Premier-League-Rechte 3 Milliarden Pfund schwer

Sogar der Liga-Chef ist erstaunt: BSkyB und British Telecom zahlen zusammen 3 Milliarden Pfund für die gefragten Fußball-Lizenzen.

Dass dem britischen Bezahlsender BSkyB die Erneuerung der Übertragungsrechte für die Premier League eine neue Rekordsumme kosten dürfte, galt schon vorab als gesichert, interessieren sich doch immer mehr Mitbewerber für die ebenso kostspieligen wie lukrativen Lizenzen. Vor allem British Telecom erwarb zuletzt zahlreiche Fußballrechte, weshalb zu erwarten stand, dass das Unternehmen an der Position des Marktführers rütteln will. Dennoch erstaunen die endgültigen Summen für die mit der Spielsaison 2013/2014 gültig werdenden Drei-Jahres-Lizenzen sogar den Chef der Liga: „Es wäre gelogen zu behaupten, die Summe habe mich nicht überrascht“, gibt Premier-League-Vorstand Richard Scudamore angesichts des drei Milliarden Pfund teuren, und 71% über den Kosten der vorherigen Verträge liegenden, Rechtepakets zu.

Wie auch in bisherigen Lizenzpaketen erhält BSkyB beim neuen Deal die Rechte für 116 Spielübertragungen, was das nach britischem Medienrecht festgelegte Maximum darstellt. Trotz der massiven Summe von 2,3 Milliarden Pfund, die BSkyB dafür zahlt, gingen 18 der 38 so genannten (profilträchtigen) First-Pick-Spiele an BT. Das Unternehmen zahlt der Fußballliga 738 Millionen Pfund und plant, einen neuen Fußballsender für die Übertragungen aufzubauen.

Gegenüber der BBC sagte ein Unternehmenssprecher, dass der neue Sportsender "neue interaktive Möglichkeiten bietet, sobald er über BTs Kabelnetzwerk eingespeist wird" und dass BT nach weiteren Vertriebsplattformen Ausschau halte. Verlierer der Premier-League-Verhandlungen ist derweil der US-Sportsender ESPN, der bei den Live-Rechten leer ausging und somit ab der Saision 2013/2014 keine Liveübertragungen der Premier League ausstrahlen wird.
14.06.2012 10:56 Uhr  •  Sidney Schering Kurz-URL: qmde.de/57301