Sexy Frauen-Action in «Sucker Punch», Jennifer Lawrence im Sozialdrama «Winter's Bone», Osterhase «Hop», und ein Liebesdrama im Bankermillieu. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Sucker Punch»
Fantasy-Action in Hotpants und High Heels präsentiert Regisseur Zack Snyder («300», «Die Legende der Wächter») in seinem neuen Streifen «Sucker Punch». Dabei handelt es sich um die perfekte Nerd-Fantasie: Fünf sexy Amazonen kämpfen in einer Welt aus Hightech-Geballer gegen fiese Monster. Snyder beschrieb den Film am Anfang der Produktion im Jahr 2007 als Mischung aus Alice im Wunderland, Maschinenwaffen, Feuerdrachen, B-25 Bombern und gewissen Etablissements. Während das Schauspieler-Ensemble von «300» nahezu ausschließlich aus Männern bestand, so wird das Ensemble von «Sucker Punch» von weiblichen Figuren dominiert. Fast alle aktuellen weiblichen Jungstars bewarben sich um eine Hauptrolle. Vanessa Hudgens, bekannt aus «High School Musical», löst sich in diesem Film als knallharte Blondine deutlich vom biederen Image der Disney-Reihe. Emma Stone und Amanda Seyfried waren ebenfalls in der engeren Auswahl des Hauptcasts, doch letztendlich entschied man sich neben Hudgens für Abbie Cornish («Bright Star»), Emily Browning («Der Fluch der zwei Schwestern»), Jamie Chung («Schön bis in den Tod») und Jena Malone («Into the Wild»). Zack Snyder präsentiert in «Sucker Punch» gewohnt mitreißende Bilder, wie man sie von ihm beispielsweise aus «Watchmen - Die Wächter» kennt. Er inszenierte den Film nach seinem und Steve Shibuyas Drehbuch und seiner Originalstory. Zack Snyder und Deborah Snyder fungieren als Produzenten; als Executive Producers sind Thomas Tull, Wesley Coller, Jon Jashni, Chris deFaria, Jim Rowe und William Fay beteiligt.
Babydoll (Emily Browning) wird von ihrem unbarmherzigen Stiefvater in eine Klapsmühle eingewiesen, die zugleich auch Theater und Bordell ist. In fünf Tagen soll eine Lobotomie an ihr durchgeführt werden. Die einzige Chance für Babydoll zu entkommen besteht darin, sich während des Tanzens in eine bizarre Parallelwelt zu versetzen und mit vier anderen Insassinnen - der freimütigen Rocket (Jena Malone), der gerissenen Blondie (Vanessa Hudgens), der treu ergebenen Amber (Jamie Chung) und der zurückhaltenden Sweet Pea (Abbie Cornish) - für ihre Freiheit zu kämpfen. Dazu muss das weibliche Quintett fünf geheimnisvolle Gegenstände finden. Babydoll entführt die Zuschauer in eine Traumwelt, die ihr die Flucht aus ihrer grausamen Realität erlaubt. Sie überwindet die Fesseln von Raum und Zeit, und lässt sich von ihrer Fantasie beflügeln, wenn ihre unglaublichen Abenteuer die Grenzen zwischen Vorstellung und Wirklichkeit verwischen. Unter Babydolls Führung starten die Girls einen actionreichen Feldzug gegen ihre Widersacher wie Samurais und Feuerdrachen, wobei sie jederzeit auf ein virtuelles Waffenarsenal zurückgreifen können. Gemeinsam müssen sie entscheiden, welche Opfer sie bringen, um ihr eigenes Leben zu retten. Nur dann haben sie eine Chance, ihre Freiheit zurückzuerlangen.
OT: «Sucker Punch» von Zack Snyder; mit Emily Browning, Vanessa Hudgens, Abbie Cornish, Jamie Chung, Scott Glenn, Carla Gugino und Jena Malone.
