Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick. Die vierte und letzte Ausgabe präsentiert die Monate Oktober bis Dezember. Die Themen, über die gesprochen wurden, waren das Aus der «Super Nanny», der Abschied von Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass..?» und der Start von «The Voice of Germany».
Kurz diskutierte die Medienwelt im Oktober 2011 über ein mögliches Ende der «Simpsons». Der Grund: Sender FOX wollte sparen und daher die Gagen der Synchronsprecher um 45 Prozent kürzen. Einige Tage lang schien das Ende der Kult-Serie nahe, ehe die Verantwortlichen doch noch verkündeten, dass die Zeichentrickserie zwei weitere Staffeln erhalten werde. Über die vertraglichen Details wurde nichts bekannt. Am 6. Oktober verstarb Apple-Gründer Steve Jobs und die Welt trauerte. Sogar ehemalige Konkurrenten Jobs zollten seinem Lebenswerk Tribut und sendeten Beileidsbekundungen. Sogar auf der Startseite von Google war eine kleine Notiz zu sehen, dass der ehemalige Apple-Chef verstorben sei.
Eine Rolle rückwärts vollzog Sat.1: Noch vor dem Beginn der Gruppenphase der Europa League gab man bekannt, dass man die ersten Spiele allesamt an kabel eins abgeben werde. Doch dann waren die Quoten dort so gut, dass es sich die Verantwortlich noch einmal anders überlegten und sich die Spiele kurzerhand zurück holten. Ärger gab es unterdessen für RTL und die «Super Nanny». Der Kinderschutzbund forderte nach der Ausstrahlung einer Folge das Ende der Sendung. Der Verein prangerte in einem Offenen Brief an, das «Super Nanny» Katia Saalfrank nicht eingegriffen habe, als ein Kind geschlagen wurde. RTL und Saalfrank wiesen die Vorwürfe zurück.
TV-Produzent Nico Hoffmann kündigte im Oktober an, einen Film über den Fall des ehemaligen Wirtschafts- und Verteidigungsministers Karl-Theodor zu Guttenberg machen zu wollen. Jan Josef Liefers wird darin die Hauptrolle spielen, als Sender wurde Sat.1 gewonnen. Der Sender aus München war außerdem noch für weitere Schlagzeilen gut: So bestätigte sich, das viele Medienexperten bereits im September vermuteten. Johannes B. Kerner verkündete das Aus seiner Sendung «Kerner». Noch wenige Monate zuvor hatte sich der Moderator sehr positiv über die Entwicklung seines Formats gezeigt, kurze Zeit später äußerte sich Kerner aber schon negativer.
Das Ende der Sendung hatte auch personelle Konsequenzen. So wurde bekannt, dass etwa 35 Angestellte ihren Job zum Jahresende verlieren werden. Produziert wurde die Sendung von der Spiegel TV Infotainment. Doch auch beim Konkurrenten aus Köln wurde ein Format abgesetzt. Mit «Doctor's Diary» traf es damals eine beliebte deutsche Serie. Grund war aber nicht wie so oft schwache Quoten, sondern Terminschwierigkeiten der Darsteller und des restlichen Teams.
Außerdem im Oktober: Die Spekulationen um die «Wetten, dass..?»-Nachfolge von Thomas Gottschalk reißen nicht ab. Kerkeling, Pilawa, Schöneberger und weitere sind im Gespräch. Doch mehr und mehr konzentriert sich die Diskussion um den zukünftigen Moderator auf Hape Kerkeling, der allerdings in einem Interview mit der „Bunten“ absagt. Das ZDF zeigte sich damals überrascht und dementierte. Die Gerüchte gingen in den Tagen und Wochen danach weiter.
Aus Quotensicht konnte sich RTL über gute Werte bei der Kuppel-Show «Schwiegertochter gesucht» freuen. Bei Sat.1 lief es zur gleichen Zeit mit «Babyalarm! Teeniemütter in Not» schlecht. Nur einmal kam das Format im Oktober auf mehr als zehn Prozent Marktanteil - zu wenig für die Ansprüche des Senders. Bei RTL floppte dagegen der «Deutsche Fernsehpreis». Nur 2,41 Millionen Menschen ab drei Jahren schalteten ein, der Marktanteil in der Zielgruppe belief sich auf schwache 9,5 Prozent.
