Neben der Rückkehr von Wickie und John Carpenter auf die große Kinoleinwand gibt es in dieser Woche Stoff aus den Niederlanden.
«Wickie auf großer Fahrt»
Dass der kleine Wikinger Wickie noch immer eine riesige Fangemeinde in Deutschland hat, zeigte sich erst vor wenigen Tagen, als «Wickie und die starken Männer» in Sat.1 über fünf Millionen Zuschauer vor die Fernsehgeräte lockte. Für ein besonderes Interesse des Publikums sorgte Michael "Bully" Herbig bereits im Vorfeld, indem er das Darsteller-Casting zu einem Fernsehevent umfunktionierte. Doch der Bully-Film aus dem Jahr 2009 war nicht nur am heimischen TV ein echter Erfolgsgarant, auch mit dem Einspielergebnis in den Kinos konnte man mehr als zufrieden Sein: Bereits an den ersten zwei Tagen wurden über 250.000 Besuche gemessen, insgesamt zahlten etwa fünf Millionen für den Streifen. Angesichts dieser Zahlen dürfte es kaum überraschen, dass sich die Macher möglichst schnell um eine Fortsetzung bemühten.
Bei dieser Fortsetzung sucht man jedoch vergebens nach Herbig, denn dieser übernahm aus zeitlichen Gründen nicht die Regiearbeit. Stattdessen durfte sich Christian Ditter beweisen, der bereits bei «Vorstadtkrokodile» seine Qualitäten als Regisseur von familientauglicher Unterhaltung unter Beweis stellte. Ditter zeichnet des Weiteren für die vielfach prämierten Fernsehserien «Türkisch für Anfänger» und «Doctor's Diary» verantwortlich. Produzent bleibt weiterhin Christian Becker, auch der Stab blieb weitgehend unverändert. Auch Günther Kaufmann ist wieder in der Rolle des schrecklichen Svens dabei. «Wickie auf großer Fahrt» wurde in 3D gedreht.
Der kleine Wickie (Jonas Hämerle) ist zwar ein sehr schlauer Junge und konnte mit seiner Intelligenz dem schrecklichen Sven (Günther Kaufmann) die Stirn bieten, doch sein Vater Halvar (Waldemar Kobus) ist nach wie vor sichtlich enttäuscht von der mangelnden Kampfeslust seines Sprösslings. Zum Leben eines Wikingers gehört für ihn gerade eine gehörige Portion Muskelkraft, diese bringt Wickie weiterhin überhaupt nicht auf. Doch als Halvar vom schrecklichen Sven entführt wird, muss der Junge mit einer großen Verantwortung umgehen: Er wird auf Basis alter Traditionen zum stellvertretenden Häuptling ernannt und muss nun seine Mannschaft führen. Um den geliebten Vater aus der Gefangenschaft zu befreien - und nebenbei auch noch einen sehr wertvollen Schatz der Götter zu bergen -, begeben sich die tapferen Krieger auf große Fahrt.
OT: «Wickie auf großer Fahrt» von Christian Ditter; mit Jonas Hämerle, Waldemar Kobus, Valeria Eisenbart, Nic Romm, Christoph Maria Herbst und Günther Kaufmann
«Der große Crash - Margin Call»
Die Wall Street hatte schon immer eine besondere Brisanz, immerhin gibt es weltweit wohl kaum eine Straße, auf der mit derart hohen Geldsummen gehandelt wird. Neben zahlreichen milliardenschweren Banken befindet sich auch die weltweit größte
Börse an diesem Ort Manhattans. Doch nachdem sich gerade in der jüngsten Vergangenheit die Schreckensmeldungen häuften und sich eine wachsende Skepsis gegenüber den Millionen eifrigen Spekulanten an den Börsen aufbaute, häuften sich auch in Hollywood die Filme, die sich kritisch mit dem Geschehen auf der Wall Street auseinandersetzten. Mit «Margin Call» kommt nun ein weiterer Börsen-Thriller in die deutschen Kinos, der erstmals bei der diesjährigen Berlinale vorgestellt wurde. Regie führte hierbei der noch weitgehend unbekannte J. C. Chandor, als Hauptdarsteller konnte der ungleich bekanntere Kevin Spacey gewonnen werden. Mit nur rund drei Millionen US-Dollar lag das Budget trotz Spacey und zahlreicher weiterer Hollywoodstars auf einem bemerkenswert niedrigen Niveau.
Bei einer New Yorker Investmentfirma müssen starke Einschnitte vorgenommen werden. Um Kosten zu sparen, entscheidet man sich dazu, rund 80 Prozent der Belegschaft zu feuern - um nur wenige Stunden später die globale Finanzkatastrophe auszulösen. Top-Risk-Analyst Eric Dale (Stanley Tucci), der ebenfalls zu den entlassenen Mitarbeitern gehört, beschäftigte sich bereits zuvor intensiv mit einem Szenario, das die gesamte Firma in den Ruin treiben könnte. Nachdem er die hochbrisanten Daten seiner Analyse an seinen Kollegen Peter Sullivan (Zachary Quinto) übergibt, gibt es kein Halten mehr: Wie ein Lauffeuer verbreitet sich die brisante Nachricht innerhalb von nur wenigen Stunden. Die führenden Köpfe des Unternehmens (Kevin Spacey, Jeremy Irons und Demi Moore) entwickeln einen verheerenden Plan, der den weltweiten Finanzmarkt aus den Fugen heben kann...