«Winter's Bone»
Auf dem Sundance Filmfestival 2010 gewann «Winter's Bone» den Jury-Preis und den Waldo Salt Drehbuchpreis. Regie bei der Verfilmung des melancholischen Independent-Dramas führte Debra Granik («Down to the Bone»). Die literarische
Vorlage bildet Daniel Woodrells gleichnamiger Bestseller, der von Granik und Anne Rosellini adaptiert wurde. Nach dem Ende der 1990er-Jahre von Ang Lee verfilmten Roman «Wer mit dem Teufel reitet» ist dies die zweite filmische Adaption eines seiner Bücher. Die Hauptrollen in dem naturalistischen Mix aus beklemmendem Sozialdrama und anrührendem Thriller spielen Jennifer Lawrence, John Hawkes, Kevin Breznahan, Dale Dickey, Garret Dillahunt, Sheryl Lee und Tate Taylor. Der Zuschauer taucht ein in eine Welt aus Armut, Gewalt, Mord, Mythen und Racheritualen. Ex-Model Jennifer Lawrence war 2011 für ihre Rolle als Ree Dolly für den Oscar nominiert, und ist im Juni auch in dem Actionfilm «X-Men: Erste Entscheidung» zu sehen.
«Winter's Bone» handelt von Ree Dolly, die sich auf eine dunkle, existenzielle Suche nach ihrem verschwundenen Vater macht. Die 17-Jährige muss für ihre jüngeren Geschwister sorgen, während ihre schwerkranke Mutter im Krankenhaus dahinsiecht, und ihr Vater vor der Polizei auf der Flucht ist. Dieser hat tragischerweise das Familienhaus als Sicherheit für die Kaution benutzt. Um nicht obdachlos zu werden, muss Ree Dolly nun so schnell wie möglich ihren Vater finden. Bei ihren Nachbarn findet Ree kaum Unterstützung, überall stößt sie auf eine eiserne Wand des Schweigens. Der Film ist in den Wäldern von Ozark Mountains angesiedelt; in einer Welt, die aus dem Ruder gelaufen zu sein scheint. In heruntergekommenen Blockhäusern haben sich Menschen, die quasi von der Hand in den Mund leben, notdürftig eingerichtet. Getrieben von der Gefahr, ihr Zuhause zu verlieren und in den Wäldern von Südmissouri zu stranden, stellt sich das Mädchen gegen den Schweigekodex der örtlichen Gemeinde und riskiert ihr Leben, um ihre Familie zu retten. Unbeirrbar und aufrichtig kämpft sie sich durch ein schier unüberwindliches Gestrüpp aus Lügen und Bedrohungen, bis sie im letzten, nicht mehr erwarteten Moment zur Wahrheit vordringt.
OT: «Winter's Bone» von Debra Granik; mit Jennifer Lawrence, John Hawkes, Kevin Breznahan, Dale Dickey, Garret Dillahunt, Shelley Waggener und Sheryl Lee.
Auf der nächsten Seite: Osterhasen-Spaß mit «Hop» und «Unter dir die Stadt», ein Liebesdrama im Bankermillieu.
Sexy Frauen-Action in «Sucker Punch», Jennifer Lawrence im Sozialdrama «Winter's Bone», Osterhase «Hop», und ein Liebesdrama im Bankermillieu. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Hop - Osterhase oder Superstar?»
Nach den Kinohits «Alvin und die Chipmunks» und «Garfield 2» bringt Regisseur Tim Hill mit «Hop - Osterhase oder Superstar?» seinen nächsten Animationsstreich in die Kinos. In einem perfekten Mix aus CGI- und Realfilm um einen rockigen Osterhasen und einen überzeugten Faulenzer, die sich gegenseitig beim Erwachsenwerden helfen, stimmt «Hop - Osterhase oder Superstar?» kleine und große Zuschauer auf das anstehende Osterfest ein. Im amerikanischen Original werden E.B. von Russell Brand («Männertrip») und Fred von James Marsden («Verwünscht») gesprochen. In der deutschen Synchronfassung übernimmt Alexander Fehling («Goethe!») die Rolle des Junghasen, während Regisseur und Schauspieler Detlev Buck («Same Same But Different») das machthungrige Küken Carlos spricht.
