22. Bayerischer Fernsehpreis: Die Gewinner

In der bayerischen Landeshauptstadt München wurde bereits zum 22. Mal der Bayerische Fernsehpreis verliehen.

Am Freitag wurde bereits zum 22. Mal der Bayerische Fernsehpreis im Münchner Prinzregententheater verliehen. Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer überreichte der Schauspielerin Iris Berben den Preis für das Lebenswerk und würdigte in seiner Rede ihr Engagement für das deutsche Fernsehen: „Es gelingt Iris Berben in außergewöhnlicher Weise, gegensätzliche Eigenschaften in Einklang zu bringen. Das ist große Schauspielkunst“. Seehofer weiter: „Iris Berben ist dabei immer glaubwürdig und authentisch - in Rollen, die unterschiedlicher gar nicht sein können. Ob als taffe Kommissarin Rosa Roth, als Komödiantin oder als Konsulin Buddenbrook. Zugleich ist sie Botschafterin für Völkerverständigung und gesellschaftliches Engagement".

Alle Gewinner im Überblick:

Ehrenpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten an Iris Berben für ihr Lebenswerk

Begründung der Jury:
Iris Berben prägt mit ihrer Spielfreude, ihrer enormen Vielseitigkeit und ihrem Charme seit Jahrzehnten die Fernsehlandschaft in Deutschland. Seit ihren Anfängen in der Siebziger-Jahre-Comedy-Serie „Zwei himmlische Töchter“ und in den Achtziger Jahren als überaus wandelbare Partnerin von Diether Krebs in „Sketchup“ oder mit ihrem Auftritt in der Serie „Das Erbe der Guldenburgs“ versteht sie es wie kaum eine andere deutsche Schauspielerin, ihr Publikum zu begeistern und zu fesseln. Das gilt für ihre Kommissarin Rosa Roth in der gleichnamigen ZDF-Krimiserie, mit der sie seit 1994 Erfolge feiert, ebenso wie für viele andere Fernsehrollen, sei es als „Patriarchin“, als Berta Krupp in „Krupp – Eine deutsche Familie“ oder auch als Bundeskanzlerin in „Frühstück mit einer Unbekannten“. Gerade in den letzten Jahren zeigt Iris Berben in Charakterrollen, wie zum Beispiel auch als Konsulin Buddenbrook in Heinrich Breloers Verfilmung, dem Publikum auch die ernste Seite ihres herausragenden Könnens. Ihre große Beliebtheit nutzt Iris Berben für ihren tatkräftigen Einsatz gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Antisemitismus und als engagierte Freundin Israels. Hervorzuheben sind ihre bewegenden Lesungen aus den Tagebüchern von Anne Frank und Joseph Goebbels. Für ihre große Schauspielkunst und ihr filmisches Lebenswerk gebührt Iris Berben der Ehrenpreis des Ministerpräsidenten des Bayerischen Fernsehpreises 2011.

Sonderpreis dotiert mit 10.000 Euro an Antonia Rados für „Nahost-Berichterstattung“ (RTL/n-tv)

Begründung der Jury:
Seitdem sie 2003 aus dem Bagdader Hotel Palestine täglich für RTL berichtete, ist Antonia Rados eine der bekanntesten deutschsprachigen Kriegs- und Krisenreporterinnen. In den vergangenen Monaten hat sie die Umwälzungen in Tunis genauso begleitet wie die revolutionären Vorgänge in Kairo. Seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs in Libyen berichtet sie über den verzweifelten Kampf der Aufständischen gegen das gewaltsame und skrupellose Vorgehen der Militärs. Sie informiert aber ebenso über den Alltag der Menschen und die Opfer, die dieser Krieg täglich zu verzeichnen hat. Als einziger deutschsprachiger Korrespondentin gelang ihr ein Interview mit Muammar al Gaddafi, das den Diktator in seiner bizarren und gefährlichen Selbstgefälligkeit entlarvt. Als kompetente, erfahrene und besonnene Korrespondentin für RTL und n-tv erhält Antonia Rados den Sonderpreis der Jury für ihre Nahostberichterstattung.

