Gefällt Kerner seine eigene Sendung nicht mehr?

In einem Interview äußert sich der Sat.1-Moderator erstaunlich kritisch seiner eigenen Sendung gegenüber – und das zu einem Zeitpunkt, in dem sie erfolgreich läuft.

Acht Mal in Folge hat es das Sat.1-Magazin «Kerner» in diesem Herbst geschafft zweistellige Marktanteile zu generieren – Moderator Kerner hat somit das mit Sat.1 vereinbarte Ziel erreicht. In einem aktuellen DWDL-Interview äußert sich der Journalist nun aber kritisch über den Weg, den das Format dafür nehmen musste. Ein Beitrag reiht sich darin an den nächsten, Talks gibt es in dem Format des einst als besten Talker Deutschland bekannten Moderators gar keine mehr. „Tatsächlich bewerte ich so eine Sendung auch inhaltlich und frage mich, ob das eine Sendung ist, die ich dauerhaft moderieren möchte“, spielt er recht offen mit dem Gedanken, mit der Sendung irgendwann auch wieder Schluss zu machen. Eine überraschende Erkentnis, hörte sich doch ein von ihm Mitte August gegenüber Quotenmeter.de abgegebenes Statement noch gänzlich anders an: „Ich bin mit den vergangenen Monaten insgesamt sehr zufrieden. Wir arbeiten ständig daran, immer bessere Sendungen zu machen“, hieß es damals.

Er habe sich beim Anschauen und Moderieren zuletzt gefragt, ob so eine Sendung zu ihm passe. Kerner gab zu, gerne noch einmal einen Talk probieren zu wollen – auch wenn er nicht wisse, wie man diesen im Privat-Fernsehen realisieren könne. „Bei den jungen Zuschauern, man mag das betrüblich finden, ist Talk kein Selbstgänger.“

Möglicherweise bereitet Kerner auch schon einen Abgang von Sat.1 vor – denn aktuell steht der Sender ab kommendem Sommer komplett ohne Live-Fußball da. Hauptsächlich sehe er sich nämlich als Sportmoderator, verriet er noch im Frühjahr in einem Interview. Klar ist – die Aussagen Kerners dürften die Sat.1-Verantwortlichen durchaus verwundern und auch etwas Druck auf sie ausüben.
30.09.2011 14:21 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/52363