Am Donnerstag läuft hierzulande «Der gestiefelte Kater» an – nur einer von vielen Neustarts in dieser Woche.
«The Help»
Kann die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Kathryn Stockett überzeugen oder enttäuscht das Drama von Regisseur und Drehbuchautor Tate Taylor? Quotenmeter.de-Kritiker Sidney Schering sah den Film vorab.
Hier gehts zur Kritik.
OT: «The Help» von Tate Taylor; mit Emma Stone, Jessica Chastain, Viola Davis, Bryce Dallas Howard, Allison Janney, Chris Lowell und Cicely Tyson
«Der gestiefelte Kater»
Immerhin vier Teile umfasst die kommerziell überaus erfolgreiche «Shrek»-Reihe, doch trotz anhaltend hoher Zuschauerzahlen entschied man sich beim Filmstudio DreamWorks dagegen, den grünen Oger noch ein weiteres Mal auf die Leinwand zu drängen. Denn im Gegensatz zum ersten und zweiten Streifen der Reihe, die auch bei Kritikern sehr gut ankamen, war zuletzt etwas die Luft raus. Doch da man sich in Hollywood selten um leicht verdientes Geld bringen lässt, kommen die Figuren vorerst noch nicht zur Ruhe. Der gestiefelte Kater, eine der beliebtesten Nebenfiguren im «Shrek»-Universum und überdies auch den Fans klassischer Märchen bekannt, kommt nun zu wirklich großem Ruhm und bekommt erstmals ein eigenes Abenteuer gewidmet. Genauer gesagt wird die Vorgeschichte des vermeintlich zahmen Kätzchens erzählt, bevor er in «Shrek 2» erstmals auf den Oger traf. Regisseur Chris Miller ist die Geschichte des gestiefelten Katers und seine Rolle in der Welt von «Shrek» mit Sicherheit bewusst, denn «Shrek der Dritte» war das bisher einzige große Werk unter seiner Regie. Antonio Banderas konnte erneut als Synchronsprecher der Hauptfigur verpflichtet werden, zudem erklingen im amerikanischen Original unter anderem die Stimmen von Salma Hayek, Zach Galifianakis und Billy Bob Thornton. Auch in Deutschland setzt man auf Kontinuität bei der Stimme der Hauptfigur, Benno Fürmann leiht dem Kater auch diesmal wieder seine durch einen spanischen Akzent modifizierte Stimme. Zudem sind Elton und Andrea Sawatzki zu hören.
Der gestiefelte Kater hätte nie gedacht, dass sein bester Freund Humpty Dumpty ihn so betrügen könnte. Doch ausgerechnet er war dafür verantwortlich, dass die stolze Katze ihren Status als Volkshelden verlor und nun eine wenig ruhmreiche Existenz auf der Straße fristen muss, bei der das Gesetz sein größter Feind ist. Bei dem Versuch, einem Gangster-Pärchen drei magische Bohnen zu entwenden, taucht auf einmal ein maskierter Feind auf und macht ihm einen Strich durch diese Rechnung. Zu seiner Überraschung handelt es sich dabei um die sehr attraktive, allerdings auch sehr gerissene Katzendame Kitty Samtpfote. Diese ist inzwischen Weggefährtin seines alten Freundes und braucht die Hilfe des Katers. Um an seine wertvollen Bohnen zu kommen, muss er über seinen Schatten springen und sich für seinen verhassten ehemaligen Kumpanen in neue Gefahren stürzen...
OT: «Puss in Boots» von Chris Miller; dt. Sprecher: Benno Fürmann, Carolina Vera-Squella, Elton, Christian Berkel und Andrea Sawatzki
«Happy New Year»
Seit fast 30 Jahren ist Garry Marshall im Filmbusiness tätig. Dabei war er nicht nur hinter der Kamera, sondern das eine oder andere Mal auch durchaus als Schauspieler tätig. Zuletzt war er im 2008 produzierten Actionabenteuer «Die Jagd zum magischen Berg» zu sehen. Doch wesentlich bekannter ist der 77-Jährige aufgrund seiner Tätigkeit als Regisseur, insbesondere mit romantischen Komödien wie «Pretty Woman», «Die Braut, die sich nicht traut» oder «Plötzlich Prinzessin» konnte er sich einen Namen machen. Erst im vergangenen Jahr feierte er mit dem Film «Valentinstag» einen sehr beachtlichen Erfolg, indem er
Hollywoodgrößen wie Kathy Bates, Jessica Alba oder Jamie Foxx zur gemeinsamen Feier eines Festes einlud und letztendlich über 110 Millionen US-Dollar bei einem Einsatz von 52 Millionen einspielen konnte. Dieses Konzept überträgt er in seinem neuesten Werk nun auf Silvester und lässt Weltstars gemeinsam ins neue Jahr feiern. Teil dieser sehr namhaften Promi-Riege sind neben Jessica Biel, die bereits in Marshalls Vorgänger Teil des Casts war, unter anderem Robert De Niro, Michelle Pfeiffer, Zac Efron und Ashton Kutcher. Auch bekannte Musiker wie Jon Bon Jovi und der Rapper Ludacris sind geladene Gäste auf dieser etwas anderen Silvesterfete, aus Deutschland gesellt sich zudem Til Schweiger hinzu.