Langsam entwickelte sich auch das RTL-II-Format «Berlin - Tag & Nacht» zum Hit. Anfang des Monats waren die Marktanteile in der Zielgruppe noch oft unterdurchschnittlich, ab dem 18. Oktober lagen sie aber kontinuierlich auf einem sehr guten Niveau. Freuen durfte sich auch Peter Zwegat, der im zehnten Monat des Jahres ein Jubiläum feierte. Der Schuldnerberater war in seiner 100. Folge «Raus aus den Schulden» zu sehen, die dann auch so oft gesehen wurde wie keine andere Episode seit knapp zwei Jahren. Der Marktanteil bei den Werberelevanten betrug starke 22,1 Prozent.
Des Weiteren legte die neue Staffel von «Bauer sucht Frau» einen sehr starken Start hin. 7,98 Millionen Menschen schalteten zur Premiere ein, nie sahen mehr Zuschauer bei einem Staffelstart zu. Nicht ganz so rund lief es derweil im Ersten, wo das neue Quiz von Kai Pflaume, «Drei bei Kai», einen schlechten Einstand erwischte. Es sahen nur 1,59 Millionen Menschen zu, der durchschnittliche Marktanteil beim Gesamtpublikum lag bei 7,3 Prozent.
Lesen Sie auf der kommenden Seite alles zu den Themen, die im November 2011 im Fokus standen.
Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick. Die vierte und letzte Ausgabe präsentiert die Monate Oktober bis Dezember. Die Themen, über die gesprochen wurden, waren das Aus der «Super Nanny», der Abschied von Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass..?» und der Start von «The Voice of Germany».
Der November stand voll im Zeichen der neuen Castingshow «The Voice of Germany». Anfang des Monats gab RTL bekannt, am Tag der ersten Sendung, dem 24. November, außerplanmäßig eine neue Casting-Ausgabe seiner Erfolgs-Show «Das Supertalent» ins Programm zu nehmen. Spätestens ab diesem Zeitpunkt wusste man, wie ernst man in Köln das neue Format nimmt. Und der Respekt sollte nicht unbegründet bleiben. Trotz der starken Konkurrenz sahen 3,06 Millionen junge Zuschauer zwischen 14 und 49 Jahren die erste Folge von «The Voice of Germany». Der Marktanteil lag bei tollen 23,8 Prozent und damit sogar über dem, was RTL erzielte. Insgesamt schalteten 3,89 Millionen Menschen ein.
Am Tag danach sahen in Sat.1 sogar 4,36 Millionen Menschen zu, der Marktanteil in der Zielgruppe verbesserte sich auf stolze 26,6 Prozent. Doch schon am Start zeichneten sich Terminschwierigkeiten ab, da ProSieben im Januar donnerstags «Unser Star für Baku» zeigen wollte. Darauf reagierten die Verantwortlichen und verkündeten, dass «The Voice of Germany» ab Januar komplett zu Sat.1 wechseln werde.
Ein zweites großes Thema war im November einmal mehr die Nachfolge-Debatte bei «Wetten, dass..?». In der vorletzten Ausgabe der Wettshow im Jahr 2011 äußerte sich der hoch gehandelte Kandidat, Hape Kerkeling, schließlich selbst und sagte ab. Die Medienwelt spekulierte über die Gründe und machte sich sofort auf die Suche nach neuen Köpfen. Schöneberger, Kerner, Engelke sowie Joko & Klaas waren nur einige Namen, die gehandelt wurden. Das ZDF verschaffte sich schließlich etwas Luft mit der Ankündigung, dass man den oder die Nachfolger von Thomas Gottschalk erst 2012 bekannt geben wolle.
Außerdem wurde im November bekannt, dass der Prozess um den Wettermoderator Jörg Kachelmann verfilmt wird. Wenige Tage später gab die ARD bekannt, dass die Wetternachrichten zukünftig von einem neuen Produzenten gemacht werden. Das eingespielte Team um Claudia Kleinert, Sven Plöger, Karsten Schwanke und Donald Bäcker bleibe aber erhalten. Einzig Jörg Kachelmann werde nicht mehr vor der Kamera stehen. Damit stellte die ARD nach dem Freispruch Kachelmanns endgültig klar, dass man ihn nicht mehr moderieren lassen wollte.
