«Touch» rutscht auf den gefährlichen Freitagabend, «Glee» wird nach NBC-Art mit den Casting-Shows kombiniert. Das Highlight der Saison, eine neue Serienkiller-Jagd, startet im Januar am Montagabend.
Auch wenn FOX im Großen und Ganzen mit einem blauen Auge aus der noch laufenden Saison davon kommen wird, im kommenden TV-Jahr könnten sich die Probleme des Senders verschärfen. Verlor man in der vergangenen Saison 0,4 Prozentpunkte Marktanteil bei den Jungen, sind es aktuell weitere 0,8 Punkte weniger. 2011/2012 ist es erstmals der Fall, dass ein Sportevent das meistgesehene Format im US-TV sein wird. Die Football-Übertragungen von NBC am Sonntag kamen im Schnitt auf mehr als 20 Millionen Zuschauer – das gelang sonst keiner anderen Sendung. Geschuldet ist dies sicherlich auch dem sich ändernden Sehverhalten der Zuschauer und dem Trend hin zu Abrufdiensten via Festplattrenrekorder oder im World Wide Web. Gesunken sind somit – ähnlich wie in Deutschland bei «DSDS» die Zuschauerzahlen von «American Idol», das eben nur noch auf gut 19 Millionen Zuschauer kommt. Gesetzt ist die Casting-Show in der anstehenden TV-Saison natürlich trotzdem. Im Herbst bleibt FOX bei seinen Plänen mit «X Factor» ein zweites Standbein in diesem Sektor etablieren zu wollen.
Der Zuschauer wird sich in Staffel zwei allerdings auf neue Gesichter einstellen müssen. Außer Simon Cowell und LA Ried ist niemand mehr von Staffel eins dabei. Diese holte zwar ordentliche Zuschauerzahlen, blieb aber hinter den hohen Erwartungen von FOX zurück. Für 15 Millionen Dollar soll unter anderem Britney Spears mit dabei sein. Von FOX gab es am Montag noch keine genaueren Aussagen zur Besetzung der Musikshow.
Die Augen bei FOX sind vor allem auf den Montagabend gerichtet. «House» wird es in der kommenden Saison nicht mehr geben und die Neustarts des vergangenen Jahres, «Terra Nova» und «Alcatraz» haben nicht genügend Menschen in ihren Bann gezogen. So muss sich FOX im Kampf gegen NBCs «The Voice» und die Sitcoms bei CBS einen komplett neuen Wochenstart basteln. Hier soll das neue Mediziner-Drama «The Mob Doctor» die Zuschauer, die bislang «House» die Treue hielten einfangen. Zuvor, um 20.00 Uhr, geht «Bones» auf Sendung, das zuschauertechnisch immer eine sichere Nummer war. Im Januar wird «The Mob Doctor» dann durch den vielleicht spannendsten Neustart des FOX-Jahres, «The Following», ersetzt.
Comedy-Dienstag führt zu Verschiebungen
In den USA boomen derzeit die Sitcoms – nicht nur «The Big Bang Theory» und das Format «Modern Family» punkteten jüngst; auch FOX hat in dieser Saison mit dem neuen «New Girl» einen Erfolg gelandet. Dieser macht die Verantwortlichen nun mutig: Die Sitcom-Schiene am Dienstag wird verdoppelt, also auf zwei Stunden ausgeweitet. Zu «Raising Hope» und «New Girl» gesellen sich dann die beiden neuen Formate «Ben and Kate» und «The Mindy Project». Im Winter stößt zudem das neue «The Goodwin Games» zum Dienstag hinzu.
Die Musical-Serie «Glee» verlässt somit den Dienstag und findet am Donnerstag nach den Entscheidungsshows von «X Factor» und «American Idol» ein neues Zuhause. Zwei musikalische Abende hintereinander könnten durchaus funktionieren – NBC zeigte in dieser Saison, dass «Smash» durchaus einige Zuschauer von «The Voice» halten kann – und so ließ sich nun wohl FOX von diesem Modell gewissermaßen inspirieren. Weichen vom Donnerstag muss somit Kiefer Sutherland mit seiner Serie
«Touch», die erwartungsgemäß eine zweite Staffel bekommt, allerdings an einem SciFi-geprägten Freitagabend bei FOX auf Sendung gehen wird.
Die Serie ist das ganze Jahr über um 20.00 Uhr geplant, um 21.00 Uhr läuft die finale «Fringe»-Staffel, ehe zur Mid-Season dann die Reality-Show «Hell’s Kitchen» auf Sendung gehen wird. Das Format von Tim Kring auf den Freitag zu legen, ist nicht ohne Risiko – hier gehen sicherlich eine Menge Zuschauer flöten. Fast keine Veränderungen hat FOX derweil am Sonntag vorgenommen, wo es weiterhin animierte Trickserien zu sehen gibt – und eine Absetzung. «Napoleon Dynamite» geht nicht in eine zweite Runde.
