Sprechende Zoobewohner, intrigante Jugendfreunde, ein etwas anderes Mädchen und drei gescheiterte Geschäftsmänner. Quotenmeter.de präsentiert die wichtigsten Kinoneustarts der Woche.
«Der Zoowärter»
Zehn Jahre lang spielte der US-amerikanische Komiker Kevin James den übergewichtigen Kurierfahrer Doug Heffernan und machte sich mit dieser Rolle einen weltweiten Namen. Auch heute sehen ihn immer noch viele Menschen als den «King of Queens», obwohl die Sitcom seit mittlerweile vier Jahren nicht mehr produziert wird. Dabei hat James längst auch auf der Kinoleinwand durch etliche Erfolge auf sich aufmerksam machen können. Filme wie «Hitch», «Chuck und Larry» oder «Der Kaufhaus Cop» konnten zumindest kommerziell durchaus überzeugen und richtig gute Einspielergebnisse vorweisen. In seinem neuesten Streich «Der Zoowärter» ist er nicht nur als Hauptdarsteller, sondern auch als Drehbuchautor und Produzent aktiv. Als weitere Darsteller konnten die 32-jährige Rosario Dawson, der ehemalige "New Kids on the Block"-Sänger Donnie Wahlberg und Leslie Bibb gewonnen werden. Auch Thomas Gottschalk ist in Form einer kleinen Nebenrolle involviert, wie er in der letzten «Wetten, dass..?»-Ausgabe bereits ankündigte. Regie führt Frank Coraci, der zuletzt mit «Klick» und «In 80 Tagen um die Welt» von Kritikern überwiegend negativ beurteilt wurde.
Ursprünglich hätte der Film bereits vor ziemlich genau einem Jahr in die Kinos kommen sollen. Doch bereits nach der Ankündigung prominenter Sprecher wie Sylvester Stallone oder Adam Sandler verschob man die Veröffentlichung auf Oktober 2010. Doch durch die Insolvenz der Produktionsgesellschaft MGM und der vollständigen Übernahme durch Sony verspätete sich die Kinopremiere um weitere neun Monate, da man vom umsatzstarken Sommer profitieren wollte. Weitere Schwierigkeiten bereitete die Tierschutzorganisation PETA, die den Verantwortlichen der Tierquälerei bezichtigte, nachdem die Filmgiraffe "Tweet" während der Dreharbeiten verstarb. Fast zwei Jahre nach dem Produktionsstart läuft der Film nun endlich in den Kinos an.
Griffin Keyes (Kevin James) ist einer dieser Idealisten, die ihren Job bedingungslos lieben. Als Zoowärter hegt und pflegt er seine Tiere mit großer Leidenschaft, doch der Respekt der Gesellschaft vor seiner Arbeit hält sich in ebenso engen Grenzen wie sein Gehalt. Als seine Freundin Stephanie (Leslie Bibb) ihn mit der Begründung, er verschwende seine Talente mit der Arbeit im Zoo, verlässt, trauert er ihr lange Zeit nach. Einige Zeit später taucht seine große Liebe unerwartet auf einer Feier am Zoo wieder auf. Griffin fasst den Entschluss, den Job aufzugeben und fortan im Autohaus seines Bruders zu arbeiten. Das hören die Tiere gar nicht gerne: Sie offenbaren ihm ihre besondere Fähigkeit und helfen ihm dabei, Stephanie zurückzuerobern.
OT: «Zookeeper» von Frank Coraci; mit Kevin James, Rosario Dawson, Leslie Bibb, Ken Jeong, Donnie Wahlberg und Thomas Gottschalk
«Kleine wahre Lügen»
Bislang ist der Franzose Guillaume Canet vor allem als Schauspieler bekannt, doch immerhin schon sechs Mal versuchte er sich bereits als Regisseur, wobei vor allem «Bad, Bad Things» und «Kein Sterbenswort» Erfolge generierten. Diesen hat «Kleine wahren Lügen» bereits jetzt vorzuweisen, im Jahr 2010 sahen weit über fünf Millionen Menschen in Canets Heimat die Tragikomödie, womit sogar Filmhits wie «Inception» oder «Toy Story 3» das
Nachsehen hatten. Ob dieser Erfolg auch in Deutschland erreicht werden kann, erscheint jedoch recht fraglich, in Frankreich trugen auch die Starschauspieler Francois Cluzet und Marion Cotillard zur Popularität des Films bei. Mit 154 Minuten Nettolaufzeit benötigen die Zuschauer einiges an Zeit und Geduld, sollten sie sich auf die sommerliche Strandszenerie des sonnigen Südfrankreichs einlassen wollen.
Restaurantbesitzer Max (François Cluzet) lädt wie in jedem Sommer zahlreiche Freunde in sein Strandhaus am Cap Ferret ein. Über die vielen Jahre hinweg hat sich vieles getan, sodass er über einige dieser geliebten Menschen wahrhaft wunderliche Dinge erfährt. Während Eric auch mit inzwischen weit über 30 Jahren noch immer meint, jede Frau mit seiner Ausstrahlung betören zu können, gesteht ihm der Chiropraktiker Vincent, dass er sich heimlich in Max verliebt hat. Die junge Marie (Marion Cotillard) versteckt sich vor einem Stalker aus Paris, der ihr den Hof machen will, Antoine kennt kein anderes Gesprächsthema als das seiner Ex. Doch inmitten dieser kleinen belanglosen Halbwahrheiten steht die Meldung, dass sich ihr Freund Ludo bei einem Motorradunfall schwer verletzte.
