Sechs Millionen Public-Viewer

Die ARD hat eine Umfrage in Auftrag gegeben. Man wollte heraus finden: Wie viele Menschen sahen das Deutschland-Spiel nicht zu Hause?

Public Viewing – seit der WM 2006 in Deutschland ein neuer Trend. Dieser drückt ziemlich auf die Zuschauerzahlen der übertragenden Sender, da die AGF (Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung) lediglich die TV-Nutzung zu Hause (neuerdings aber immerhin mit Gästen) abdeckt. Public Viewings werden also noch nicht berücksichtigt. Offiziell wurden für Samstagabend beim Euro-Spiel Deutschland gegen Portugal 22,33 Millionen Zuschauer ab drei Jahren ausgewiesen.

Vermutlich lag die wahre Reichweite aber bei mehr als 28 Millionen Zuschauern. Die ARD hat eine Studie bei Infratest dimap in Auftrag gegeben. Die Meinungsforscher rechnen damit, dass etwa sechs Millionen Bürger das Spiel bei einem Public-Viewing-Event gesehen haben. Allein beim größten Public Viewing in Berlin waren rund eine halbe Million Menschen. Infratest dimap fragte am Montag bundesweit 1000 Menschen telefonisch, wo sie das Spiel geschaut haben, egal ob ganz oder teilweise. "Beim Public Viewing, zum Beispiel in einer Kneipe oder auf einem öffentlichen Platz", antworteten neun Prozent aller Befragten.

Zu den 22,33 Millionen Fernsehzuschauern, rund sechs Millionen Menschen beim Public Viewing kommen auch noch 300.000 Zuschauer, die das Spiel online auf sportschau.de verfolgten. Insgesamt bewegt sich die Reichweite somit schon in Richtung 29 Millionen. Das Institut hat am Montag 1000 Menschen zu diesem Thema befragt. Die Fehlertoleranz liegt bei 1,9 Prozentpunkte bei einem Anteilswert von neun Prozent.
12.06.2012 13:13 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/57255