Die preisgekrönte ARD-Produktion hatte es gegen den Fußball und die Borgia schwer: Nur etwas mehr als drei Millionen sahen den gesellschaftskritischen Film.
Schon vor der eigentlichen Ausstrahlung war der Fernsehfilm «Homevideo» in aller Munde: Er wurde als Bester Film mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet, außerdem erhielt Hauptdarsteller Jonas Nay den Förderpreis. Benedict Neuenfels konnte zudem für seine Arbeit den Deutschen Kamerapreis entgegennehmen. Preisgekrönt ist das ARD-Drama um einen Schüler, der zum Opfer von Cyber-Mobbing wird, allemal - aber bei der Erstausstrahlung nur beim jungen Publikum erfolgreich.
Um 20.15 Uhr sahen im Ersten insgesamt 3,08 Millionen Fernsehzuschauer den Film
«Homevideo». Der Marktanteil beim Gesamtpublikum belief sich auf unterdurchschnittliche 9,7 Prozent. Bei den jüngeren Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren, welche die Hauptzielgruppe der Thematik des Films darstellte, wurden deutlich bessere 7,4 Prozent Marktanteil bei 0,96 Millionen Zuschauern gemessen. Damit lag man weit oberhalb des Senderschnitts, der sich für die 14- bis 49-Jährigen zuletzt unter sechs Prozent bewegte.
Wenig erfolgreich war dagegen die Umprogrammierung der Talkshow
«Anne Will», die nicht wie sonst um 22.45 Uhr begann, sondern eine Stunde früher und damit direkt im Anschluss an den Film. Das Thema war analog dazu "Mobbing im Internet". 2,51 Millionen Menschen schalteten ein, womit 9,1 Prozent Marktanteil gemessen wurde - eine Quote, die unterhalb der Werte liegt, die Anne Will zuletzt erreichte. Auch beim jungen Publikum lief es nicht mehr rund: Nur noch 0,55 Millionen und damit 5,0 Prozent schalteten ein.