OT: «Les Petits Mouchoirs» von Guillaume Canet; mit Marion Cotillard, François Cluzet, Gilles Lellouche, Benoît Magimel, Laurent Lafitte und Jean Dujardin
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Sprechende Zoobewohner, intrigante Jugendfreunde, ein etwas anderes Mädchen und drei gescheiterte Geschäftsmänner. Quotenmeter.de präsentiert die wichtigsten Kinoneustarts der Woche.
«Ein Tick anders»
Noch nicht wirklich oft wurde in Spielfilmen ausführlich das Tourette-Syndrom thematisiert. Die Hintergründe der unheilbaren neurologisch-psychiatrischen Krankheit sind bis heute noch weitgehend ungeklärt, therapeutische Maßnahmen sind begrenzt. Zudem erfordert die Darstellung von Erkrankten äußerstes Fingerspitzengefühl, weshalb sich bisher nur wenige Filme mit dieser Thematik beschäftigten. Im vergangenen Jahr konnte aber der Regisseur Ralf Huettner mit «Vincent will Meer» einen beachtlichen Kinoerfolg auf die Beine stellen, der zudem auch viele Preise abstauben konnte. Mit «Ein Tick anders» folgt nun eine weitere deutsche Produktion, die das Tourette-Syndrom in tragikomischer Form aufarbeitet. Diesmal zeichnet Andi Rogenhagen verantwortlich, der zuletzt vor acht Jahren mit «La Palma» auf sich aufmerksam machte. Die Hauptrolle ging an das schweizerische Schauspieltalent Jasna Fritzi Bauer, die zum Zeitpunkt der Dreharbeiten erst 21 Jahre alt war. Erste Erfahrungen konnte die junge Frau bereits im Hessischen Staatstheater Wiesbaden sammeln, hier ist sie seit mittlerweile vier Jahren aktiv.
Die 17-jährige Eva Strumpf (Jasna Fritzi Bauer) leidet unter dem Tourette-Sydrom, doch eigentlich kann sie damit ohne größere Probleme leben. Sie hat inzwischen gelernt, mit ihren Tics zu leben und ihre schräge Familie liebt sie bedingungslos. Doch als sie im Wald eine Leiche findet, ihr seinen Job verliert und der Familie der Kredit gekündigt wird, gerät ihr unbeschwertes Leben komplett aus den Fugen. Zwar findet "Papa Strumpf" schnell eine neue Arbeitsstelle, doch dafür muss er aus dem nordrhein-westfälischen Marl ins große Berlin ziehen, was Eva gar nicht behagt. Aus Angst vor dem veränderten Umfeld schmiedet sie gemeinsam mit ihrer kauzigen Oma und dem durchgeknallten Onkel einen Plan, der Geld einbringen und somit ihre finanzielle Situation entscheidend verbessern soll. Nachdem dieser im Chaos endet, merkt die junge Frau, dass es Zeit wird, sich ein eigenes Leben aufzubauen...
OT: «Ein Tick anders» von Andi Rogenhagen; mit Jasna Fritzi Bauer, Waldemar Kobus, Victoria Trauttmansdorff, Stefan Kurt, Renate Delfs und Nora Tschirner
«The Company Men»
Nein, um das finanzielle Wohlergehen der drei Hauptdarsteller muss man sich wohl nicht machen. Ben Affleck, Chris Cooper und Kevin Costner gehören zur obersten Riege Hollywoods und werden noch immer einige Millionen auf dem Konto haben. Doch während sich Deutschland erfreulich schnell von der globalen Finanzkrise
Ende 2008 hat erholen können, stecken die Vereinigten Staaten noch immer in einem großen Dilemma. Nach der ökonomisch sehr fragwürdigen Bush-Politik und dem Zusammensturz vieler Branchen gelang es bislang auch Barack Obama nicht, das Ruder rumzureißen: Das Haushaltsdefizit steigt weiter, der Aufschwung lässt noch immer auf sich warten und die Arbeitslosigkeit steigt auf traurige Rekordhöhen. Inmitten der Depression präsentiert Produzent John Wells mit «The Company Men» drei Verlierer der Finanzkrise. Der Amerikaner versucht sich dabei erstmals als Regisseur, auch das Drehbuch stammt von ihm.
Er lebt den "American Dream" wie kaum ein Anderer: Als leitender Angestellter bei einem Bostoner Schiffsbauer verdient Bobby Walker (Ben Affleck) ein stolzes Gehalt, besitzt einen prachtvollen Porsche und kann sich und seiner jungen Familie vieles leisten, wovon andere Menschen nur träumen können. Auch seine Kollegen Gene McClary (Tommy Lee Jones) und Phil Woodward (Chris Cooper) geht es sehr gut, bis der Konzern sie wie Hunderte andere Mitarbeiter in Folge eines Rationalisierungsprozesses feuert. Während McClary versucht, weiterhin optimistisch zu bleiben, fallen Woodward und Walker in eine emotionale Krise. Schon bald muss Walker ernsthaft in Erwägung ziehen, einen Aushilfsjob als Zimmermann bei seinem Schwager anzunehmen...
OT: «The Company Men» von John Wells; mit Ben Affleck, Chris Cooper, Kevin Costner, Tommy Lee Jones, Yolande Moreau, Rosemarie DeWitt, Maria Bello und Craig T. Nelson