PKK-Aktivisten verschanzten sich in RTL-Zentrale

Rund 30 Anhänger verschanzten sich in den Redaktionsräumen von «Explosiv». Sie wollten, dass ihre Forderungen im Fernsehen ausgestrahlt werden.

Polizeieinsatz in Köln-Deutz: Wie die Kölner Polizei bestätigt, hatten sich etwa 30 Aktivisten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK in den Redaktionsräumen des RTL-Magazins «Explosiv» verschanzt. Gegen 16.30 Uhr sollen sie sich gewaltlos Zugang zum RTL-Gebäude verschafft haben; sie rannten am Pförtner einfach vorbei. In den Redaktionsräumen veranstalteten sie Medienberichten zufolge einen Sitzstreik.

Laut Mitarbeitern der «Explosiv»-Redaktion saßen die 30 PKK-Sympathisanten im Schneidersitz auf dem Boden und sangen. Was die Aktivisten wollten: RTL sollte ihre Forderung nach der Freilassung von PKK-Gründer Abdullah Öcalan ausstrahlen. Diese Forderung wurde von RTL abgelehnt. In den Hauptnachrichten, die wie gewohnt um 18.45 Uhr über die Bildschirme flimmerten, wurde der Vorfall nicht einmal erwähnt.

Im sonstigen RTL-Gebäude wurde großteils normal gearbeitet, am frühen Abend hatten sich lediglich einige Mitarbeiter vor dem Haupteingang versammelt, möglicherweise angelockt von den vorgefahrenen Polizeiwagen.

Außenminister Guido Westerwelle verurteilte inzwischen die Aktion der PKK-Anhänger. Es handle sich dabei um einen Angriff auf die Meinungsfreiheit. Anke Schäferkordt, Chefin der Mediengruppe RTL Deutschland, war bis zum Abend noch im Gebäude ihres Unternehmens in Köln-Deutz.

Die Gruppe der Aktivisten weigerte sich, das Gebäude zu verlassen, weswegen gegen 22.00 Uhr die Redaktion von Polizeikräften geräumt wurde.
28.09.2011 19:44 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/52314