Libyen: Zuschauer verschmähen Private

Während Das Erste mit einem «ARD-Brennpunkt» zum Thema Krieg in Libyen viele Millionen Zuschauer erreichte, fielen die Sondernachrichten der Privaten durch.

Einmal mehr war das Fernsehen am Sonntag von Sonder-Nachrichtensendungen gezeichnet, dieses Mal jedoch nicht zur Lage in Japan, sondern zu den Angriffen auf Libyen und die Drohungen von Machthaber Gaddafi. Zum neunten Mal binnen zehn Tagen verschob Das Erste sein Primetime-Programm für einen «ARD-Brennpunkt» nach hinten. Auch das Thema "Krieg in Libyen" sorgte für hohe Aufmerksamkeit. 9,26 Millionen sahen zu, 2,76 Millionen waren zwischen 14 und 49 Jahren jung. Zur hohen Aufmerksamkeit dürfte aber auch der «Tatort» beigetragen haben, der im Anschluss mit 9,42 Millionen und 3,14 Millionen auf noch bessere Werte kam.

Schon am Nachmittag fanden aktuelle Ereignisse im Programm des Ersten statt. Um 17.05 sendete der öffentlich-rechtliche Sender ein «W wie Wissen extra» zum Thema Atomenergie, das mit 11,5 Prozent Marktanteil insgesamt und 7,8 Prozent in der jungen Zuschauergruppe bedeutend besser als üblich lief. Im Anschluss berichtete der Sender ab 17.40 von der Landtagswahl in Sachsen Anhalt. Hier sahen 2,47 Millionen zu und bescherten einen Marktanteil von 10,8 Prozent.

Der Krieg in Libyen wurde auch von den anderen Sendern aufgegriffen. Das ZDF sendete ab 17.40 Uhr ein «ZDF spezial» und erreichte 1,97 Millionen Zuschauer bei mittelmäßigen 10,3 Prozent Marktanteil. Selbst Sat.1 und ProSieben unterbrachen ihr Programm mehrfach, allerdings mit miserabler Resonanz. 5,7 Prozent in der Zielgruppe für die «ProSieben Kurznachrichten» um 15.35 Uhr und 5,8 Prozent das «Sat.1 Nachrichten Spezial» um 15.05 Uhr waren für die Sender die jeweils schwächsten Sendungen des Tages. Die «RTL News» von 16.25 Uhr mit 8,2 Prozent wurden nur noch vom spätabendlichen Reportageprogramm unterboten.
21.03.2011 09:32 Uhr  •  Stefan Tewes Kurz-URL: qmde.de/48481