360 Grad: Weil Sie Es Sich Wert Sind
Anlässlich Hugh Lauries Werbedeal mit l'Oréal überlegt Julian Miller, welche Prominenten noch gut für welche Produkte werben könnten.
Es war eine Meldung, die viele zuerst für einen Scherz gehalten haben: Hugh Laurie wird für Pflegeprodukte von L'Oréal werben.
Hugh Laurie? Der Man's Man mit dem Dreitagebart schmiert sich mit Beauty-Produkten ein, bevor er als Dr. House seine Serienpatienten an den Rand des Nervenzusammenbruchs treibt? Anscheinend schon. Laurie möchte dabei betonen, dass der Gebrauch von Kosmetikprodukten eine „sehr männliche Entscheidung“ sein kann. Jetzt muss man als echter Mann endlich nicht mehr heimlich einen Drogeriemarkt aufsuchen und kann sich ein Wellness-Wochenende gönnen, ohne schief angesehen zu werden. Endlich gibt es einen Präzedenzfall.
Das wirft die Frage auf, welchen Prominenten man es denn noch zutrauen würde, für Produkte zu werben, die auf den ersten Blick nicht so recht zu ihnen passen würden. Wie wäre es denn mit einer Blutspende-Kampagne mit Quentin Tarantino? Schließlich braucht er für jeden seiner Filme eine Unmenge der roten Suppe und der Slogan „Save Vincent Vega“ könnte durchaus Potential haben. Vielleicht möchte sich Britney Spears auch einmal als Sprecherin einer Unterwäschefirma versuchen; obwohl sie, wie auf einigen Photos von vor ein paar Jahren zu erkennen, wohl eine gewisse Abneigung gegen entsprechende Kleidungsstücke hat.
Und wenn man schon dabei ist, wieso rekrutiert man dann nicht gleich Dieter Bohlen für einen Werbespot für arte (allerdings dieses Mal ohne Anstecknaddel) oder Amy Winehouse für eine Anti-Drogen-Kampagne, am besten mit ihrem Song „Addicted“ als Hintergrundmusik. Vielleicht will Judith Holofernes auch einmal Werbung für die „Bild“ machen. Moment. Das hat sie ja schon. Wenn auch eher unfreiwillig.
Ich freue mich jedenfalls schon darauf, bald von Hugh Laurie hören zu dürfen, dass er es sich wert ist. Danach bild' ich mir dann mit Judith meine Meinung, trinke Pepsi mit Britney, arbeite mit Coca Cola an einer besseren Welt und stopfe mir mit Heidi ein paar Burger rein. Wenn ihre Kandidatinnen (pardon, ich meinte natürlich ihre „Mädchen“) doch nur auch einmal guten Gewissens in selbige reinbeißen dürften.
Mit 360 Grad schließt sich auch nächsten Freitag wieder der Kreis.