In wenigen Stunden ist wieder einmal ein Jahr vorbei für Harry (Robert De Niro), Kate (Sarah Jessica Parker), Ingrid (Michelle Pfeiffer), Randy (Ashton Kutcher), Laura (Katherine Heigl), Claire (Hilary Swank) und Paul (Zac Efron), doch die letzten Stunden sollen noch einmal ein echtes Highlight des Jahres darstellen. Im großen New York verflechten sich viele verschiedene Liebesgeschichten ineinander, wobei jede dieser Geschichten ihre ganz eigene Note hat. Während manch einer sehnsuchtsvoll auf die große Liebe hofft, haben andere sie bereits gefunden oder befinden sich bereits im Trennungsprozess. Wieder andere geben ihrer Beziehung eine weitere Chance oder schmieden Pläne für die gemeinsame Zukunft. All dies findet an einem einzigen Abend in der pulsierenden amerikanischen Metropole statt, an einem Abend des Abschließens des Vergangenen, aber auch des Neuanfangs. In der Stadt der Träume erleben schließlich alle den gemeinsamen Start ins neue Jahr...
OT: «New Year's Eve» von Garry Marshall; mit Ashton Kutcher, Robert De Niro, Katherine Heigl, Sarah Jessica Parker, Hilary Swank, Zac Efron, Michelle Pfeiffer, Jon Bon Jovi, Halle Berry und Til Schweiger
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Alles über den neuen Film «Perfect Sense» mit Eva Green und Ewan McGregor.
Am Donnerstag läuft hierzulande «Der gestiefelte Kater» an – nur einer von vielen Neustarts in dieser Woche.
«Perfect Sense»
Immer wieder wird der Mensch mit Ausbrüchen von Epidemien konfrontiert. Ob in fiktiver Form durch Spielfilme und Serien geschieht oder wieder einmal eine reale Krankheitswelle ausbricht, durch die ganze Nationen in temporäre Panik ausbrechen, die Angst vor sich rasend schnell verbreitendem Ungemach ist nicht nur in Deutschland immer wieder allgegenwärtig. Der britische Regisseur David Mackenzie versucht sich in seinem sechsten Film einmal an einer etwas anderen Art der Epidemie, die dem Menschen seine Sinne raubt - eine ungewöhnliche Art, denn hiervon abgesehen bleiben die Personen körperlich unversehrt. Nichtsdestotrotz stellt dieser Sinnverlust ein großes Problem für die Menschen des schottischen Glasgows dar, dem sie nur durch die starke Kraft der Liebe entgegenwirken können. Wie bei Mackenzies erstem international beachteten Film «Young Adam» konnte er auch diesmal wieder den Schotten Ewan McGregor für die Rolle der Hauptfigur gewinnen, die dem ehemaligen Bond-Girl Eva Green zur Seite steht. Für McGregor geht bei der Mitarbeit an diesem Streifen ein erklärter Kindheitstraum in Erinnerung, denn er darf nicht nur mit seinem alten Bekannten Ewen Bremner («Black Hawk Down») zusammenspielen, sondern erstmals in seiner Karriere auch mit seinem Onkel Denis Lawson.
