So hat sich das VIVA im Vorfeld bestimmt nicht ausgemalt: Die neue US-Serie kam beim jungen Publikum überhaupt nicht an. Für das nachfolgende Krawall-Format «Jersey Shore» lief es besser.
Dass es in Übersee nicht mit der britischen Adaption des Erfolgs-Formats
«Skins» geklappt hat, hat unter anderem bei den Eltern und Jugendschützern gelegen, die es der US-Serie von Anfang an schwer gemacht haben. Schon vor der Weltpremiere im Januar 2011 gab es heftige Kontroversen rund um die Serie, sie sei zu freizügig und habe zudem die noch minderjährigen Darsteller ausgenutzt, hieß es damals von vielen Seiten. Manche Gegner schreckten sogar nicht davor zurück, wichtige Werbekunden direkt auf diesen vermeintlichen TV-Skandal anzusprechen und ihr somit so zu schaden. Noch dazu sind die Ratings, die amerikanischen Einschaltquoten, von Folge zu Folge gesunken, weshalb die Serie für den ausstrahlenden US-Kabelsender MTV uninteressant und deshalb bereits nach nur einer Staffel eingestellt wurde. Nun war das Format aber dennoch erstmals im deutschen Free-TV zu sehen, mit den Auftakt-Quoten konnte VIVA nicht zufrieden sein.
Für das erste von insgesamt zehn Abenteuern von Tony & Co. interessierten sich um 22.15 Uhr nur 0,08 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer, das entsprach einem Marktanteil von 0,9 Prozent. Zum Vergleich: Im Fernsehjahr 2010/11 kam der Berliner Sender in dieser Altersklasse auf gerade einmal 1,0 Prozent. Auch bei allen Zuschauern ab drei Jahren lief es nicht ganz so rund, wenngleich dieses Ergebnis für VIVA ohnehin eher eine untergeordnete Rolle spielt: Im Schnitt saßen 0,12 Millionen vor den TV-Geräten, der dazugehörige Marktanteil lag bei 0,5 Prozent und somit genau auf dem Senderschnitt.
Die Bedenken, dass einige junge Zuschauer aufgrund des Sendetermins hätten fern bleiben können, haben sich also bestätigt. Sollte es in den nächsten Wochen so weitergehen, hat der Jugendsender tatsächlich ein Quoten-Problem am Hals. Das anschließend gesendete Reality-Format
«Jersey Shore» machte seine Sache nicht gerade herausragend gut, aber immerhin deutlich besser als sein Vorprogramm. Der Zielgruppen-Marktanteil stieg um 23.05 Uhr auf 1,4 Prozent, bei Allen wurden 0,7 Prozent gemessen. Die dazugehörigen Zuschauerzahlen betrugen 0,10 bzw. 0,12 Millionen. Alles in allem war dies aber kein gelungener Abend.