So erwägt beispielsweise die Krombacher Brauerei ihr Sponsoring zu reduzieren. Yahoos Interesse wird derweil konkreter.
Auf die Pläne der Deutschen Fußball-Liga (DFL) bei der nächsten Ausschreibung der Senderechte auch Erstausstrahlungen der Spieltags-Höhepunkte im Internet zu ermöglichen (
wir berichteten), reagieren die Bundesliga-Sponsoren mit Skepsis. „Ich glaube nicht daran, dass ein Online-Angebot über eine ähnlich hohe Reichweite verfügen wird wie eine Ausstrahlung im Free-TV”, sagte der bei der Krombacher Brauerei für das Sponsoring zuständige Harald Scherer dem „Handelsblatt“. Das Unternehmen der Familie Schadeberg aus dem Siegerland ist offizieller Partner der DFL und Presenter der ARD-«Sportschau», die bislang die Rechte für die Erstausstrahlung der Bundesliga-Höhepunkte hält. Sollte sich die DFL trotz der Bedenken für eine Online-Vermarktung entscheiden, erwägt die Krombacher Brauerei, ihre Sponsoring-Ausgaben zu reduzieren.
Scherer: „Als Sponsor müssen wir dann neu darüber nachdenken, wie viel unsere Verträge mit den Vereinen bei geringerer Reichweite noch wert sind“, sagt der Verantwortliche in Sachen Sponsoring bei der Krombacher Brauerei. Auch andere Bundesliga-Sponsoren äußerten sich : Josef Stadtfeld, der Geschäftsführer der Sponsorenvereinigung S20, die Unterstützer wie Allianz, Deutsche Telekom und Evonik vertritt, stellt die möglichen „einschneidenden Änderungen“ durch eine Neuregelung der Rechtevergabe heraus. Aussagen zur Entwicklung von Reichweiten und Sponsoring-Vereinbarungen seien aber ohne fertige Ausschreibung rein spekulativ. „Auch wenn das Kartellamt grundsätzlich grünes Licht gegeben hat für die Pläne der DFL, ist noch nichts entschieden“, so Stadtfeld.
Derweil wird das Interesse des Internetunternehmens Yahoo an den Bundesliga-Rechten konkreter. „Wenn sich bestätigt, was bisher zu hören ist, wären wir an den Online-Rechten höchst interessiert“, sagte Heiko Genzlinger, der stellvertretender Geschäftsführer von Yahoo Deutschland. Durch eine Ausrichtung der Berichterstattung in Richtung von mehr Unterhaltung und Lifestyle wolle Yahoo im Fall eines Rechteerwerbs die Bundesliga auch für Jüngere attraktiver machen. „Wenn man auf die Altersstruktur der «Sportschau»-Zuschauer blickt, wird schnell klar, dass etwas junges Blut der Bundesliga sehr gut tun würde”, meint Genzlinger.
Yahoo würde die Bundesliga im Internet sogar täglich begleiten: Neben den klassischen Zusammenfassungen an Spieltagen plane man an spielfreien Tagen auch „Berichte über die kuriosesten Szenen oder fragwürdigsten Schiedsrichterentscheidungen“, so Genzlinger weiter. Doch nicht nur Yahoo ist interessiert: Der Zeitungskonzern von Axel Springer könnte Yahoos Konkurrent werden: „Sollten Online-Rechte auf den Markt kommen, werden wir uns das anschauen und prüfen“, heißt es dort. Ob man sich aber an der Ausschreibung beteiligt, hänge vom Angebot ab.