Als Osterhase muss man nur an einem einzigen Tag im Jahr arbeiten und sieht dabei die ganze Welt. Deshalb versteht der Osterhase nicht, weshalb sein Sohnemann E.B. das Geschäft nicht übernehmen will, denn darauf hat der Junghase nicht wirklich Lust - viel liebe wäre er Drummer einer coolen Rock & Roll-Band. Kurz vor seiner Krönungszeremonie flüchtet E.B. von Zuhause in Richtung Hollywood nach L.A.. Nur dort kann sein Traum vom Rockstar-Dasein auf der großen Showbühne Realität werden. In Los Angeles angekommen, landet er nach einem Unfall im Haus des arbeitslosen Träumers Fred (James Marsden), der mit beinahe dreißig noch immer bei seinen Eltern wohnt. In der Stadt der Träume muss sich E.B. auch mit dem Küken Carlos herumplagen, der unbedingt der neue Osterhase werden will. Derweil hat E.B.s Vater die Spezialeinheit "Pink Berets" aufgestellt und diese auf die Suche nach seinem Sohn geschickt. Bis zum guten Ende steht allen also ein turbulenter Weg bevor. Werden Fred und E.B. endlich erwachsen und können sie ihren Traum leben?
OT: «Hop» von Tim Hill; mit Kaley Cuoco, James Marsden, Russell Brand.
«Unter dir die Stadt»
Für seinen dritten Spielfilm «Unter dir die Stadt», der in der Frankfurter Hochfinanzwelt spielt, hat Regisseur Christoph Hochhäusler intensiv unter Bankern recherchiert. Herausgekommen ist ein Beziehungsthriller, der von einer extrem abgehobenen Welt erzählt. Hochhäusler zeigt das Liebesdrama aus der Welt der Banker, Maßanzügen und S-Klassen in starken, unterkühlten Bildern. Bibelfeste Kinogänger werden in diesem Film die Geschichte von König David und der schönen Bathseba wiedererkennen (2. Buch Samuel, Kapitel 11, 3-4). Die Handlung ist in
Frankfurt am Main angesiedelt und Hochhäusler zeichnet die Stadt und ihre Architektonik als kalte Welt aus Glas, wie einst der italienische Filmemacher Michelangelo Antonioni, der in vielen Punkten Pate für Hochhäuslers Film stand. Die Stadt ist Ausdruck der modernen Welt, aber auch eine Seelenlandschaft, die die psychologische Disposition der Figuren spiegelt. Der Mensch ist Teil der Stadt und diese ist Teil von ihm, Mensch und Stadt gehen Hand in Hand. Die für die Berliner Schule typisch ruhige, in langen Einstellungen sich langsam manifestierende Erzählweise, die eine konventionelle Handlungsführung ersetzt, findet sich ebenfalls schon bei dem italienischen Regisseur Antonioni.
Der Bankmanager Roland (Robert Hunger-Bühler) macht auf einer Vernissage die Bekanntschaft mit Svenja Steve (Nicolette Krebitz), der Ehefrau einer seiner Angestellten. Später begegnen sich beide erneut, diesmal in der Bank. Sie kommen ins Gespräch und es dauert nicht lange, bis Roland die ersten Annäherungsversuche wagt. Er strebt eine Affäre an, doch sie zögert. Es entwickelt sich eine heimliche Beziehung, die von Treffen zu Treffen existenziellere Züge annimmt. Aber Roland gibt nicht auf, und schiebt ihren Mann auf einen angesehenen, aber auch riskanten Posten in Indonesien ab, um Svenja endlich erobern zu können - ohne Rücksicht auf Verluste und Konsequenzen. Ahnungslos von Rolands Plan gibt Svenja ihren Widerstand gegen die Annäherungsversuche des Managers allmählich auf. Als sie davon erfährt, fühlt sie sich manipuliert und beendet die Affäre. Ihre Ablehnung bringt Roland ins Wanken.
OT: «Unter dir die Stadt» von Christoph Hochhäusler; mit Robert Hunger-Bühler, Nicolette Krebitz, Mark Waschke, Wolfgang Böck, Corinna Kirchhoff und Michael Abendroth.