OT: «Margin Call» von J. C. Chandor; mit Kevin Spacey, Paul Bettany, Jeremy Irons, Zachary Quinto, Demi Moore und Stanley Tucci
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Neben der Rückkehr von Wickie und John Carpenter auf die große Kinoleinwand gibt es in dieser Woche Stoff aus den Niederlanden.
«John Carpenter's The Ward»
John Carpenter ist ohne jede Frage einer der größten Namen, die das Horrorgenre jemals hervorgebracht hat. Neben zahlreichen weiteren künstlerischen und kommerziellen Erfolgen schaffte er mit «Halloween» und «The Fog» zwei große Genre-Klassiker, bei denen er nicht nur Regie führte, sondern auch das Drehbuch schrieb und die Musik komponierte. Doch seit Mitte der 90er-Jahre war er kaum noch aktiv, seine letzte Regiearbeit datiert auf das Jahr 2001, wo er das wenig euphorisch aufgenommene «Ghosts of Mars») in die Kinosäle brachte. Sein neuester Film «The Ward» kam in den Vereinigten Staaten bereits im September des vergangenen Jahres heraus. Nach über einem Jahr dürfen sich nun auch endlich die Horrorfans in Deutschland über die Kino-Veröffentlichung des 88 Minuten langen Streifens freuen. In der Hauptrolle ist die aus «The Stepfather» und «Zombieland» bekannte Amber Heard zu sehen.
Im Jahr 1966 wird die junge Tammy (Sali Sayler) im North Bend Psychiatric Hospital ermordet. Keiner kann den genauen Tathergang rekonstruieren, ihr Tod bleibt ein Rätsel. Nur wenige Stunden später wird ihr Zimmer von einer jungen Frau namens Kristen (Amber Heard) besetzt, die ihr Haus in Brand gesteckt hat, sich nun allerdings an nichts mehr erinnern kann. Die Eingewöhnung in der Anstalt fällt Kristen merklich schwer, sie hat das Gefühl, den anderen Insassen nicht trauen zu können. Und zu allem Überfluss sieht sie eines Nachts dann auch noch den Geist eines toten Mädchens, das eine Patientin nach der anderen tötet. Nachdem sie sich hilfesuchend an einen Anstaltsleiter wendet, will dieser sie durch einen Elektroschock heilen, doch die verstörte Frau rückt nicht von ihrer Geschichte ab. Wenig später verschwindet eine Insassin...
OT: «The Ward» von John Carpenter; mit Amber Heard, Mamie Gummer, Danielle Panabaker, Lyndsy Fonseca, Mika Boorem und Kilian Kramer
«Love Life - Liebe trifft Leben»
Aus den Niederlanden kommt in dieser Woche ein Film, der in seiner Heimat einen nahezu unglaublichen Erfolg feiern konnte: Über 1,2 Millionen Niederländer sahen «Love Life - Liebe trifft Leben», dies bedeutete einen der größten Publikumserfolge der Filmgeschichte in einem Land, das mit gut 16 Millionen Einwohnern nur bei sehr wenigen Neuerscheinungen die Millionenmarke zu
knacken vermag. Basierend auf den auch in Deutschland durchaus erfolgreichen Roman «Mitten ins Gesicht» von Raymond van de Klundert erzählt Regisseur Reinout Oerlemans von einer ganz besonderen Liebe, die durch eine schwere Erkrankung auf die Probe gestellt wird. Rund vier Millionen Euro betrug das Budget des Films.
Stijn (Barry Atsma) hält nicht besonders viel von Treue in der Ehe und geht seiner Carmen (Carice van Houten) auch nach der Hochzeit regelmäßig fremd. Carmen akzeptiert die ständigen Seitensprünge ihres Partners mehr oder minder kommentarlos. Dabei sind die beiden eigentlich ein echtes Traumpaar: Sie haben viele Freunde, sind gut aussehend, stehen vor einer großen Karriere, haben sogar eine kleine Tochter und sind gesund. Welch unendliches Glück die Gesundheit darstellt, offenbart sich den beiden erst, als bei Carmen schwerer Brustkrebs diagnostiziert wird. Bei der schweren Chemotherapie braucht die junge Frau alle erdenkliche Unterstützung, doch Stijn kann weiterhin keinen Schlussstrich unter seine Affären setzten. Er baut sogar eine zweite Beziehung zu einer Frau namens Roos (Anna Drijver) auf, die ihm neben dem guten Sex auch Kraft und Zuneigung gibt. Doch Carmen war die Treue ihres Mannes nie so wichtig wie jetzt...
OT: «Komt een vrouw bij de dokter» von Reinout Oerlemans; mit Carice van Houten, Anna Drijver, Barry Atsma, Pierre Bokma, Jeroen Williems