Fast vier Stunden durfte Oliver Geissen am Freitagabend auf Sendung gehen, blieb jedoch ohne Chance gegen die EM-Qualifikation. Auch die RTL-Soaps erwischten nicht gerade ihren stärksten Tag.
Es gab Zeiten, da sah man Oliver Geissen nahezu täglich im deutschen Fernsehen. Mittlerweile ist der Moderator beinahe komplett von der Bildfläche verschwunden, lediglich bei Ausstrahlungen alter oder neuer Ausgaben seiner
«Ultimativen Chart Show» sieht man ihn hin und wieder noch. An diesem Freitagabend gönnte ihm RTL fast vier Stunden Sendezeit, der erstmals vor zwei Jahren gezeigte Countdown «50 Jahre deutsche Charts» durfte gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft antreten, die in Österreich um das begehrte EM-Ticket antrat. Dabei hatte der Marktführer an diesem Abend erwartungsgemäß keinerlei Chance und ging gnadenlos unter.
Im Durchschnitt sahen nur 2,38 Millionen Menschen den Kölner Sender am Freitag, was miese 9,4 Prozent aller Zuschauer waren. In der werberelevanten Zielgruppe konnte die Musiksendung immerhin 14,1 Prozent aller Fernsehenden für sich gewinnen, die Reichweite betrug 1,37 Millionen. In beiden wichtigen Zuschauergruppen war der Senderschnitt ein gutes Stück entfernt. Bei der Erstausstrahlung am 8. Mai 2009 waren die Werte noch richtig gut: 3,85 Millionen Menschen sahen zu, die Anteile am Gesamtmarkt bezifferten sich auf 16,0 Prozent bei allen sowie 24,5 Prozent in der jungen Zielgruppe. Damals war jedoch auch die Konkurrenz deutlich schwächer.
Auch die beiden Soaps im Vorfeld mussten gegen eine Fußballübertragung antreten, wobei hier das vergleichsweise schwach frequentierte Länderspiel der Frauen die Konkurrenz darstellte.
«Alles was zählt» kam ab 19:05 Uhr auf 1,93 Millionen Serienfans, dies hatte wenig außergewöhnliche 10,7 Prozent beim Gesamtpublikum sowie schwache 14,2 Prozent bei den Werberelevanten zur Folge. Anschließend lief wie gewohnt
«Gute Zeiten, schlechte Zeiten» auf einem deutlich höheren Niveau: 2,37 Millionen Bundesbürger fühlten sich der Sendung zugeneigt, dies waren 11,6 Prozent aller Fernsehenden. In der Gruppe der umworbenen Zuschauer resultierten aus 1,19 Millionen jedoch erschreckend schwache 17,6 Prozent.
Umrahmt wurden die drei Formate von Nachrichtensendungen, wobei
«RTL Aktuell» die meistgesehene Sendung an diesem Freitag darstellte. Durchschnittlich ließen sich ab 18:45 Uhr 2,89 Millionen Einwohner über das Weltgeschehen informieren, der Marktanteil beim Gesamtpublikum betrug tolle 18,1 Prozent. Bei den 14- bis 49-Jährigen hat die Nachrichtensendung manchmal einen etwas schwierigeren Stand, kam aber an diesem Freitag auf gute 18,3 Prozent bei 0,96 Millionen. Das
«Nachtjournal» überzeugte um Mitternacht hingegen weniger, hier führten 1,50 Millionen Menschen gerade einmal zu 13,3 Prozent bei Allen und 15,3 Prozent bei den Jüngeren.