Langer Fußball-Warm-Up nicht immer toll

Das Endspiel am Abend lief großartig, doch in der Daytime funktionierte Fußball auf Sat.1 nicht immer. Besser sah es für den Free-TV-Sender in der Nacht mit «Road to Munich» aus.

Dass das Champions League-Endspiel des FC Bayern am Abend mit über 17 Millionen Zuschauern ein absoluter Hit war, konnte man bereits im Vorfeld erwarten. Bei Sat.1 führte dies zur Idee, dem geneigten Fußballfan bereits ab 11:30 Uhr möglichst verlockende Angebote zu machen. Man begann mit der Vorberichterstattung eines als «Spiel der Legenden» titulierten Freundschaftsspiels zwischen einer deutschen und einer weltweiten Auswahl ehemaliger Fußballstars. Diese sahen immerhin schon 0,59 Millionen, der Marktanteil lag bei noch sehr unspektakulären 10,1 Prozent. Bei den Jüngeren sahen 0,33 Millionen rein, dies führte zu 11,2 Prozent. Das eigentliche Spiel wollten anschließend 0,71 Millionen in der ersten und 0,78 Millionen in der zweiten Halbzeit sehen, bestenfalls wurden 10,8 Prozent bei allen sowie 11,7 Prozent bei den werberelevanten Zuschauern gemessen.

Ab 14 Uhr durften Matthias Killing und zahlreiche Gäste über vier Stunden lang versuchen, das Publikum mit etlichen Vorberichten bei der Stange zu halten. Dies gelang nur bedingt, denn die ersten gut drei Stunden waren 0,60 Millionen mit dabei, bis 18:30 Uhr sahen danach exakt 1,00 Millionen zu. Dies hatte kaum befriedigende Marktanteile von 7,3 und 9,5 Prozent beim Gesamtpublikum sowie 9,2 und immerhin hier bereits sehr ordentliche 14,2 Prozent bei den Werberelevanten zur Folge. Mit Johannes B. Kerner lief es ab 18:30 Uhr signifikant besser, die Reichweite stieg klar auf 1,91 Millionen und auch die Marktanteile verbesserten sich auf 12,4 Prozent bei den Menschen ab drei Jahren und sogar 20,2 Prozent bei den 14- bis 49-Jährigen.

Auch gut sah es im Nachtprogramm aus, wo der Sender ab 0:50 Uhr zwei Teile der «Road to Munich» ausstrahlte. Mit Reichweiten von 1,14 und 0,79 Millionen waren zu nächtlicher Stunde immerhin noch 14,3 und 12,7 Prozent zu holen. Auch einige junge Menschen ließen sich dadurch vom Gang ins Schlafgemach abhalten und bescherten Sat.1 gute 16,4 und 13,8 Prozent bei maximal 0,70 Millionen Zuschauern. Ab 1:50 Uhr wurde dann sogar noch eine Zweitverwertung des Halbfinal-Hinspiels zwischen den Bayern und Madrid auf Sendung geschickt, hier blieben allerdings bereits für die erste Halbzeit nur noch 8,3 Prozent aller und 7,8 Prozent der jüngeren Menschen dran.
20.05.2012 09:13 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/56818