Nachwuchsförderpreis der LfA Förderbank Bayern dotiert mit 10.000 Euro an Vladimir Burklakov
«Marco W. – 247 Tage im türkischen Gefängnis» (SAT.1)


Begründung der Jury:
Die Geschichte des jungen deutschen Türkeiurlaubers, der unter der Anschuldigung, eine minderjährige britische Urlaubsbekanntschaft sexuell missbraucht zu haben, vor Ort festgenommen wurde und anschließend über acht Monate in türkischen Gefängnissen verbrachte, hat die Öffentlichkeit tief bewegt. Nun wurde sie für SAT.1 verfilmt und Vladimir Burlakov erweckt die Person des Marco zum Leben. Dank der schauspielerischen Leistung dieses jungen Darstellers taucht der Zuschauer in eine Welt von Emotionen ein, leidet mit Marco und erlebt seine Ängste und Unsicherheiten hautnah mit. Burlakov trägt mit seinem Spiel maßgeblich dazu bei, ein in der Öffentlichkeit reißerisch behandeltes Thema herunter zu brechen auf das, worum es wirklich geht. Eine herausragende Leistung eines jungen Talents, von dem man auch künftig viel erwarten darf!

Andreas Kuno Richter für «Der Verrat» (RTL/n-tv) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Andreas Kuno Richter gelingt es, mit dem Film „Der Verrat. Wie die Stasi Kinder und Jugendliche als Spitzel missbrauchte“ ein unbekanntes Kapitel der DDR-Geschichte zu öffnen: Aus heutiger Sicht schier unbegreiflich zog sich die Stasi Kinder und Jugendliche sprichwörtlich als Kinderspione heran. Mindestens 10.000 junge Spitzel sollen es gewesen sein. Richter zeigt die Schicksale einiger von ihnen – ehemalige Freundinnen und Freunde, denen der „Stasi-Onkel“ mit der Bitte kam, andere Gleichaltrige auszuspionieren. Die DDR-Offiziere überrumpelten die Kinder, sie erpressten sie – und sie waren erfolgreich, allen Angst und Schrecken zu bringen. Die damals minderjährigen DDR-Bürger, die Stasi-Helfer wie die Verratenen, sie alle sind Opfer des Unrechtssystems, bis heute. Ein erschütterndes Szenario der sozialistischen Diktatur.
Erstmals sprechen die Betroffenen in der Öffentlichkeit – die Kinderspione wie die Ausspionierten – und berichten „ihre“ Geschichte. Sie begegnen sich Jahrzehnte später, sie, die Freunde von damals, aus denen Verräter und Inhaftierte wurden. Der Diplom-Journalist Andreas Kuno Richter hat in dieser Dokumentation, die in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Kirche in Deutschland entstand, zugleich beeindruckend dargelegt, dass zwanzig Jahre nach der Wiedervereinigung ein Weg zu Versöhnung möglich sein kann.

Mike Lingenfelser und Thomas Kießling für «Der Biospritskandal – Klimapolitik in der Sackgasse» (BR) dotiert mit insgesamt 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Dass nicht überall, wo Umweltschutz draufsteht, auch Umweltschutz drin ist, wird in einem bemerkenswerten Stück Aufklärung deutlich, in dem die beiden Autoren Ursachen und Wirkungen des allzu gerne und allzu oberflächlich als angeblich problemlose Alternative zu herkömmlichen Treibstoffen gefeierten Biosprits nachgehen. Von der hemmungslosen Zerstörung des Regenwalds auf Sumatra, um Boden für rasch nachwachsende Palmölbäume zur Gewinnung von Biosprit zu gewinnen, bis zum sich mit atemberaubender Geschwindigkeit mehrenden Maisanbau in Bayern werden Trends in Frage gestellt, gegen die sich fachkundige Wissenschaft mit Kräften sträubt. Mike Lingenfelser und Thomas Kießling präsentieren die Ergebnisse ihrer Arbeit ohne jede Eiferei, dafür aber mit beeindruckender und deshalb alarmierender Sachlichkeit. Dafür erhalten sie den Bayerischen Fernsehpreis 2011.

Johannes Hano für «Chinas Grenzen» (ZDF) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Wenn wir vom "chinesischen Jahrhundert" sprechen, haben wir die Skylines von Peking und Shanghai vor Augen und staunen, mit welch atemberaubender Geschwindigkeit sich China zum Hightech-Land wandelt. Das andere China zeigt uns Johannes Hano in seiner Reisereportage "Chinas Grenzen", in der er von der Peripherie her einen Blick auf das Reich der Mitte wirft. Auf knapp 20 000 km hat er das Riesenreich umrundet und wir lernen einen Vielvölkerstaat kennen, der viel facettenreicher ist, als jedes westliche Klischee vermuten lässt, und der wohl auch weitaus schwerer zu steuern ist, als uns die zentralistische Staatsgewalt glauben machen will. Ob wir bei Fischern am Ussuri oder bei katholischen Bergbauern am Rande des Himalaya sind, ob wir skurrile Wüstenbewohner oder illegale Grenzgänger treffen, immer zeigt uns Hano ein China, das so kaum jemand im Westen kennt. Der Bayerische Fernsehpreis 2011 geht an Johannes Hano, den Leiter des ZDF-Studios Peking, für seine Reportage „Chinas Grenzen“, die einen einzigartigen Blick auf ein Land bietet, das die Zukunft der Welt verändern wird und von dem wir doch so wenig wissen.