Bei Sat.1 strich man unterdessen die Eislauf-Show «Stars on Ice», die eigentlich für den Januar mit Kati Witt eingeplant war. „Aus programmstrategischen Gründen werden wir «Stars on Ice» diesen Winter nicht zeigen“, sagte eine Sendersprecherin gegenüber Quotenmeter.de. Andere Medien berichteten über zu hohe Produktionskosten. Das ZDF bestätigte Mitte November ein neues Moderations-Duo für die Silvershow am Brandenburger Tor. Joko und Klaas sollen am 31. Dezember durch «Willkommen 2012» führen, gab man damals bekannt.
Etwas unerwartet kam am 26. November die Nachricht, dass RTL sein Coaching-Format «Die Super Nanny» einstellen wird. Noch wenige Wochen zuvor hatte sich der Kinderschutzbund für eben diesen Schritt entschieden. Mit der Forderung des Vereins habe das Aus aber nichts zu tun, erklärte der Sender. "Trotz noch immer respektabler Quoten sind wir unübersehbar in einer Reifephase angekommen. Wir haben daher gemeinsam mit Katia Saalfrank beschlossen, keine neuen Folgen mehr zu produzieren“, sagte Markus Küttner, RTL-Bereichsleiter Comedy & Real Life. Sieben Jahre war das Format bei RTL zu sehen, insgesamt gingen 145 Folgen über die Bildschirme. Das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ berichtete von einer E-Mail Saalfranks an die RTL-Verantwortlichen, in der sich die Pädagogin über die zunehmende Einmischung in ihre Arbeit beschwerte.
Für Aufsehen sorgte außerdem die Meldung, dass die ARD an einem Format arbeite, was «Switch» sehr ähnlich sein soll. Dafür sei man schon in Verhandlungen mit den Komikern Martina Hill, Max Giermann und Martin Klempnow. ProSieben kündigte derweil an, dass die neuen Folgen von «Two and a Half Men» mit Ashton Kutcher in der Hauptrolle bereits ab Januar zu sehen sein werden. In den USA verkündeten die Programmplaner von FOX, dass die Castingshow «The X Factor» 2012 eine weitere Staffel erhalten werde. Das war durchaus überraschend, denn das Format mit Simon Cowell wurde stark beworben und als neue Wunderwaffe angepriesen, blieb dann aber dennoch weit hinter den Reichweiten von «American Idol» zurück.
Im November hatte zudem das lange Warten der «Stromberg»-Fans ein Ende. Die neue Staffel mit Christoph Maria Herbst startete mit 2,06 Millionen Zuschauern und einem durchschnittlichen Marktanteil von 16,0 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern. Eine Woche später halbierte sich der Wert auf nur noch acht Prozent. Inzwischen hat sich das Format leicht über dem Senderschnitt von zwölf Prozent eingependelt. Ein Grund für den Rückgang der Quoten dürfte auch die Tatsache sein, dass «Stromberg» schon mit dem Staffelstart auf DVD erscheint. Viele Fans der Serie kaufen sich lieber gleich die DVD, anstatt die Serie im Fernsehen zu schauen.
Reichliche Diskussionen gab es um das neue Sat.1-Format «Schwer verliebt», das mit bis zu 15,9 Prozent Marktanteil in der Zielgruppe punktet. Die „Rhein Zeitung“ befand, dass die Kandidaten in der Sendung bloßgestellt würden und stellte sich auf die Seite von Teilnehmerin Sarah, die mit ihrer Darstellung nicht zufrieden war. Die Zeitung veröffentlichte Auszüge aus den Verträgen und schrieb wochenlang über «Schwer verliebt». Andere Medien sprangen schließlich auf, sogar «Frontal 21» berichtete über das Format und die Kandidaten. Bei der Landesmedienanstalt Rheinland-Pfalz gingen einige Beschwerden ein. Die Medienwächter urteilten aber, dass die Sendung „keine Elemente offenen Spotts“ darstellen.
Lesen sie auf der dritten Seite, was die Medien-Themen im Dezember 2011 waren und was die Fernsehbranche bewegte.
Der große Quotenmeter.de-Jahresrückblick. Die vierte und letzte Ausgabe präsentiert die Monate Oktober bis Dezember. Die Themen, über die gesprochen wurden, waren das Aus der «Super Nanny», der Abschied von Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass..?» und der Start von «The Voice of Germany».
