Die Battle-Runden der Sendung müssen sich gegenüber den Castings nicht verstecken. Die Sendung florierte ganz im Gegensatz zum Kickboxen erneut.
Es war tatsächlich etwas völlig Neuartiges, das uns
«The Voice of Germany» mit den ersten sechs Casting-Ausgaben bot: Erstmals saßen die Juroren komplett mit den Rücken zu den Kandidaten und mussten rein auf Grundlage ihrer Stimme beurteilen, ob sich eine Zusammenarbeit mit ihnen lohnen könnte. Doch mit Beendigung der Castings nähert sich das Format nun wieder dem gewohnten Casting-Modus an, lediglich die musikalische Qualität bleibt höher einzustufen als bei Shows wie «Popstars» oder «Deutschland sucht den Superstar». Dass damit eine gewisse Originalität verloren geht, scheint dem Publikum nichts auszumachen. Zwar verlor ProSieben an diesem Donnerstag mit 4,86 Millionen Zuschauern im Vergleich zur Vorwoche rund 350.000 Interessente und die Marktanteile lagen nur noch bei 15,1 Prozent beim Gesamtpublikum statt 16,8 Prozent und 28,4 statt 30,9 Prozent in der werberelevanten Zielgruppe. Aber nun ging es wieder in die andere Richtung.
Denn bei Sat.1 musste man keineswegs Verluste verkraften, überstieg sogar erstmals die Fünf-Millionen-Marke. Mit einem Interesse von 5,02 Millionen und 16,4 Prozent Marktanteil stand man so gut da wie noch nie auf diesem Sender. Sogar gegenüber «Wer wird Millionär?» zog man nur knapp den Kürzeren. Eine nach wie vor überragende Figur machte die Sendung zudem in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, wo ein Marktanteil von 30,2 Prozent bei 3,47 Millionen Interessenten den zweitbesten Wert dieser Staffel bedeutete. Vergangene Woche kamen bei einer Zuschauerzahl von 4,53 Millionen etwas schwächere 15,3 und 28,2 Prozent zustande.
Anschließend kam wie bereits vor einigen Wochen eine Sportübertragung zum Zuge. War es vor kurzem allerdings noch der in Deutschland sehr populäre Boxer Felix Sturm, der in den Ring stieg, so konnte man dieses Mal nur die Kickboxerin Christine Theiss bei ihrem Kampf gegen die Tschechin Martina Müllerova begleiten. Schon zwei Mal zeigte der Sender zuvor Kämpfe von Theiss, mit unterschiedlichem Erfolg: Während ein Kampf am Samstagabend im Mai 2,35 Millionen Menschen interessierte und damit starke 14,8 und 14,1 Prozent in den beiden wichtigsten Zuschauergruppen einfuhr, kam die Deutsche an einem Freitag im August dieses Jahres nicht über schwache 9,2 bzw. 9,0 Prozent bei nur 1,26 Millionen Interessenten hinaus. Auch dank des Vorprogramms sah es nun etwas besser aus für das Sportevent. Mit einer Sehbeteiligung von 2,04 Millionen waren 8,7 Prozent aller Fernsehenden zu holen. In der Zielgruppe blieb man auch oberhalb des Senderschnitts, mit 1,37 Millionen wurden 13,8 Prozent verzeichnet.
Das anschließende Duell zwischen Florian Pavic und seinem Kontrahenten Yahya Gülay schnitt allerdings deutlich schwächer ab. Gerade einmal 1,48 Millionen Bundesbürger verfolgten den Schlagabtausch, mit 7,5 Prozent aller Zuschauer konnte man bei Sat.1 nicht mehr wirklich zufrieden sein. Auch bei den Konsumenten zwischen 14 und 49 Jahren wurden nur noch mäßige 10,6 Prozent bei 0,92 Millionen erzielt. Die abschließenden Highlights kamen kurz vor Mitternacht sogar nur noch auf 1,04 Millionen Sportfans und 7,3 bzw. 9,4 Prozent. Im Tagesvergleich schnitt der Privatsender dennoch überdurchschnittlich gut ab, vor allem bei den werberelevanten Zuschauern konnte man mit 15,4 Prozent äußerst zufrieden sein. Insgesamt standen ordentliche 13,0 Prozent zu Buche.