Max Färberböck «Sau Nummer vier. Ein Niederbayernkrimi» (BR) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Färberböck dreht viel zu wenig, hat einmal einer seiner glühendsten Verehrer gesagt. Dem müssten vor allem die zustimmen, die bisher nicht wussten, welch komisches Talent in ihm schlummert. Jetzt können sie endlich sehen, was Färberböcks eigentliche Heimat ist, woher er kommt, was ihn inspiriert und was ihn am meisten beflügelt. Wir verdanken dem Regisseur, der große und beeindruckende Kinofilme gemacht hat, jetzt auch noch einen wunderbaren Heimatkrimi, der ohne Firlefanz und Anleihen auskommt. Färberböck inszeniert mit sicherem Blick fürs Absurde verschrobene Typen, hinter denen nicht das Liebenswürdige als Entschuldigung hervorschauen muss, sondern die Wahrheit herauskommt. Damit gelingt ihm mehr, als mancher großen Tragödie.

Hermine Huntgeburth «Neue Vahr Süd» (ARD/WDR/Radio Bremen) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Hermine Huntgeburth gelingt in ihrer Regie zu „Neue Vahr Süd“, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Sven Regener, das Meisterstück, in einer Literaturverfilmung den Ton der literarischen Vorlage exakt zu treffen. Der Film gibt die Zeit, in der der Roman spielt, in ihrem äußeren Rahmen wie in der Gefühlswelt der Protagonisten authentisch wieder und findet gleichzeitig zu einer geschlossenen neuen Form. Besonders eindrucksvoll ist dabei ihre Interpretation des Protagonisten Franky. Dank Huntgeburths Regie überzeugt „Neue Vahr Süd“ als herausragendes Filmwerk in einer sehr eigenen und eine neue Farbe setzenden Ausprägung.

Dominik Graf für «Im Angesicht des Verbrechens» (ARD/WDR) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
„Im Angesicht des Verbrechens“ zeigt die Lebenswelt unterschiedlicher Ethnien in der Metropole Berlin, die alle versuchen, mit ihren hergebrachten Regeln und Gesetzen zu überleben. Dominik Graf gelingt es mit großer Meisterschaft, die Gattungen Polizeithriller und Familiensaga zu verknüpfen. Er schafft so eine dunkle und realistische Milieustudie, frei von Klischees und in beklemmender Nähe zu den handelnden Figuren. Ihm gelingt ein atemberaubender Wechsel von anrührender Privatheit, banaler Polizeiarbeit und brutaler Bandenkriminalität. Bewundernswert ist, wie er seine Schauspieler über 10 Folgen hinweg begleitet - fordernd und liebevoll zugleich. „Im Angesicht des Verbrechens“ ist ein weiterer Höhepunkt im Schaffen eines bereits vielfach ausgezeichneten Regisseurs.

Stefan Scheich und Robert Dannenberg für «Der letzte Bulle» (SAT.1) dotiert mit insgesamt 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Die Autoren Robert Dannenberg und Stefan Scheich kreierten mit der gelungenen Umsetzung ihres noch auf der Filmhochschule erdachten Serienkonzepts „Der letzte Bulle“ eine griffige, warme und überaus unterhaltsame Krimiserie, die mit ihrer Echtheit und Geradlinigkeit, mit viel Humor und einer großen Portion Ruhrpottcharme die Herzen der Zuschauer erobert. Dabei bestechen die von den Autoren geschaffenen Drehbücher um den einnehmend hemdsärmligen, sympathisch-machomäßigen, unverbogenen Kommissar Brisgau mit der „80er – Attitüde“ vor allem durch ein gut orchestriertes, lebendiges Ensemble aus authentischen und liebenswerten Charakteren, durch temporeiche Dialoge, markigen Wortwitz, Situationskomik, und durch - gerade in der Überhöhung - glaubhafte Gefühls- und Lebenswelten.