Neu bei FOX ist ein Animations-Block am späteren Samstagabend. Hier sollen zahlreiche Formate zu sehen sein, die nicht kommerziell ausgerichtet sind. Bestellt wurde unter anderem «Axe Cop». Außerdem wird FOX bald grünes Licht für 50 Kurzfilme mit einer Länge von bis zu drei Minuten geben.
In seiner Rede am Montag betonte FOX-Chef Peter Rice, dass FOX nun im achten Jahr das Network Nummer 1 sei – und er machte auch deutlich, dass sich das nicht nur auf den Bereich Fernsehen beziehe, sondern auch auf neue Verbreitungswege digital oder in sozialen Netzwerken. Facebook-Seiten für alle Neustarts sind jedenfalls schon eingerichtet. Stolz ist Rice auch auf seinen neuen FOX Sports-Samstag und die Weiterentwicklung der Hit-Formate «X Factor» und «New Girl».
Neu: «Ben and Kate», «Goodwin Games», «Mob Doctor», «The Following» und «The Mindy Project».
Verlängert: «American Dad», «American Idol», «Bob's Burgers», «Bones», «Cleveland Show», «Cops», «Family Guy», «Fringe», «Kitchen Nightmares», «New Girl», «Raising Hope», «The Simpsons», «Touch» und «X Factor».
Abgesetzt: «Alcatraz», «Allen Gregory», «Breaking In», «House», «I Hate My Teenage Daughter», «Mobbed», «Napoleon Dynamite», «Q'Viva», «Terra Nova» und «The Finder».
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Darum geht es in den zwei neuen Dramen und drei neuen Sitcoms.
«Touch» rutscht auf den gefährlichen Freitagabend, «Glee» wird nach NBC-Art mit den Casting-Shows kombiniert. Das Highlight der Saison, eine neue Serienkiller-Jagd, startet im Januar am Montagabend.
Drama:
Das FBI schätzt, dass es derzeit rund 300 Serienkiller in den Vereinigten Staaten gibt. Was wäre, wenn diese einen Weg gefunden hätten, miteinander zu kommunizieren? Was wäre, wenn sie in der Lage wären eine Allianz quer durch die USA zu bilden? Wäre wenn, wenn ein brillianter Serienkiller in der Lage wäre, alle anderen zusammenzubringen und weitere zu rekrutieren? Vom «Scream»-Macher Kevin Williamson kommt die neue Serie
«The Following», die sich um den Serienkiller Joe (James Purefoy, «Rome») und den FBI-Ermittler Ryan Hardy (gespielt von Kevin Bacon) dreht. Killer Joe ist nun aus dem Todestrakt entkommen – und erneut will ihn derjenige jagen, der ihn vor Jahren eingebuchtet hat, nachdem Joe 14 Studentinnen ermordet hat. Hardy kennt den Killer besser als jeder andere, aber der Ermittler hat sich verändert. Man könnte fast sagen, er ist an dem Fall Joe Carroll zerbrochen. Die aus «Lost» bekannte Maggie Grace spielt in der Serie eine junge Ärztin, das einzige überlebende Opfer des Killers. «Dirty Sexy Money»-Star Natalie Zea ist als Ehefrau von Carroll gecastet worden. Nach dem Ausbruch des Killers lebt sie in ständiger Angst. Jeananne Goossen ist als junge Agentin zu sehen, die Ryan Hardy zur Seite gestellt wird, um den Mörder auf die Schliche zu kommen. Die Regie des Piloten übernahm Marcos Siega, der unter anderem durch seine Arbeit bei «Dexter» bekannt wurde. Williamson hat sowohl das Buch zur Serie geschrieben, als auch die Aufgabe des Executive Producer übernommen. Warner Bros. Television, Outerbanks Entertainment und Bonanza Productions Inc. sind die herstellenden Firmen. Vertraglich festgelegt wurde bisher eine 15-teilige erste Staffel.
In
«The Mob Doctor» spielt Jordana Spiro («My Boys») die junge Herzchirurgin Dr. Grace Devlin, die sich nicht nur dem Hippokratischen Eid, sondern auch der Mafia verpflichtet fühlt. Sie steht aufgrund der finanziellen Probleme ihres spielsüchtigen Bruders bei der Chicagoer Mafia in tiefen Schulden und führt deshalb ein dramatisches Doppelleben als eine der vielversprechendsten jungen Ärzte des Landes und als Notärztin sowie Spurenbeseitigerin der Unterwelt. In weiteren Rollen sind unter anderem Floriana Lima als Graces beste Freundin, Zach Gilford («Friday Night Lights») als ihr Freund und Jamie Lee Kirchner («Dr. Dani Santino – Spiel des Lebens») als ihre Erzfeindin zu sehen. William Forsythe («Boardwalk Empire») tritt als Mafiaboss auf. Sony Pictures steht als Studio hinter dem Format, Josh Berman und Rob Wright sind die kreativen Köpfe hinter der neuen Medical-Serie.
