Die Wochenschau: 1. Kalenderwoche 2012
SONNTAG - 1. Januar
«Tagesschau» erstmals mit Neujahrsgrüßen
Informierte man sich in den letzten Jahren nach dem Silvesterfeuerwerk mit der ersten «Tagesschau»-Ausgabe des neuen Jahres, begrüßte einen stets Chefsprecher Jan Hofer mit dem obligaten "Guten Abend, meine Damen und Herren". Mehr war nicht. 2012 sollte nun alles anders sein: Zusätzlich zum modernisierten Vorspann führte der jüngere Marc Bator durch die Infos und wünschte im Namen der Sendung ein frohes neues Jahr. Und nicht nur das: Selbst in der heiligen 20-Uhr-Ausgabe wünschte Jan Hofer bereits einen guten Rutsch. Was will uns die ARD damit zeigen? Die «Tagesschau» wird endlich menschlicher und frischer.
MONTAG - 2. Januar
TV-Projekt: Streitschlichtung beim Drei-Gänge-Menü
Laut einer Mitteilung der "Casting Concept GmbH" wird es demnächst ein "neues seriöses und authentisches TV-Projekt" geben, bei dem sich Streithähne zusammen mit einem ihnen bekannten Vermittler am Esstisch in einem Restaurant wieder vertragen können, während ihnen dabei ein "exzellentes Drei-Gänge-Menü" serviert werden soll. Hört sich nach RTL an, klingt nach Doku-Soap und könnte auch gleichzeitig einem der unzähligen ungeliebten TV-Köche einen weiteren Job bringen. Fragt sich, wozu es das noch braucht. «Verzeih mir» gibt es doch schon und es kommt im Sparsinne des Senders auch ganz ohne teures Essen aus.
DIENSTAG - 3. Januar
Fritz Wepper mit 70 noch einmal Vater
Zwar war es schon kurz vor Silvester soweit, doch erst am 3.1. des neuen Jahres wurde der Öffentlichkeit bekannt, dass die 35 Jahre jüngere Freundin von Fritz Wepper, Susanne Kellermann, ein Kind von dem Schauspieler-Urgestein bekommen hat. Um Himmels Willen! Da ist "der alte Fritz" noch nicht mal von seiner Noch-Ehefrau Angela geschieden und schon wird er mit Hilfe seiner Neuen im Alter von 70 Jahren noch einmal Vater. Das hätten seine Nonnen aus der ARD-Erfolgsserie bestimmt nicht gerne gesehen. Trotzdem gratulieren wir dem sympathischen Barden herzlich und sagen: "Harry, hol´ schon mal den Kinderwagen...!".
MITTWOCH - 4. Januar
Kleber interviewt Schausten über Interview
Man kann so ein exklusives Bekenntnis-, und Richtigstellungsinterview von ARD und ZDF mit dem Bundespräsidenten nicht einfach unkommentiert stehen lassen. Im «heute-journal» schaltete Claus Kleber zu diesem Zweck zur ZDF-Hauptstadtstudio-Chefin Bettina Schausten, die am frühen Abend die Wulff-Befragung zusammen mit ihrem ARD-Pendant Deppendorf durchgenudelt hatte. Ob man denn vorher ein paar Fragen mit dem Staatsoberhaupt abgesprochen habe, wollte Kleber wissen. Nein, die Fragen hätten ja eh schon auf der Hand gelegen, meinte Schausten. Mit den Antworten war es ähnlich. Liebe Sinnlosigkeit, lebe hoch!
DONNERSTAG - 5. Januar
Gottschalk, der "Desperado der spaßfreien Zone"
Mal wieder hat Thommy ein Interview rund um seine neue ARD-Vorabendshow gegeben. Jetzt an die TV Movie, der er sagte, dass er sich als Desperado ansehe, "der der weitgehend spaßfreien Zone vor acht neues Leben einhaucht". Dabei gibt es ja die «heiter bis tödlich»-Krimis zu dieser Zeit, die man dann extra für ihn verlegen wird. Doch wirklich spaßig sind die natürlich in der Tat nicht. Überdies will sich der Showmaster bei «Gottschalk Live» davon überraschen lassen, wer jeweils zu Gast sein wird, denn "in Berlin kommt ja so einiges durch". Da scheint es mit der angedrohten Vorbereitung wohl doch nicht ganz so weit her zu sein...
FREITAG - 6. Januar
Sat.1 schafft Quantität für Qualität
Kurz vor dem Start der Drei-Folgen-Woche der «Harald Schmidt Show» hat Sat.1 zur Sicherheit lieber nochmal eine Pressemeldung herausgegeben, dass sich auch möglichst viele Leute überhaupt daran erinnern. Es gebe ab nächster Woche dann "Quantität für Qualität". Die im gleichen Zug veröffentlichte Gästeliste lässt noch keinen Grund zur Hoffnung aufkeimen: Außer Ulla Kock am Brink werden sich erneut leider nur Kulturgäste zu Harald begeben. Darum vermisst Judith Rakers ihn schließlich auch im Ersten! Doch Kultur bedeutet im Sinne einer Late-Night nicht zwingend Qualität und neben der fehlenden Show-Familie Quotengift.
SAMSTAG - 7. Januar
Viele «Aspekte» verderben den Brei
Nächste Woche Freitag wird das alte ZDF-Kulturmagazin «Aspekte» erstmals in seiner neuen überarbeiteten Version zu sehen sein. Wie es wird, versuchte nun der kommissarische Redaktionsleiter Christhard Läpple in der SZ zu umschreiben: Es müsse "altmodischer und zugleich wieder moderner werden", jedermann sollte "jederzeit etwas lernen oder erfahren oder sich unterhalten" und die Sendung werde in Sachen Design deutlich wärmer. Das alles sind ganz gegensätzliche (wenn auch ambitionierte) Aspekte, die nur schwer zu vereinen sein dürften, verwässern und auch mit junger Moderatorin am späten Freitag wohl nicht punkten.