Ein Rückblick auf die achte Staffel der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» und eine Prognose für das Finale zwischen Pietro Lombardi und Sarah Engels.
Wenn am Samstagabend um 20.15 Uhr bei RTL das Finale von
«Deutschland sucht den Superstar» steigt, wird es ein ganz besonderes sein: Ein Pärchen-Finale! Denn seit knapp zwei Wochen haben sich die nun noch übrigen Finalkandidaten Pietro Lombardi und Sarah Engels auch offiziell die Liebe gestanden und gingen in den Medien gar offensiv mit ihrer Beziehung um. Deshalb ist das Duett der beiden verliebten 18-Jährigen für ihre Fans auch ein Traum-Finale, das zwar noch nicht an die „Hochzeit des Jahres“ heranreicht, aber sich für die junge Zielgruppe von RTL in ähnlichen Sphären bewegt. Das Pärchen-Finale, das Pietro und Sarah sich schon in der zurückliegenden Woche gewünscht hatten. Im „Berliner Kurier“ hieß es nach dem Liebesgeständnis von Pietro an Sarah in der Viertelfinalshow: „Das Pärchen-Finale ist unser gemeinsamer Traum. Dafür würden wir alles tun!“ Das hat geklappt: Im Halbfinale von «Deutschland sucht den Superstar» zogen die beiden Liebenden weiter, Ardian Bujupi blieb auf der Strecke. Der Pärchen-Bonus hatte den zuvor noch zum Favoriten erklärten Ardian offensichtlich den Einzug ins Finale gekostet.
Gegenüber Quotenmeter.de hatte sich Ardian Bujupi noch kämpferisch gegeben: „Jeder versucht ins Finale zu kommen und gibt das Beste. Ein Pärchen-Finale würde ich etwas langweilig finden. Deshalb werde ich auch alles geben damit es dazu nicht kommt“, versprach er seinen Fans. Doch offensichtlich konnten Pietro Lombardi und Sarah Engels mit ihrem öffentlichen Liebeseingeständnis und dem gleichzeitig offen gehegten Wunsch nach dem Pärchen-Finale mehr Fans mobilisieren. Die restlichen Zuschauer werden ein musikalisches Gespür gehabt haben: Ardian Bujupi gehörte zu den besten Sängern der achten Staffel von «Deutschland sucht den Superstar». Er gehörte schnell zu den Favoriten. Selbst die Jury um Dieter Bohlen war beim Viertelfinale von ihm angetan. Man sah ihn im Finale. Doch das wollte Ardian, dem die Favoritenrolle – wie er zugibt – liegt, nicht auf die leichte Schulter nehmen: „Ich will mich jetzt nicht darauf verlassen und ausruhen, um nicht wie Sebastian Wurth, der immer der Favoriten war und dann vielleicht nachgelassen hat, plötzlich rauszufliegen“, beschrieb der 19 Jahre alte Sänger.
Richtig, Sebastian Wurth. Das «DSDS»-Küken der vergangenen Staffel im Justin-Bieber-Look: Der erst 16 Jahre alte Sänger war ebenfalls eine Entdeckung in der zu Ende gehenden diesjährigen «DSDS»-Runde. Stimme und Talent zeichneten Mädchenschwarm Basti aus, genug Potenzial für eine Superstar-Karriere. Doch überraschend war nach der siebten Mottoshow Schluss für Sebastian. Nicht unbedingt schlecht für das Nachwuchs-Talent, kann er mit der Bühnen- und TV-Erfahrung sich nun abseits des Rummels weiterentwickeln. Auch Ardian hat bereits neue Ziele: Er wird weiter Musik machen, abseits von Dieter Bohlen & Co. „Das wird dann mehr R’n’B sein“, sagt Ardian.
Der enorme Rummel um die «DSDS»-Kandidaten, der regelrechte Fan-Hype im Studio und auch das zarte Alter von Sebastian Wurth sorgten für die Aufreger bei «Deutschland sucht den Superstar», ohne die das Format nicht das wäre, was es ist. Bei einer Autogrammstunde der «DSDS»-Kandidaten im Oberhausener CentrO kam zu einer Massenpanik unter den Fans, von denen sich über 60 verletzt hatten. Schon im vergangenen Jahr hatte es in Bochum einen ähnlichen Ansturm gegeben, die Veranstaltung damals wurde abgesagt. Diesmal musste sie abgebrochen werden, damit nicht noch mehr «DSDS»-Fans verletzt werden. Auch die Villa der Kandidaten wurde belagert: Zwischenzeitlich gab es hier sogar Randale. Viel Müll wurde hinterlassen und das laute Kreischen, das auch jede Woche im Studio ohrenbetäubend zu vernehmen ist, störte die Anwohner in ihrer Ruhe so sehr, dass die «DSDS»-Kandidaten sogar umsiedeln mussten. Und dann machte auch noch der Jugendschutz Ärger. Weil Sebastian Wurth erst 16 Jahre alt ist, musste er nach 22 Uhr von der Bühne sein. Die jeweiligen Entscheidungsshows erlebte er fortan nur noch von einem Sessel neben der Showbühne. Moderator Marco Schreyl durfte auch gar nicht mehr mit ihm sprechen, zumeist antwortete seine Mutter. Fürs Finale, wo Wurth seinen Siegersong hätte singen müssen, hatte man nach einer Lösung gesucht. Die hatte sich erübrigt.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Der bislang größte Skandal bei «DSDS» und die Siegchancen der Kandidaten.