Ute Biernat für «X Factor» (VOX) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
X Factor gehört zu den erfolgreichsten Musikcastingshows der Welt. 2010 haben RTL und VOX das britische Format mit großem Erfolg nach Deutschland gebracht. X Factor zeichnet sich gegenüber anderen Castingshows durch eine ganze Reihe von Besonderheiten aus: So gibt es keine Altersgrenze bei den Kandidaten, außerdem sind auch Gruppen und Solokünstler, die bereits Bühnenerfahrung haben, zugelassen. Die Mitglieder der Jury repräsentieren das hohe musikalische Niveau der Show und sie fungieren für die Kandidaten als Mentoren. Das Ergebnis sind ungewöhnlich gute Kandidaten, eine überzeugende Jury und eine gelungene Dynamik, die die Sänger, den Moderator und das Publikum gleichwertig zu Erfolgsbestandteilen der Show werden lassen. Der Bayerische Fernsehpreis für die beste Sendung in der Kategorie Unterhaltung geht an die Produzentin von X Factor Ute Biernat.

Richard Ladkani und Volker Tittel für «Der Vatikan – Die verborgene Welt» (ARD/BR) dotiert mit insgesamt 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Der Vatikan, seit fast 2000 Jahren das Zentrum der katholischen Kirche und einer der ältesten souveränen Staaten der Welt, war bislang von der Öffentlichkeit weitgehend abgeschottet. Nach sehr langer Vorbereitung und auf verschlungenen Wegen gelang es dem Autor und Regisseur Richard Ladkani, das Vertrauen und die Drehgenehmigung zu den Orten und Menschen im Vatikan zu erhalten. Die Dokumentation „Der Vatikan – Die verborgene Welt“ gewährt einen bisher nie da dagewesenen Einblick in ein faszinierendes Universum und nimmt den Zuschauer mit auf eine Reise hinter hermetisch verschlossene Mauern und geheimnisvolle Orte. Die atemberaubende Kamerafahrten und Luftperspektiven schaffen einzigartige und außergewöhnliche Bilder selbst in den sensibelsten Bereichen. Vor allem aber ist es der einfühlsame Zugang zu den Menschen, die dem Papst sehr nahe stehen, die den Film zu einem eindrucksvollen und emotionalen Erlebnis machen. Ihre persönlichen Geschichten hallen nach und hinterlassen Spuren. Richard Ladkani, Volker Tittel und dem gesamten Filmteam ist ein herausragender Dokumentarfilm gelungen, der in jeglicher Hinsicht überzeugt und preiswürdig ist.

Markus Kavka für «Number One! – Ozzy Osbourne» (kabel eins) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
In der Dokumentationsreihe „Number One“ auf Kabel 1 porträtiert der Musikjournalist und Moderator Markus Kavka bekannte Rock- und Pop- Gruppen und -Musiker. Die ausgezeichnete Folge zeigt das Leben und Wirken des Heavy Metal-Sängers Ozzy Osbourne, der Ende der 60er Jahre mit der Heavy Metal Band „Black Sabbath“ und später als Solointerpret und TV Star (“The Osbournes“) Musik- und Mediengeschichte schrieb. Musikdokumentationen sind in der heutigen Zeit leider eine Seltenheit geworden. Markus Kavka hat sich mit „Number One“ diesem Programmgenre mit Leidenschaft verschrieben. Glaubhaft vermittelt er dem Zuschauer seine Liebe zur Musik und deren Künstlern. Die Begeisterung ist seinen Recherchen und Fragen anzumerken, dennoch verliert er dabei nicht die notwendige Distanz. Kavka folgt den Spuren der Musiker und besucht die Orte ihres Wirkens. Die Machart der Reihe ist kurzweilig, lebendig und im positiven Sinne populär.

Andrea Sawatzki beste Schauspielerin in der Kategorie „Fernsehfilm“ für ihre Rolle in dem Film «Bella Vita» (ZDFneo) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Andrea Sawatzki trägt diesen Film von Anfang bis Ende. Dabei hat sie eine Wandlung zu spielen, die gegensätzlicher nicht sein könnte. Als ihr Mann ihr seine neue Geliebte präsentiert, glaubt sie zunächst, ins Nichts zu stürzen. Aber sie spürt, dass auch sie Schuld trägt am Scheitern ihrer Ehe und Selbstmitleid die dümmste Flucht wäre. Sie stellt sich ihren neuen Aufgaben und meistert sie mit großer Entschlossenheit, aber auch Charme. Das kann mit dieser Glaubwürdigkeit und zugleich Leichtigkeit nur eine so facettenreiche und stilsichere Schauspielerin wie Andrea Sawatzki. Es ist eine Freude, ihr bei der Arbeit an sich selbst zuzusehen und mit ihr die Liebe zum Leben neu zu entdecken.
Außerdem waren nominiert Rosalie Thomass für „Kreutzer kommt“ (ProSieben) und „Die letzten 30 Jahre“ (ARD) und Katja Riemann für „Die fremde Familie“ (ARD/BR).

