Heiligabend: RTL-«Chartshow» enttäuscht

An Heiligabend hat RTL den Beginn der Primetime kurzerhand nach hinten verlegt und ist damit auf die Nase gefallen. Für Sat.1 sah es mit einem Film dagegen gut aus.

Ungewöhnliche Programmierung von RTL am 24. Dezember: Die Kölner zeigten ab 19.05 Uhr die Show «Hapes zauberhafte Weihnachten» mit Hape Kerkeling, Udo Jürgens, Xavier Naidoo und weiteren Stars. Damit setzte RTL den gewohnten Beginn der Primetime um 20.15 Uhr außer Kraft, denn das nachfolgende Format, die «ultimative Chartshow», begann erst um 21.45 Uhr. Letztlich führte diese Taktik jedoch nicht zum Erfolg. Weder Kerkeling noch Oliver Geißen mit seiner Musikshow konnten punkten.

Die Weihnachtsshow mit Hape Kerkeling interessierte 1,81 Millionen Zuschauer, der Marktanteil lag bei schwachen 10,2 Prozent. Bei den jungen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren wurden 11,9 Prozent gemessen, 810.000 Menschen in diesem Alter schalteten ein. Schwache Reichweiten sind an Heiligabend eigentlich keine Seltenheit, sitzen die meisten Menschen doch mit ihren Familien beisammen und haben den Fernseher nicht eingeschaltet. Doch dann müssen wenigstens die Marktannteile stimmen, bei RTL taten sie es nicht.

«Die ultimative Chartshow» verbesserte sich im Anschluss jedoch deutlich. 2,56 Millionen Menschen schalteten ein und sorgten damit für einen Marktanteil von 12,6 Prozent bei allen und 15,6 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern. 1,43 Millionen Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren sahen zu. Dennoch lag das RTL-Format damit deutlich unter den Normalwerten, die der Sender sonst einfährt.

Besser lief es schon für Sat.1, wo der Film «Es ist ein Elch entsprungen» zur besten Sendezeit 1,95 Millionen Menschen vor die Fernsehgeräte lockte und damit 9,6 Prozent Marktanteil beim Gesamtpublikum generierte – ein ordentlicher Wert. Noch besser sah es beim jungen Publikum aus, wo gute 11,9 Prozent gemessen wurden. Der im Anschluss gezeigte Film «Sigfried» musste sich dann aber wieder mit 1,55 Millionen Zuschauern sowie 8,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe begnügen.
25.12.2011 09:15 Uhr  •  Timo Niemeier Kurz-URL: qmde.de/53995