Formel 1: Sky mit neuem Boxengassen-Kanal

Künftig überträgt Sky die Formel 1 auf vier Optionskanälen – die Vorberichte kommen aus dem Sky Sport News HD Studio. Die Übertragung soll frischer werden.

Nächstes Wochenende startet die neue Formel 1 Saison mit dem Großen Preis von Australien. Ab dann greift auch ein neues Produktionskonzept des übertragenden Pay-TV-Senders Sky, das Motorsportredaktionsleiter Udo Ludwig am Freitag einigen Journalisten in der Sky-Zentrale in Unterföhring vorstellte. Auch in der kommenden Saison wird Sky die Formel 1 beim Qualifying und Rennen auf mehreren Optionskanälen anbieten. Dazu zahlen neben dem Worldfeed, auch Supersignal genannt, noch drei weitere Subfeeds. Einer davon nennt sich „Sky Control“, eine Mischung aus der Timing Page und dem Track Mapping. Die Timing Page führt alle Zeiten und Platzierungen sowie weitere Informationen auf – diese Seite nutzen übrigens auch die Fahrer und Mechaniker in den Boxengassen selbst. Timing Page und Track Mapping werden abwechselnd angezeigt und sollen sich über ein System abwechseln, das sich Upper Cut nennt und erstmals in Deutschland zum Einsatz kommt. Motorsportfans kennen dieses möglicherweise bereits aus den Übertragungen der NASCAR.

Auf dem zweiten Subfeed, genannt „Sky Racer“, gibt es via Splitscreen verschiedene Bilder zu sehen – unter anderem das Supersignal sowie eine Highlightschleife. Hier hat Sky auch die Möglichkeit Bilder zu zeigen, die mit Sky-eigenen Kameras an der Strecke aufgezeichnet werden. Der dritte Subfeed kommt direkt von der auch das Weltbild produzierenden FOM und nennt sich „Sky Pitlane“. Udo Ludwig sprach von der Wiederauferstehung des „Boxengassenkanals“, den es zu Zeiten von DF1 und Premiere World schon einmal gab. Gezeigt werden dort Aufnahmen nur aus der Boxengasse; zudem will die FOM dort verstärkt auch in die Team Radios hineinlauschen.

Auch das Rahmenprogramm der Sky-Übertragungen wird in diesem Jahr etwas anders aussehen. Während sich am Freitag und Samstag nichts ändert – Tanja Bauer übernimmt an diesen Tagen die Moderatoren-Rolle, ist in dieser Saison erstmals Sky Sport News HD-Anchorwoman Ursula Hoffmann (Foto) als Host für die Formel 1 im Einsatz. Die Vorberichte beginnen immer eine Stunde vor Rennstart, die erste halbe Stunde kommt aus dem Nachrichtenstudio und ist sowohl auf Sky Sport News HD als auch auf den Sportsendern zu sehen. Hoffmann wird in diesen 30 Minuten sowohl an die jeweilige Strecke und zu Experte Marc Surer, Kommentator Jacques Schulz oder Reporterin Tanja Bauer schalten, als auch Gäste im Studio begrüßen. Zum Auftaktrennen hat sich Mario Theissen angekündigt, der bis Mitte 2011 Motorsportchef von BMW war.

Nach dem Rennen werden Sky Sport News HD und Sky Sport wieder „verheiratet“, wie Udo Ludwig es nennt, in der halbstündigen Nachberichterstattung wird es neben Interviews und Stimmen von vor Ort auch ein neues Element geben. Es trägt den Titel „Klartext“ und wird in ähnlicher Form mit viel Lob beim amerikanischen Sportsender ESPN gemacht. Ins Nachrichtenstudio sollen drei Journalisten aus Deutschland geschaltet werden, die gemeinsam mit Ursula Hoffmann kontrovers über die wichtigen Szenen und Themen des Renntags sprechen. Etwa zehn Minuten lang soll in dieser Form diskutiert werden. „Wir wollen in dieser Saison ein paar Sachen ausprobieren, um jünger und frischer daherzukommen“, sagte Ludwig, dessen Ziel es ist, sich künftig stärker von der RTL-Übertragung im Free-TV abzuheben.
09.03.2012 17:11 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/55438