Super-8-Filme, die Schlümpfe, eine gescheiterte Beziehung und die verwechselte Selena Gomez. Quotenmeter.de stellt die wichtigsten Kinoneustarts der Woche vor.
«Super 8»
In dieser Woche startet der langersehnte neue Film von «Lost»-Co-Schöpfer und «Star Trek»-Regisseur J.J. Abrams in den deutschen Kinos. Sidney Schering hat «Super 8» bereits vorab gesehen und verrät in seiner
Quotenmeter.de-Kinokritik, ob die Mischung aus Kinderdrama und Monster-Action funktioniert.
OT: «Super 8» von J.J. Abrams; mit Joel Courtney, Elle Fanning, Kyle Chandler, Ron Eldard und Noah Emmerich.
«Die Schlümpfe»
Die Schlümpfe können mittlerweile auf eine über 50jährige Geschichte zurückblicken. Einst vom belgischen Comiczeichner Peyo (1928-1992) erdacht, hatten sie im Jahr 1958 ihren ersten Auftritt als Nebenfiguren in dessen Reihe «Johann und Pfiffikus», wobei ihr deutschsprachiges Debüt damals noch gut zehn Jahre
auf sich warten lassen sollte. Zunächst als nette und kurzlebige Idee am Rande geplant, liefen die Schlümpfe den eigentlichen Hauptfiguren in Sachen Beliebtheit schnell den Rang ab und bekamen schließlich ihre ganz eigenen Comics spendiert. Schon bald wurden die kleinen blauen Fantasiewesen mit den weißen Hosen Peyos größter Erfolg. Mit mehreren Kurzgeschichten, Comicbänden, dem Zeichentrick-Kinofilm «Die Schlümpfe und die Zauberflöte» (1976) und einer Fernsehserie sowie der dazugehörigen Merchandising-Flut traten sie über Jahre hinweg ihren weltweiten Siegeszug an, der sie zu Kult werden ließ und ihnen einen festen Platz in der Riege anderer franko-belgischer Comichelden wie «Tim & Struppi» (die demnächst ebenfalls die Kinoleinwände unsicher machen), «Lucky Luke» oder «Asterix & Obelix» sicherte. Damit die Schlümpfe ihren Status in der modernen Popkultur jedoch nicht wieder verlieren, haben es sich Regisseur Raja Gosnell («Big Mamas Haus», «Scooby-Doo») und sein Team nun zur Aufgabe gemacht, die Comichelden einer jüngeren Generation wieder näherzubringen, ist es doch in den letzten Jahren etwas ruhig um die aufgeweckten Knirpse geworden.
Dabei haben sie den Weg der Kombination von realen Schauspielern mit computeranimierten Schlümpfen gewählten. Präsentiert wird das Ganze natürlich in zeitgemäßem 3D. Am Grundkonflikt der Geschichte hat sich derweil jedoch nicht viel geändert. Noch immer versucht der böse Zauberer Gargamel (Hank Azaria, «Godzilla») die Schlümpfe in seine Finger zu bekommen. Als es ihm eines Tages tatsächlich gelingt, zu ihrem geheimen Dorf zu gelangen, nehmen die kleinen Bewohner Reißaus. Ein paar von ihnen, unter anderem auch Papa Schlumpf (dt. Sprecher: Reiner Schöne) und Schlumpfine (dt. Sprecherin: Nadine Warmuth), geraten auf der Flucht jedoch zufällig durch ein magisches Portal, das sie direkt ins heutige New York katapultiert. Fortan müssen sie sich in der ihnen fremden Umgebung zurecht und einen Weg in ihre Welt zurück finden. Unterstützung erhalten sie dabei vom Werbedesigner Patrick (Neil Patrick Harris, «How I Met Your Mother») und seiner Frau Grace (Jayma Mays, «Glee»). Dennoch gestaltet sich eine Rückkehr schwieriger als gedacht, denn auch Gargamel ist durch das Portal gelangt und verfolgt weiter seine finsteren Pläne. Spätestens beim Blick auf die Filmografie von Regisseur Raja Gosnell kommt der Verdacht auf, dass die Neuauflage der «Schlümpfe» als seichte Unterhaltung wohl tatsächlich in erster Linie auf ein jüngeres Publikum zugeschnitten wurde. Ob für Fans der blauen Wesen zwischendurch dennoch der Charme ihrer geliebten Figuren aufblitzt, zeigt sich ab dieser Woche in den deutschen Kinos.
OT: «The Smurfs» von Raja Gosnell; mit Neil Patrick Harris, Jayma Mays und Hank Azaria.
