mit zotigen Kulthits wie «Dumm und Dümmer» (1994), «Verrückt nach Mary» (1998) oder «Ich, beide & sie» (2000) die Gemüter von Filmliebhabern spaltete, schien jedoch schon mit seinen letzten Filmen, den weitestgehend harm- und belanglosen Komödien «Ein Mann für eine Saison» (2005) und «Nach 7 Tagen - Ausgeflittert» (2007), den Zenit allmählich überschritten zu haben. Mit «Alles erlaubt» treten sie nun aber noch einmal den Versuch an, das Gegenteil zu beweisen.

Im Mittelpunkt der Komödie stehen die zwei Freunde Rick (Owen Wilson) und Fred (Jason Sudeikis), die beide schon seit einigen Jahren mit Maggie (Jenna Fisher) und Grace (Christina Applegate) verheiratet sind. In ihren Ehen hat sich dabei mittlerweile zunehmend Routine breitgemacht, was die Männer mit ihrem kindischen und nicht selten peinlichen Verhalten zu kompensieren versuchen. Um dem schließlich ein Ende zu bereiten und auch wieder Schwung in die Beziehungen zu bringen, entschließen sich ihre Ehefrauen, auf Anraten einer befreundeten Therapeutin, zu einer ungewöhnlichen Maßnahme. Sie erteilen Rick und Fred die Erlaubnis, eine Woche lang tun zu können, was immer ihnen beliebt, ohne im Anschluss mit Fragen oder Konsequenzen rechnen zu müssen. Das skurrile Unterfangen verläuft jedoch alles andere als reibungslos.

OT: «Hall Pass» von Bobby Farrelly und Peter Farrelly; mit Owen Wilson, Jason Sudeikis, Jenna Fisher, Christina Applegate und Richard Jenkins.

«Der Plan»
Mit «Blade Runner» (1982), «Total Recall» (1990) und «Minority Report» (2002) schufen schon so namhafte Regisseure wie Ridley Scott, Paul Verhoeven und Steven Spielberg äußerst sehenswerte Leinwandadaptionen von Geschichten des 1982 verstorbenen Science-Fiction-Autors Philip K. Dick. Auch «Der Plan» basiert nun lose auf einer Kurzgeschichte des berühmten Schriftstellers, die erstmals 1954 unter dem Titel «The Adjustment Team» erschien und nun vom US-amerikanischen Drehbuchautor George Nolfi («Ocean’s Twelve», «Timeline») für die große Leinwand adaptiert wurde. Erstmalig hat Nolfi dabei auch auf dem Regiestuhl Platz genommen.

«Der Plan» handelt von dem aufstrebenden charismatischen Kongressabgeordneten David Norris (Matt Damon), der eines Tages vermeintlich zufällig der geheimnisvollen Tänzerin Elise (Emily Blunt) begegnet. David verliebt sich in sie, doch eine höhere Macht scheint verhindern zu wollen, dass die beiden sich wirklich nahe kommen. Hat er sein eigenes Leben doch nicht so sehr unter Kontrolle, wie er geglaubt hat? Ob dieser vielversprechende Mix aus Romanze und Science-Fiction-Verschwörungsthriller auf der Leinwand gut funktioniert, können die hiesigen Kinobesucher ab dieser Woche herausfinden.

OT: «The Adjustment Bureau» von George Nolfi; mit Matt Damon, Emily Blunt, Anthony Mackie, Michael Kelly und Terence Stamp.

Auf der nächsten Seite: Der von manchen schon lange erwartete Neustart des Kinofilms von Justin Bieber.

Mexikos Oscarbeitrag, die Farrelly-Brüder, romantische Science-Fiction, die RAF und Justin Bieber. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.