Sitcom:
Die ausführenden Produzenten von «How I Met Your Mother» präsentieren mit
«The Goodwin Games» ihre neue Single-Camera-Comedy. Im Zentrum stehen drei erwachsene Geschwister, die nach dem Tod ihres Vaters in ihre Kindheitsheimat zurückkehren, wo sie von einem massiven Erbe erfahren. Der Haken an der Sache: Sie erhalten das Vermögen nur, wenn sie die Wünsche ihres Vaters erfüllen. Scott Foley («Grey's Anatomy») spielt den ältesten Goodwin-Erben, einen überengagierten Chirurgen, der sich seinen Geschwistern überlegen fühlt. Als er in seine Jugendheimat zurückkehrt, begegnet er seiner Jugendliebe (Felisha Terrell), die ihn seine bisherigen Lebensentscheidungen hinterfragen lässt. Becki Newton («Alles Betty») spielt das mittlere Goodwin-Kind Chloe, das einst als Intelligenzbestie galt, aber im Laufe des Schullebens gute Prüfungsnoten gegen Popularität bei den Mitschülern eintauschte. Jake Lacy verkörpert ihren jüngeren Bruder Jimmy, der sich als Kleingangster und Gitarrist verdingt. Beau Bridges («The Descendants») wird als der verstorbene Familienvater zu sehen sein. 20th Century Fox Television stellt die neue Sitcom her.
Auch die Ensemblecomedy
«Ben and Kate» wird im Single-Camera-Stil gedreht und behandelt ungleiche Geschwister: Kate Fox (Dakota Johnson, «The Social Network») war stets verantwortungsbewusst und handelte vernunftbetont. Aber eine ungewollte Schwangerschaft zwang sie zum verfrühten Studienabbruch. Seither arbeitet sie als Geschäftsführerin einer Bar. Mittlerweile ist ihre Tochter fünf Jahre alt, und ausgerechnet jetzt, wo Kate glaubt, ihr Leben wieder völlig im Griff zu haben, schlägt in ihrer Wohnung ihr unverantwortlicher Tagträumer von Bruder auf. Ben (Nat Faxon, «Bad Teacher») ist das schwer zu zähmende Ergebnis dessen, was passiert, wenn ein Feuerwerk an dummen Ideen auf unbändige Energie trifft. Eigentlich wollte der Tagedieb nur mal bei seiner Schwester einen Zwischenstopp einlegen, doch ihm gefällt überhaupt nicht, was er bei ihr sehen muss: Sie weiß zwar zu überleben, nicht aber, wie man das Leben genießt. Ob sie will oder nicht, er hat es sich zum Ziel gemacht, ihr letzteres beizubringen. Und wenn er ihr zur Not etwas Erziehungsarbeit bei ihrer Tochter abnehmen muss. Als ihm auch noch Bens bester Kumpel Tommy (Newcomer Echo Ellum) folgt und sich Kates beste Freundin BJ (Lucy Punch, «Bad Teacher») mit ihren oft grenzlegalen Einfällen einmischt, ist der Trubel perfekt. Die Serie kommt von Dana Fox und wird von 20th Century Fox und Chernin Entertainment produziert.
«The Mindy Project» ist eine neue Single-Camera-Sitcom von New York Times-Bestsellerlistenautorin Mindy Kaling («The Office»), die sich um eine erfolgreiche junge Frau dreht. Mindy Kaling verkörpert die Ärztin Mindy Lahiri, die sich fortan vornimmt, pünktlicher zu sein, weniger Geld auszugeben und ein paar Pfunde abzunehmen sowie ein paar Bücher zu lesen. Sollte sie dies geschafft haben, möchte sie endlich ihren Traummann finden.Mindy ist erfolgreich als Ärztin, deren Leben aber von Danny erschwert wird. Dieser attraktive Mann schnappt ihr viele Patienten weg. Ebenso im Vordergrund stehen die Rezeptionistin Betsy, das Jersey Girl Shauna und Mindys beste Freundin Gwen. Als weitere Darsteller verpflichteten die Verantwortlichen von Universal Television und 3 Arts Entertainment Chris Messina, Ed Weeks, Anna Camp, Zoe Jarman und Dana DeLorenzo. Ausführende Produzentin ist die Hauptdarstellerin Mindy Kaling.