Tod zweier Pferde: PETA attackiert HBOs «Luck»

Seit bekannt wurde, dass im Laufe der Produktion von «Luck» zwei Pferde getötet wurden mussten, protestieren Tierschützer gegen die HBO-Serie.

Während der Produktion der Pilotfolge sowie der siebten Episode der Dustin-Hoffman-Serie «Luck» kam es 2010 und 2011 zu Unfällen, bei denen Pferde während des Drehs kurzer Rennsequenzen stolperten. Beide Fälle ereigneten sich unabhängig voneinander und im Abstand mehrerer Monate, aber beide Male zogen sich die betroffenen Pferde schwerwiegende Knochenbrüche zu. Zuständige Tierärzte stuften diese Verletzungen als inoperabel ein und beschlossen daher, dass die Tiere getötet werden müssen.

Diese Vorfälle wurden erst kürzlich bekannt, und seither ruft die Tierschutzgruppe PETA dazu auf, die Sicherheitsvorkehrungen bei Film- und Fernsehdrehs massiv zu erhöhen. Laut Vertretern PETAs hätten die Produzenten von «Luck» nicht die von der Organisation vorgeschlagenen Sicherheitsprotokolle eingehalten, und hätten deswegen die zwei Pferde auf dem Gewissen.

Die von HBO produzierte Serie handelt vom Mikrokosmos der Pferdewetten, Zocker, Tierzüchter und Jockeys. PETA-Vizepräsidentin Kathy Guillermo kritisierte: „Pferderennen selbst sind schon gefährlich genug, [aber] dies ist eine fiktionale Darstellung und trotzdem sterben noch immer Pferde, und das ist für mich abscheulich.“ Ein Sprecher des Senders erwiderte auf die Negativschlagzeilen, dass „vom Startschuss des Projektes an das Wohlergehen der Tiere die höchste Priorität“ hatte und die Vorwürfe zu lascher Sicherheitsvorkehrungen nicht der Realität entsprechen würden. Die Zusammenarbeit mit der American Humane Association (AHA), der anerkannten US-Instanz für Dreharbeiten mit Tieren, sei sehr eng gewesen und man habe zudem in Partnerschaft mit Pferderennexperten sogar Sicherheitsprotokolle entworfen und daraufhin auch befolgt, die über die Industriestandards hinausgehen.

Die AHA entzog den betroffenen Episoden dennoch das aus Film und Fernsehen bekannte Tierschutz-Zertifikat "No Animals Were Harmed" und forderte ein Produktionsende nach dem zweiten Vorfall. Daraufhin wurden die Sicherheitsvorkehrungen erhöht und ein zusätzlicher Veterinär ans Set beordert, der vor Drehstart tägliche Gesundheitschecks und auch Röntgenuntersuchungen durchführte. HBO war mit diesen Forderungen einverstanden und die Dreharbeiten gingen daraufhin ohne weitere Vorfälle weiter. Die bisher in den USA gezeigten Folgen holten nur mittelprächtige Einschaltquoten, allerdings waren die meisten Kritikerreaktionen wohlwollender, weshalb bereits eine zweite Staffel geordert wurde.
14.02.2012 13:34 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/54966