«Blue Valentine»
Bereits vor anderthalb Jahren feierte das kleine Drama «Blue Valentine» seine Weltpremiere auf dem amerikanischen Sundance Film Festival, nachdem Regisseur und Autor Derek Cianfrance rund ein Jahrzehnt lang vergeblich versucht hatte, Geldgeber für sein Werk zu finden. Doch seine Hartnäckigkeit wurde am Ende mit einer Vielzahl guter Kritiken und zahlreichen kleinen Filmpreisen belohnt. Hauptdarstellerin Michelle Williams («Brokeback Mountain», «Shutter Island»), einstige Lebensgefährtin des im Januar 2008 verstorbenen Heath Ledger («Ritter aus Leidenschaft», «The Dark Knight»), wurde gar für einen Golden Globe und einen Oscar nominiert. Allerdings bescherte auch noch ein anderer Umstand dem Independent-Film Schlagzeilen. So stufte die Motion Picture Association of America (MPAA), welche in den USA für die Altersfreigaben von Filmen verantwortlich ist, «Blue Valentine» mit einem NC-17-Rating, der höchsten Freigabe, ein, welche sonst hauptsächlich Pornofilme oder Filme mit extrem brutalen und meist überaus realistisch dargestellten Gewaltszenen erhalten. Grund hier war eine zwar authentisch gespielte, aber in ihrer Inszenierung dennoch harmlose Oralsexszene.
Anlass genug für die produzierende Weinstein Company Protest einzulegen, ist durch ein NC-17-Rating ein kommerzieller Flop geradezu vorprogrammiert, da sich viele US-Kinos weigern, einen solchen Film überhaupt in ihr Programm aufzunehmen. Doch die Bemühungen waren am Ende von Erfolg gekrönt. «Blue Valentine» wurde schließlich auf ein R-Rating, die zweithöchste US-Freigabe, herabgestuft und war somit auch für Zuschauer unter 17 Jahren in Begleitung eines Erwachsenen zugänglich. Für den deutschen Kinostart erhielt das Drama von der FSK nun übrigens problemlos eine Freigabe ab zwölf Jahren, sodass sich die Zuschauer hierzulande voll und ganz auf die tragische und mit zahlreichen Rückblenden angereicherte Geschichte des Films einlassen können. In deren Mittelpunkt steht ein einst glücklich verliebtes Paar, gespielt von Ryan Gosling («Wie ein einziger Tag», «Das perfekte Verbrechen») und Michelle Williams, das sich mit unlösbar scheinenden Beziehungsproblemen konfrontiert sieht und daher verzweifelt versucht, wieder etwas von der alten Leidenschaft aufflammen zu lassen.
OT: «Blue Valentine» von Derek Cianfrance; mit Ryan Gosling, Michelle Williams, Faith Wladyka, John Doman und Mike Vogel.
«Plötzlich Star»
Die derzeit noch immer bei einem jungen Publikum sehr populären modernen Disney-Serien sowie die in ihnen hochgezüchteten Teeniestars sind wohl ein Phänomen für sich. Allen voran sicherlich nach wie vor Miley Cyrus alias Hannah Montana, die nach millionenfach verkauften CDs und Büchern sowie mehreren
Kinoauftritten weiterhin ihre (vorwiegend weiblichen) Fans scharenweise in Kreischtiraden ausbrechen lässt. Doch auch Cole und Dylan Sprouse («Hotel Zack & Cody», «Zack & Cody an Bord»), Ashley Tisdale («Hotel Zack & Cody») oder Selena Gomez («Die Zauberer vom Waverly Place») erfreuen sich bei einem jungen Publikum großer Beliebtheit. Vor allem letztere scheint zunehmend an Bekanntheit zu gewinnen, zumal sie durch ihre Beziehung zu Sänger Justin Bieber, einem weiteren Teenieschwarm, noch zusätzlich in den massenmedialen Fokus rückt. Darüber hinaus ist sie, wie viele ihrer unmittelbaren jugendlichen Kollegen, ebenfalls derzeit fleißig dabei, parallel ihre Musikkarriere voranzutreiben.
Mit der von Nicole Kidman koproduzierten romantischen Komödie «Plötzlich Star», in der sie nach zahlreichen Auftritten in Fernsehfilmen erst ihre zweite größere Kinohauptrolle absolviert, versucht sie nun allerdings auch auf der großen Leinwand stärker Fuß zu fassen. In dem von Tom Bezucha («Big Eden», «Die Familie Stone») inszenierten Film spielt sie die Highschool-Absolventin Grace, die gemeinsam mit ihrer besten Freundin Emma (Katie Cassidy) und ihrer Stiefschwester Meg (Leighton Meester) zur langersehnten Paris-Reise aufbricht. In der Stadt der Liebe angekommen, wird sie schon bald mit einem berühmten It-Girl verwechselt und prompt mit einem Privatjet nach Monte Carlo geflogen. Fasziniert vom High-Society-Leben, belassen es die Mädchen bei dem Irrtum und genießen den Luxus in vollen Zügen. Doch wenig später droht der ganze Schwindel aufzufliegen. Damit dürfte «Plötzlich Star» zweifellos die selbe Zielgruppe ansprechen wie die eingangs erwähnten Serien des Disney Channels.
OT: «Monte Carlo» von Tom Bezucha; mit Selena Gomez, Leighton Meester, Katie Cassidy, Pierre Boulanger und Andie MacDowell.