Nachdem ein LKW-Fahrer in Glasgow an seltsamen, unkontrollierbaren Gefühlsausbrüchen leidet und wenig später seinen Geruchssinn verliert, wird die anerkannte Epidemiologin Susan (Eva Green) mit diesem Fall beauftragt. Sie hat zunächst keine Erklärung für die mysteriösen Symptome und muss in der Folge hilflos mit ansehen, wie sich die Fälle innerhalb kürzester Zeit über Großbritannien bis aufs europäische Festland ausbreiten. Immer wieder leiden Menschen an emotionalen Ausbrüchen, bevor sie nicht nur ihren Geruchssinn, sondern nach und nach alle Sinne verlieren. Längst hat sich die Welle des Unglücks global ausgeweitet, als Susan erstmals auf den Koch Michael (Ewan McGregor) trifft. Da beide bereits oft in ihren Beziehungen enttäuscht wurden, verhalten sie sich zunächst sehr zurückhaltend der anderen Person gegenüber. Doch sie verlieben sich dennoch immer stärker ineinander und geben der Beziehung schließlich eine Chance. Irgendwann, als sich auch der Hörsinn immer mehr verflüchtigt, verlieren sie sich aus den Augen und müssen schnell wieder zueinander finden, bevor sie sich nie wieder sehen können...
OT: «Perfect Sense» von David Mackenzie; mit Eva Green, Ewan McGregor, Connie Nielsen, Stephen Dillane, Ewen Bremner, Denis Lawson und James Watson
«Mad Circus - Eine Ballade von Liebe und Tod»
Während man in Deutschland 1937 bereits seit einigen Jahren unter der Führung eines fanatischen und grausamen Diktators befand, hatten die Bewohner Spaniens noch ganz andere Probleme zu bewältigen. Nachdem rechte Militärs im Juli 1936 unter Francisco Franco einen Staatsstreich gegen die wenige Monate zuvor
demokratisch gewählte Regierung durchgeführt hatten, befand sich das Land in einem harten Bürgerkrieg. Der Regisseur Alex de la Iglesia versucht sich in seinem neuesten Film daran, diese Zeit sowie die Gräueltaten des Franco-Regimes auf groteske Art darzustellen - ein Vorhaben, das unweigerlich an Guillermo del Toros Filmhit «Pans Labyrinth» erinnert, das 2006 von Kritikern überschwänglich gelobt wurde und zudem auch mit Einnahmen von über 80 Millionen US-Dollar bei einem Budget von unter 20 Millionen ein kommerzieller Erfolg war.
Allerdings täte man de la Iglesia damit Unrecht, wenn man ihn als Trittbrettfahrer bezeichnen würde. Denn der 46-Jährige ist bereits seit seinem ersten Werk «Aktion Mutante» im Jahr 1993 für seine polarisierenden, provozierenden und grotesken Stoffe inmitten der Genres Horror, Science-Fiction und Komödie bekannt. Sein wohl bekanntester Förderer ist der spanische Kult-Regisseur Pedro Almodovar, welcher als Vertreter der kulturellen Jugendbewegung Movida Madrileña nach dem Sturz des Franco-Regimes 1977 seine filmische Karriere begann und sich stets gegen die Gräueltaten des spanischen Diktators aussprach. Almodovar produzierte auch de la Iglesias ersten Streifen und verhalf dem heutigen Präsidenten der spanischen Filmakademie zu einer breiteren Aufmerksamkeit.
Im Jahr 1937 tobt in Spanien der Bürgerkrieg, der auch vor Kultur und Kunst nicht Halt macht. Ein Kommandant der Spanischen Republik unterbricht eine Zirkusvorstellung, denn die Artisten müssen in die Schlacht gegen den Feind aus dem eigenen Land ziehen. Der Dumme August (Santiago Segura) ist der Clown des Zirkus und erweist sich im Duell als besonders blutrünstig. Da die Faschisten den Kampf gewinnen, stecken sie ihn zunächst ins Gefängnis, bevor er wenig später von einem Pferd niedergetrampelt wird. Viele Jahre später tritt sein Sohn Javier (Carlos Areces) in die Fußstapfen seines grausam ermordeten Vaters, als trauriger Clown darf er fortan in einem Zirkus arbeiten. Schnell verliebt er sich dort in die Trapezkünstlerin Natalia (Carolina Bang), doch sein Nebenbuhler ist der hinter den Kulissen brutale Sergio (Antonio de la Torre). Es beginnt ein erbitterter Kampf um die Gunst Natalias zwischen den beiden Clowns, die sogar ihr eigenes Leben dabei aufs Spiel setzen...
OT: «Balada triste de trompeta» von Alex de la Iglesia; mit Carlos Areces, Antonio de la Torre, Carolina Bang, Sancho Gracia, Juan Luis Galiardo, Manuel Tejada und Gracia Olayo