Am 1. Dezember startete in Deutschland der erste Nachrichtensender, der sich ausschließlich mit Sport beschäftigt. Sky Sport News HD begrüßte am ersten Sendetag seine Zuschauer mit Sportgrößen wie Franz Beckenbauer, Uli Hoeneß und Joachim Watzke. Freude herrschte unterdessen wohl auch bei der Produktionsfirma Brainpool. Denn die Kölner dürfen 2012 den «Eurovision Song Contest» in Baku produzieren. Damit zeigen die Verantwortlichen aus Aserbaidschan, wie sehr ihnen der Wettbewerb 2011 gefallen hat - dieser wurde nämlich auch von Brainpool verantwortet.
Eine ungewöhnliche Aktion startete die Produktionsfirma in Sachen «Stromberg». Lange wurde darüber spekuliert, ob die Serie ins Kino kommen könnte - dann machte Brainpool im Dezember ernst. Mit Crowdfunding wollten die Macher eine Million Euro von den Fans einsammeln. Wenn das Geld zusammen sei, könne man mit der Realisierung beginnen, versprachen die Verantwortlichen. Und siehe da: Knapp eine Woche nach dem Spenden-Aufruf waren die eine Million Euro schon zusammen. Brainpool kündigte an, dass «Stromberg» ins Kino kommen werde, die Dreharbeiten sollen allerdings erst Ende 2012 beginnen.
Beim ZDF hatte man im Dezember endgültig genug von schlechten Quoten am Nachmittag. Kurzerhand strich man die erfolglose Daily-Soap «Herzflimmern» vom Sendeplatz um 16.15 Uhr. Die 77 noch nicht gezeigten Folgen werden in der Nacht zu Ende gezeigt. Wer nicht so lange aufbleiben will, kann sich die letzten Folgen auch bei ZDFneo anschauen, dort werden sie am Vormittag gezeigt. Bei VOX kündigte man nach dem Finale von «X Factor» an, die Castingshow auch 2012 ins Programm zu nehmen. Die Quoten des Talentwettbewerbes waren in der zweiten Staffel im Vergleich zum ersten Durchlauf zurückgegangen.
Nach vielen Medienspekulationen wurde außerdem bekannt, dass Til Schweiger neue «Tatort»-Kommissar wird. Der Schauspieler folgt damit auf Mehmet Kurtulus im Hamburger Ableger der Krimi-Reihe. Bei Sat.1 bestätigte machte man den Fans von «Harald Schmidt» eine Freude und bestätigte, dass der Entertainer ab 2012 auch am Donnerstag mit seiner Late-Night-Show auf Sendung gehen werde.
Vorhang zu für Thomas Gottschalk bei «Wetten, dass..?»: Fast 15 Millionen Menschen sahen Gottschalks letzte «Wetten, dass..?»-Sendung im Dezember 2011. Der Marktanteil lag bei tollen 46 Prozent. In der Zielgruppe erreichte man unglaubliche 39,1 Prozent und machte damit «Das Supertalent» bei RTL platt. Das erste Halbfinale der Castingshow kam dort nur auf 20,2 Prozent Marktanteil. Das Finale sahen einige Tage später immerhin wieder 6,45 Millionen Menschen. Im Vergleich zu 2010 waren das aber knapp zwei Millionen weniger.
Nachdem bei ProSieben über Jahre hinweg die „Star Force“ das Programm begleitete, stellte der Sender sein Design im Dezember um. Sendergesichter werden im neuen Look zu Superhelden in Comic-Style. Und auch RTL II sorgte für Neuigkeiten, indem man ankündigte, das Imitatoren-Casting «My Name Is» fortzusetzen. Neue Folgen wird es demnach in 2012 geben.
Und natürlich lieferten sich die TV-Sender auch 2011 wieder einen Kampf um den erfolgreichsten Jahresrückblick. RTL setzte sich gegen die Konkurrenz durch. «2011! Menschen, Bilder, Emotionen» wollten 8,39 Millionen Menschen sehen, das ZDF kam mit seinem Rückblick auf lediglich sechs Millionen Zuschauer. Der Sat.1-Jahresrückblick «2011 - ganz nah!» erreichte nur 1,09 Millionen Menschen, wurde allerdings erst ab 22.25 Uhr gezeigt. Dieter Nuhr erreichte im Ersten mit seinem Comedy-Jahresrückblick 2,26 Millionen Zuschauer, die «heute-show» im ZDF konnte dies mit 2,80 Millionen Zuschauern noch überbieten.