DFL erhöht Druck auf «Sportschau»

Dem Wettbewerb stellen müsse sich die ARD, sagte DFL-Chef Seifert. Ab Sommer 2013 soll mehr Geld aus TV-Einnahmen in die Vereinstöpfe fließen.

Bleibt sie oder weicht sie, die «Sportschau» mit den Zusammenfassungen der Bundesliga-Spiele am Samstag ab 18.30 Uhr. Klar ist: Diesmal hat das Kartellamt Zustimmung signalisiert, die TV-Berichte im Free-TV aus dem Vorabendprogramm zu verbannen. Diese müssen aktuell vor 20.00 Uhr zu sehen sein, ab Sommer 2013 ist das nicht mehr der Fall, wenn die DFL Internet-Rechte vergibt. Die Bilder müssen im Netz frei zugänglich sein, Anbieter wie Yahoo haben bereits Interesse signalisiert – auch für Sky wäre dies sicherlich ein spannendes Modell.

DFL-Chef Christian Seifert jedenfalls erhöhte in der „Berliner Zeitung“ den Druck auf Das Erste. „Die ARD muss sich aber dem Wettbewerb stellen“, wird er zitiert. Gleichzeitig betonte er aber auch, dass er sich nicht gegen die «Sportschau» stellen möchte. Aktuell erlöst die Liga pro Saison rund 412 Millionen Euro durch TV-Einnahmen, weit weniger als andere europäische Ligen. So wird die italienische Serie A ab kommender Saison fast 830 Millionen Euro durch TV-Gelder einnehmen.

Somit ist klar: Will die ARD die «Sportschau» halten – und somit das Modell mit Free-TV-Berichten samstags vor 20.00 Uhr, so muss sie wohl deutlich tiefer in die Tasche greifen, was die ganze Sache aber wohl unrentabel machen würde. Fällt die «Sportschau» weg, so würde Bezahlsender Sky wegen der größeren Exklusivität wohl mehr Geld auf den Tisch legen. Ein weiterer Bieter im Bereich des Pay-TVs ist – auch wenn es immer mal wieder anders kolportiert wird – nicht in Sicht. Die Ausschreibung der Rechte beginnt noch in diesem Jahr, laut Seifert sollen die endverhalten Verträge bis zum Sommer vorliegen – auch um möglichen neuen Rechtehaltern im Bereich des Internets eine gewisse Vorlaufzeit zu geben.
21.09.2011 11:22 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/52153