Chirurgie-Shows boomen im US-TV
Nach Reality-, Casting- und Ekel-Shows hat sich in den USA die plastische Chirurgie einen Platz im Unterhaltungsprogramm der TV-Sender erobert. Der Erfolg der ABC-Show «Extreme Makeover» hat zu einem Boom von Chirurgie-Shows im Reality-Format geführt, der an die Grenzen der medizinischen Ethik gelangt sei, berichtet das Wall Street Journal (WSJ) heute, Mittwoch.
«Extreme Makeover» wurde noch im vergangenen Jahr von der US-Vereinigung der plastischen Chirurgen ASPS unterstützt. Das Programm sollte das Geschäft mit der Schönheit ankurbeln. Aber nun sieht der Präsident der Vereinigung, Rod Rohrich, die Grenze überschritten: "Da wird nicht mehr Realität dargestellt", kritisiert er neue Chirurgie-Shows wie «I Want a Famous Face» auf MTV und «The Swan» bei FOX. Die Botschaft dieser Shows sei "nicht gesund" und ein "Medien-Hype", so das WSJ. So erzeugte unrealistische Erwartungen würden in Wünschen enden, denen die Ärzte nicht nachkommen können.
MTV's «I Want a Famous Face» geht über herkömmliche Look-A-Like-Shows hinaus. Die Kamera begleitet Menschen, die sich einer Schönheitsoperation unterziehen, um wie ein Popstar auszusehen. Das Format sei keine Reality-Show, erläutert Dave Sirulnick von MTV News, Produzent der Sendung. Aus seiner Sicht handelt es ich bei «Famous Face» um eine Dokumentation über "Personen, die sich entschieden haben, etwas Drastisches in ihrem Leben zu tun". Mit 2,45 Mio. Zusehern ist das Format laut WSJ relativ erfolgreich. In Deutschland ist die Show noch nicht zu sehen und auf Anfrage von pressetext.deutschland bei MTV Central auch derzeit nicht geplant.
Die Fox-Show «The Swan» (Der Schwan) geht noch einen Schritt weiter. Sie verspricht hässliche Entlein in schöne Schwäne zu verwandeln. 17 Frauen treten gegeneinander an, um zum Schwan gekürt zu werden. Innerhalb von drei Monaten sollen sie zu Schönheiten ummodelliert werden. Während der Zeit dürfen sie nicht in den Spiegel sehen. (pte)