Quotencheck: «Schwer verliebt»

Die umstrittene Doku-Soap versetzte Sat.1 zwischenzeitlich in den Quoten-Himmel. Bis zu 3,8 Millionen Zuschauer schalteten am Sonntagvorabend ein.

In den vergangenen Wochen versuchte Sat.1 mit Doku-Soaps am Sonntagvorabend zu punkten. Während es für die «Alarm!»-Reihen um 18 Uhr meist gar nicht gut lief, war dem Privatsender immerhin um 19 Uhr ein Erfolg gegönnt. So erreichte das Format «Schwer verliebt» überdurchschnittliche Einschaltquoten. Möglich gemacht haben das wohl nicht zuletzt auch die zahlreichen Schlagzeilen um die Sendung. So wurde dem Format unter anderem vorgeworfen, seine Kandidaten absichtlich im schlechten Licht dastehen zu lassen. Ob die gezeigten Szenen und Handlungen der Protagonisten letztlich der Realität entsprachen oder tatsächlich nur von einem Drehbuch stammen, steht auch heute noch offen. Fest steht dafür: Aus Quotensicht hat die Sendung überzeugen können.

Zur Premiere am 6. November 2011 schalteten 1,32 Millionen 14- bis 49-jährige Zuschauer ein, das entsprach einem Marktanteil von 11,2 Prozent. Damit lag man in etwa auf Höhe des Sat.1-Senderschnitts, der sich im November auf 10,9 Prozent belief. Die Quoten beim Gesamtpublikum fielen ähnlich gut aus: Aus 2,84 Millionen Zuschauern resultierten 9,4 Prozent Marktanteil. Letzteren Wert konnte man sogar noch zwei Wochen lang halten, selbiges galt für die Reichweite, die sich ebenfalls stabil hielt. In der werberelevanten Zielgruppe stieg der Marktanteil mit den nächsten beiden Ausgaben auf 12,6 bzw. 11,3 Prozent.

Am 27. November machte die Sendung einen gewaltigen Sprung. 3,84 Millionen Zuschauer ab drei Jahren interessierten sich für die vierte Ausgabe, das waren fast eine Million mehr als in der Vorwoche. Der Gesamt-Marktanteil steigerte sich um 3,6 Prozentpunkte auf sehr gute 13,0 Prozent. Auch bei den 14- bis 49-Jährigen gab es einen neuen Rekord: 1,78 Millionen Zuschauer und damit so viel Junge wie noch nie sahen am Sonntag zu, das hatte einen hervorragenden Marktanteil von 15,9 Prozent zur Folge.

Dass man an diesem Tag so erfolgreich war lag aber vor allem daran, dass die Konkurrenz an diesem Tag auch etwas schwächer ausfiel. RTL setzte ausnahmsweise mal nicht auf seine Doku-Soap «Verzeih mir», sondern auf ein Special zum Kinofilm «Ice Age». Dieses wurde allerdings nur von 3,23 Millionen aller Fernsehenden sowie 14,7 Prozent der Umworbenen verfolgt. Auch ProSieben war Sat.1 unterlegen: «Galileo» erreichte um 19.10 Uhr nur 2,13 Millionen Zuschauer sowie 13,0 Prozent Zielgruppen-Marktanteil. In der nächsten Woche änderten sich die Verhältnisse dann wieder - und «Schwer verliebt» wurde auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt.

Denn mit einem stärkeren Gegenprogramm fielen die Quoten wieder. Am 4. Dezember 2011 wurden 2,88 Millionen Zuschauer ermittelt, das führte zu 9,8 Prozent Marktanteil. Von den jungen Zuschauern sahen 1,36 Millionen zu, was 12,1 Prozent Marktanteil entsprach. Binnen Wochenfrist gingen also fast vier Prozentpunkte verloren. In den Wochen darauf wurden 12,9 und 11,9 Prozent erzielt. Man lag also immerhin noch über dem Senderschnitt. In das neue Jahr kehrte man dann gestärkt zurück: 12,6 Prozent Marktanteil erzielte die erste Ausgabe des Jahres 2012.

Das Staffel-Finale am 15. Januar brachte Sat.1 ähnliche Quoten ein: Insgesamt 2,58 Millionen Zuschauer wollten sehen, wie die Liebes-Geschichten zu Ende erzählt wurden, das reichte beim Gesamtpublikum für einen Marktanteil von 9,4 Prozent. Aus der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen schalteten schließlich 1,21 Millionen ein, der dazugehörige Marktanteil lag bei 10,6 Prozent. Bleibt also zu konstatieren, dass «Schwer verliebt» oft über dem Senderschnitt lag - und demnach als Quoten-Erfolg zu werten ist.

Im Schnitt wurden die zehn Ausgaben von 2,86 Millionen Zuschauern angesehen, das entsprach einem Marktanteil von 9,4 Prozent beim Gesamtpublikum. Von den besonders wichtigen Werberelevanten sahen im Mittel 1,38 Millionen zu, womit ca. 12 Prozent Marktanteil drin waren. Für diesen Herbst ist bereits eine zweite Staffel angekündigt worden.
16.01.2012 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhoff Kurz-URL: qmde.de/54381