Ein Rückblick auf die achte Staffel der RTL-Castingshow «Deutschland sucht den Superstar» und eine Prognose für das Finale zwischen Pietro Lombardi und Sarah Engels.
Den größten Skandal in der «DSDS»-Geschichte gab es aber in der Show selbst: Bei der fünften Mottoshow vor knapp einem Monat vertauschte man erst auf einer Video-Tafel die Telefonnummern von Marco Angelini und Zazou Mall, dem Österreicher und der Schweizerin, dann standen sie wenig später noch in der falschen Reihenfolge und Marco Schreyl vertauschte die Nummern erneut – schon war das Telefon-Voting-Chaos (
wir berichteten) perfekt. Damals musste kein Kandidat die RTL-Castingshow verlassen, eine weitere Mottoshow wurde beschlossen und das Finale verschoben. Deshalb wird der Sieger von «Deutschland sucht den Superstar» auch erst am Samstag, 7. Mai 2011 gekürt, sollte er doch planmäßig schon sieben Tage lang feststehen.
Eine turbulente achte Staffel geht zu Ende. Nun steht das Pärchen-Finale an und es scheint so, als würden Pietro und Sarah gerne im Duett antreten wollen. Denn von Konkurrenzkampf ist allerdings noch nicht viel zu sehen gewesen. Im Live-Chat bei RTL, in dem sich die beiden den Fragen der Zuschauer stellten, präsentierten sich die zwei Finalisten in schönster Harmonie. Ein Einklang, den man von zwei «DSDS»-Finalisten nicht gerade erwartet. Hier muss man aufpassen, dass es kein zu romantisches Finale wird, was nicht sonderlich spektakulär wäre. Denn ein Kuschel-Finale dürfte für Langeweile sorgen. Dabei haben es die Zuschauer ohnehin schon schwer: Beim Halbfinale lagen Pietro Lombardi und Sarah Engel nur einen knappen Prozentpunkt auseinander. Ein hauchdünnes Pärchen-Finale mit vielen Gefühlen bahnt sich da an. RTL scheint alles richtig gemacht zu haben. Mit Sarah Engels, die als erste «DSDS»-Kandidatin bei den Motto-Shows 2011 rausflog, aber wenig später dann für die aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene Nina Richel nachrückte. Und mit Pietro Lombardi, der so etwas wie der Klassenclown der «DSDS»-Staffel ist und auch mit gebrochenem Bein auf der Bühne stand.
Doch dass mit Pietro nun ein Bohlen-Kandidat im Finale steht, der gelegentlich schon mal seinen Text vergisst, ist kein Geheimnis und bestätigt gerade vor dem Hintergrund der ausgeschiedenen Favoriten Ardian Bujupi, Sebastian Wurth und dem ersten sowie einzigen Österreicher bei «DSDS», Marco Angelini, die These: Die «DSDS»-Zuschauer sind unberechenbar. Gerade deshalb könnte die Entscheidung am Samstagabend sehr spannend werden. Die besten Chancen aber dürfte dennoch Pietro haben, da er seit Wochen die größte Fan-Base mit sich herumträgt, diese aber auch pflegt und pusht.
Die Erfolgsformel für «Deutschland sucht den Superstar» ist die gute Inszenierung. Jede Woche schauten im Schnitt mehr als sechs Millionen Deutsche zu. Auch in den Medien ist «DSDS» stets ein Thema. Jurorin Fernanda Brandao (Foto), die „Hot Banditoz“-Sängerin, erklärt in einem Interview mit „bz-berlin“ das Erfolgsgeheimnis: „Das Magische an dieser Sendung ist, dass wir die Kandidaten die gesamte Zeit über begleiten und die Zuschauer ihre Entwicklung vom Normalo zum Superstar mitbekommen. Hinzu kommt eine gigantische Bühne und Juroren, die gerne mitmachen und mitspielen“, beschreibt sie. Beim großen Finale werden die ausgewachsenen Superstars aber auf sich gestellt sein und damit bestens klar kommen: Das Pärchen legt eine „Pietro & Sarah“-Show hin.
Beide Finalisten werden am Samstagabend jeweils drei Lieder vortragen: ihren Herzenssong, den „Highlight“-Song der Staffel sowie den eigens für sie komponierten Siegertitel „Call My Name“ von Dieter Bohlen, der schon vergangenen Woche aufgenommen wurde. Zudem singen sie gemeinsam „The Time (Dirty Bit)“ von den Black Eyed Peas und das Duett „We've Got Tonight“ von Ronan Keating und Jeanette Biedermann. Auch die ausgeschiedenen Top-10-Kandidaten dürfen zum Staffelende noch einmal auf die große «DSDS»-Bühne. Ardian Bujupi, Marco Angelini, Sebastian Wurth, Zazou Mall, Norman Langen, Anna-Carina Woitschack, Nina Richel und Marvin Cybulski werden den Zuschauern mit dem Gruppensong „Higher“ von Taio Cruz feat. Kylie Minogue einheizen. Wer am Ende der achte «DSDS»-Sieger ist, wird am Samstag gegen Mitternacht feststehen. Gemeinsam feiern wird das Pärchen trotzdem. Denn: Die Siegesprämie, so haben Pietro und Sarah schon angekündigt, werden sie sich auf jeden Fall teilen.