«Wer wenn nicht wir»

Uli Edels und Bernd Eichingers RAF-Drama «Der Baader Meinhof Komplex» liegt noch keine drei Jahre zurück, da befasst sich schon der nächste große deutsche Spielfilm mit den Hintergründen der linksextremistischen terroristischen Vereinigung. Regisseur und Drehbuchautor Andres Veiel, der zuvor durch außergewöhnliche Dokumentarfilme, allen voran der unter anderem mit dem Deutschen und dem Europäischen Filmpreis ausgezeichnete «Black Box BRD» (2001), auf sich aufmerksam gemacht hat, wählt dabei zunächst jedoch einen gänzlich anderen Ansatz. So beginnt die Handlung seines Films bereits im Jahre 1961, neun Jahre vor der Gründung der RAF. Als Vorlage für seinen ersten wirklichen Spielfilm diente ihm dabei unter anderem die Studie «Vesper, Ensslin, Baader - Urszenen des deutschen Terrorismus» (2003) des Publizisten und Historikers Gerd Koenen.

Seinen Fokus richtet Veiel auf den Literaturstudenten Bernward Vesper (August Diehl), der an der Universität in Tübingen die Pfarrerstochter Gudrun Ensslin (Lena Lauzemis) kennen und lieben lernt. Das Paar gründet wenig später einen Verlag, über den sie schon bald gesellschaftskritische Schriften veröffentlichen, wollen sie doch gemeinsam etwas bewegen und die Welt verändern. Doch mit der Zeit wird die Liebe der beiden immer wieder auf die Probe gestellt und als Gudrun schließlich dem charismatischen und radikalere Maßnahmen zum Erreichen eines Gesellschaftswandels fordernden Andreas Baader (Alexander Fehling) begegnet, steht ihre Beziehung zu Bernward endgültig vor dem Aus. Bei der diesjährigen Berlinale wurde Veiels Werk mit dem Alfred-Bauer-Preis geehrt, eine Würdigung für Filme, die neue Perspektiven der Filmkunst eröffnen. Inwieweit «Wer wenn nicht wir» dieser Auszeichnung tatsächlich gerecht werden kann, zeigt sich ab Donnerstag in den deutschen Kinos.

OT: «Wer wenn nicht wir» von Andres Veiel; mit August Diehl, Lena Lauzemis, Alexander Fehling, Thomas Thieme und Imogen Kogge.

«Justin Bieber: Never Say Never»
Der kanadische Sänger Justin Bieber ist zweifellos ein Phänomen der modernen Popkultur. Nachdem der mittlerweile 17jährige Teeniestar noch vor vier Jahren lediglich durch hohe Klickzahlen für seine Amateurmusikvideos auf Youtube auffiel, entdeckte ihn über diesen Weg ein Jahr später der US-amerikanische Talentmanager Scooter Braun. Von da an ging alles sehr schnell, sodass Bieber in seinen jungen Jahren bereits auf ein international erfolgreiches und mehrfach mit Platin ausgezeichnetes Debütalbum, unzählige Musikpreise und ein biografisches Buch zurückblicken kann. Die nächste Station seiner steilen Karriere ist nun der von MTV Films produzierte und Regisseur Jon Chu («Step Up to the Streets», «Step Up 3D») realisierte Film «Justin Bieber: Never Say Never» (übrigens auch der Titel von Biebers aktuellem Remixalbum), eine Mischung aus Auftritten während seiner «My World»-Tour im Jahr 2010 und privaten Aufnahmen, die sein bisheriges Leben und seinen Werdegang nachzeichnen sollen. Nur etwas für hartgesottene Bieber-Fans also, die jedoch immerhin ein besonderes Erlebnis erwartet, können sie doch zumindest die Konzert-Mitschnitte auch in 3D bewundern.

OT: «Justin Bieber: Never Say Never» von Jon Chu; mit Justin Bieber, Miley Cyrus, Usher, Jaden Smith und Sean Kingston.
09.03.2011 13:00 Uhr  •  Markus Trutt Kurz-URL: qmde.de/48235