Frederick Lau als bester Schauspieler in der Kategorie „Fernsehfilm“ für seine Rolle in dem Film «Neue Vahr Süd» (ARD/WDR/Radio Bremen) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Neue Vahr, Bremen in den 1980er Jahren: Der 20-jährige Frank wird zur Bundeswehr einberufen, weil er vergessen hat zu verweigern. Frederick Lau ist „Frank“. Man sieht im schon in der ersten Szene an, dass er nicht der „Typ“ für die Bundeswehr ist. Man leidet mit ihm und hofft, dass er seine heimliche Liebe, die seine „Pflichterfüllung“ sehr skeptisch, sieht für sich gewinnen kann. Frederick Lau ist auch wirklich witzig. Ihm gelingt es der Rolle des „Frank“ eine leichtfüßige, nicht überzogene komödiantische Zeichnung zu verleihen, der man mit großer Freude zusieht. Frederick Lau hat in den vergangenen Jahren eine außergewöhnliche schauspielerische Entwicklung gemacht. „Sein Frank“ ist ein Beleg dafür.
Außerdem waren nominiert Matthias Habich für „Letzter Moment“ (ARD/NDR/arte) und Matthias Koeberlin für „Restrisiko“ (SAT.1).

Lisa Wagner als beste Schauspielerin in der Kategorie „Serien und Reihen“ für ihre Rolle in der Serie «Tatort: Nie wieder frei sein» (ARD) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Lisa Wagner ist Regine Zimmer, eine junge Rechtsanwältin, der es gelingt, in ihrem ersten Pflichtmandat einem des Mordes und der Vergewaltigung beschuldigten Angeklagten aus Verfahrensgründen zu einem Freispruch zu verhelfen. Die Empörung in der Öffentlichkeit ist groß, Staatsanwaltschaft und Ermittler arbeiten verzweifelt an einem Wiederaufnahmeverfahren und die Anwältin wird - ohne es zu wollen - immer stärker in die Nachwirkungen dieses Falles einbezogen.
Lisa Wagner zeichnet diese immer tragischer werdende Figur und deren Entwicklung von der staubtrockenen Juristin zur mitleidenden Frau mit kleinsten Gesten in größter Intensität. Sie gestaltet eine zu Herzen gehende Charakterstudie über Recht und Gerechtigkeit vor dem Hintergrund eines spektakulären Kriminalfalls. Sie trägt entscheidend dazu bei, dass diese Tatortfolge zu einem besonderen Fernseherlebnis wurde.
Außerdem waren nominiert Caroline Peters für „Mord mit Aussicht“ (ARD) und Claudia Michselsen für „Bloch: Die Geisel“ (ARD/SWR).

Henning Baum als bester Schauspieler in der Kategorie „Serien und Reihen“ für seine Rolle in der Reihe «Der letzte Bulle» (SAT.1) dotiert mit 10.000 Euro

Begründung der Jury:
Dass sich der „Der letzte Bulle“ in der zweiten Staffel endgültig zur Erfolgsserie entwickelt, ist maßgeblich Henning Baum zu verdanken: Er verkörpert Mick Brisgau mit rauem Charme, verbaler Feuerkraft und alten Werten großartig und überzeugend und verleiht so seinem Charakter Unverwechselbarkeit und Sympathie. Er schafft dabei den Spagat zwischen dem rauen 80er-Jahre Macho-Cop mit Wortwitz und Temperament und dem weichen Kern eines Mannes, der den im Koma verlorenen Jahren nachtrauert.
Außerdem waren nominiert Florian Lukas für Weissensee“ (ARD) und Florian D.Fitz für „Doctors Diary" (RTL).
Die Jury hat in diesem Jahr zum sechsten Mal in den Kategorien „Fernsehfilm" und „Serie/Reihen" die Preisträger aus einem Kreis von Nominierungen ausgewählt. Die Preisträger werden im Rahmen der von RTL gestalteten TV-Gala mit dem BLAUEN PANTHER, dem Preissymbol des Bayerischen Fernsehpreises, ausgezeichnet. RTL sendet die Preisverleihung ab 23.20 Uhr in seinem Programm.
11.06.2011 00:11 Uhr  •  Fabian Riedner Kurz-URL: qmde.de/50159