Die Kritiker: «Tatort: Borowski und der coole Hund»

Story
In Kiel springt ein Mann in einen Badesee – und wird von Bambusstäben aufgespießt. Für Borowski und Sarah Brandt ist zunächst nicht klar, ob es sich um die Tat eines Verrückten handelt, der zufällig seine Opfer findet. Oder wollte jemand den Toten bestrafen? Eine Schlüsselrolle scheint in dem Fall die Freundin des Toten zu spielen, Ina Santamaria. Sie verabredet sich über einen Chatroom im Internet mit Männern zu flüchtigen sexuellen Begegnungen. Der Tote war einer ihrer Liebhaber. Überraschend erhält Kommissar Borowski Amtshilfe aus Schweden. Kommissar Enberg ist ein alter Freund von ihm. Die Spur eines tödlich verlaufenden Tollwut-Falls in Göteborg führt ihn nach Schleswig-Holstein. Beide Fälle scheinen miteinander zu tun zu haben. Offenbar verfolgt der Mörder einen finsteren Racheplan, in dem er sein Opfer mit Tollwut infiziert und anschließend aufspießt. Dann geschieht ein weiterer Mord, der alles bis dahin Geschehene übertrifft.

Darsteller
Axel Milberg («Doktor Martin», «Stauffenberg») ist Klaus Borowski
Sibel Kekilli («Gegen die Wand») ist Sarah Brandt
Mavie Hörbiger («What a Man») ist Ina Santamaria
Magnus Krepper («Millennium») ist Stefan Enberg

Kritik
Der bekennende Henning Mankell-Fan Axel Milberg hatte seit jeher den Traum, einen «Tatort» auf Drehbuchgrundlage seines Idols zu spielen. Mit «Borowski und der vierte Mann» hat sich dieser Traum im vergangenen Jahr nach langem Warten bereits erfüllt – und «Borowski und der coole Hund» ist erneut ein Krimi nach Vorlage Mankells. Christian Alvart hat sich der Regie angenommen; Michael Proehl war für das Drehbuch verantwortlich. Doch wie beim ersten Fall nach Mankell-Vorlage dürften sich die Geister spalten: Charakterentwicklungen und Personenkonstellationen rund um Borowski und seine neue Kollegin Sarah Brandt geraten ins Hintertreffen; zu groß ist die unbedingte Fixierung auf die Verbindung zwischen einem deutschen und einem schwedischen Fall.

Das wirkt im fertigen Film reichlich konstruiert – schade, denn die skandinavische Kulisse hätte deutlich mehr Potential für einen wirklich fesselnden Krimi gehabt. Die Schauspielarbeit ist hingegen wie gewohnt auf hohem Niveau und lässt kaum Wünsche offen. Das Zeug zu einem echten Thriller-«Tatort» hat «Borowski und der coole Hund» dennoch verspielt, denn wirklich rund ist die Handlung rund um den Racheplan eines Psychopathen nicht. Für «Tatort»-Fans dennoch sehenswert.

Das Erste zeigt «Tatort: Borowski und der coole Hund» am Sonntag, den 06. November 2011, um 20:15 Uhr.
05.11.2011 11:50 Uhr  •  Jakob Bokelmann Kurz-URL: qmde.de/53043