Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Für wen in der Medienbranche lief es in den vergangenen Monaten besonders gut? Wer sind die Aufsteiger des Jahres?
Irgendwie begann das Jahr 2011 für Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf nicht wirklich gut. Es war erst wenige Tage alt, als bekannt wurde, dass die viel gelobte Sendung
«MTV Home» die Umstrukturierungen bei MTV und VIVA nicht überleben wird. Eigentlich wollte man mit dem Format den zum Pay-TV gewordenen Sender MTV unterstützen, Wiederholungen sollte es bei VIVA geben. Allerdings – und das stand sehr früh in 2011 fest – nur im ersten Quartal. Danach war Schluss mit dem frechen Format. Und dennoch gehören Joko und Klaas zu den Gewinnern des Jahres 2011 – und das nicht erst, seitdem beide kürzlich sogar für die Nachfolge von Thomas Gottschalk bei
«Wetten, dass..?» ins Spiel gebracht wurden.
Mit dem «MTV Home»-ähnlichen «neoParadise» sind sie mittlerweile wieder im TV untergekommen, nun beim öffentlich-rechtlichen ZDFneo, wo sie das Donnerstags-Line-Up bereichern. Mit meist um die 20.000 oder 30.000 Zuschauer ist das neue Format im digitalen Fernsehen zwar ein Nischenprodukt, dafür aber eines mit einer sehr treuen Fanbase. Zudem werden wohl 2012 Ausflüge ins Hauptprogramm nicht ausgeschlossen – an Silvester dürfen die beiden erstmals die große Silvesterparty am Brandenburger Tor moderieren.
Ohnehin – das Jahr 2011 hatte für Joko und Klaas noch weitere sehr positive Überraschungen parat. Bei ProSieben sind sie inzwischen mit drei Konzepten vertreten. «Ahnungslos» war zwar keine neue Idee, erhielt durch die Moderatoren aber frischen Wind, «17 Meter» wird im kommenden Jahr fortgesetzt, nachdem die erste Staffel an einem Samstagabend mit überzeugenden 15,7 Prozent Marktanteil bei den Jungen startete. Das Urteil der neuen Endemol-Show fiel positiv aus: „«17 Meter» könnte sich tatsächlich als der langersehnte Glücksgriff erweisen, denn das neue Format trägt den Flair der «100.000 Mark Show», die unter Gameshow-Jüngern nach wie vor als nostalgisches Non-Plus-Ultra gilt, und transportiert es ins neue Jahrtausend“, urteilte Quotenmeter.de im zurückliegenden Sommer.
Positiv fiel auch das Moderatoren-Duo auf: „Mit ihrer offenen bis frechen Art und einer gewissen Rivalität untereinander beleben beide das Format“, wurde über Joko und Klaas geurteilt. Nicht nur wegen «17 Meter», sondern auch wegen der anderen Projekte, wurden die beiden dann im September sogar für den deutschen Fernsehpreis nominiert, und hätten um ein Haar auch gewonnen. Letztlich nahm Stefan Raab mit weniger als einem Prozentpunkt Vorsprung den Preis mit nach Hause. „Dass wir nun sogar unter die Besten gevotet wurden, ist natürlich eine absolute Ehre. Ich bin zusammen mit Joko nominiert und weiß gar nicht, ob wir uns den Preis dann teilen müssen…“, freute sich Moderator Klaas im September im exklusiven Quotenmeter.de-Interview.
Mit einem Gewinn hatten die beiden nicht gerechnet und dürften deshalb ob des knappen Ausgangs positiv erfreut gewesen sein. Vor der Gala sagte Klaas nämlich: „Wir sind mit der Nominierung schon absolut zufrieden und freuen uns, dass wir am Sonntag zur Gala gehen dürfen. Wir erwarten da nichts.“ Und so war es dann wohl auch zu verschmerzen, dass im Herbst in Zusammenhang mit ihrer dritten Show
«Joko & Klaas: Die Rechnung geht auf uns» nicht nur positive Schlagzeilen gemacht wurden. Nach Ärger, weil die Aufzeichnung ewig dauerte, fiel auch die letztlich gemessene Quote mit 10,8 Prozent allenfalls akzeptabel aus. Es kann schließlich auch nicht alles klappen.
Unter dem Weihnachtsbaum können die beiden jungen Entertainer aber dennoch ein äußerst positives Fazit ziehen. Sie sind nicht weniger als die vielleicht größten Gewinner unter den deutschen TV-Moderatoren im Jahr 2011. Allzu lange sollte man sich aber nicht ausruhen, schließlich ist man mit «neoParadise» noch nicht am Ziel – und die Ergebnisse der Rechnungs-Show zeigen, dass allein der Name Joko & Klaas in Deutschland noch kein Selbstläufer ist. Vielleicht sieht das Ende 2012 schon ganz anders aus.