Forenecho: Wie gut ist «Ab durch die Mitte»?

Wie kommt das neue Sat.1-Quiz bei unseren Forenusern an? Ist Daniel Boschmann eine gute Wahl als Moderator des Formats? Welche Änderungen sollte man für einen möglichst langfristigen Erfolg noch vornehmen?

Seit einigen Tagen läuft wieder eine Quizshow im Vorabend-Programm eines großen deutschen Privatsenders. In direkter Konkurrenz zu Klatsch-Magazinen, Scripted Reality und den «Simpsons» versucht es Sat.1 neuerdings mit «Ab durch die Mitte - Das schnellste Quiz der Welt», das testweise für vier Wochen um 18:30 Uhr läuft. Doch einen wirklich großen Erfolg konnte man damit zumindest in den ersten Tagen noch nicht verbuchen, immerhin steigerte man seine Marktanteile mit den ersten drei Folgen kontinuierlich von 7,0 auf 9,2 Prozent, bevor es am Donnerstag auf nur noch 6,6 Prozent hinab ging. Die maximale Reichweite betrug bisher 1,34 Millionen. Doch wie bewerten unsere Forenuser eigentlich die Chancen, dass man hiermit mittelfristig erfolgreich am Vorabend unterwegs sein kann? Welche Stärken und Schwächen taten sich in den ersten Episoden bereits auf? Überzeugt der Jung-Moderator Daniel Boschmann? Und wie viel Spaß macht die Sendung bislang eigentlich.

Schon vor Ausstrahlungsbeginn konnte sich «Ab durch die Mitte» einem Interesse erfreuen, das im Quotenmeter.de-Diskussionsforum schon seit langer Zeit nicht mehr für eine Sendung im Tagesprogramm bestand. Und die meisten Reaktionen waren auch noch durchaus positiv. So ist Fred der Ansicht, dass "es wirklich mal etwas Neues für den Sat.1-Vorabend" sei, weshalb er sich zumindest über einen "kleinen Erfolg" freuen würde. Allerdings erinnert der User schon vorsorglich daran, dass hierfür "der Moderator sympathisch und die Spiele [...] auch noch nach einer Woche erträglich" sein müssen. Noch deutlicher fällt der Zuspruch beim User Pu22Pu aus, welcher der Meinung ist, dass die Verantwortlichen des Senders "endlich verstanden haben, dass man mal was Neues ausprobieren muss". Und auch derkavkamarkuss hofft darauf, dass dieses Quiz "erste Chancen zur Besserung" eröffnen könnte, nachdem viele Jahre lang Ermittlerdokus den Vorabend eingenommen haben.

Allerdings gab es auch schon vor Beginn der Sendung kritische Töne. So schreibt TV_Experte, dass es ihn an «Quizfire» und «Jeder gegen Jeden» erinnert, weshalb er das Format als "Abklatsch" tituliert. Hier jedoch hält logan99 dagegen, dass "im Prinzip jedes Quizformat an irgendein anderes" erinnere und dies zunächst einmal "nichts schlechtes" bedeuten müsse. Dankwart interpretiert die Sendung eher als Versuch, an die Zeiten anzuknüpfen, in denen noch «Glücksrad» der Sendeanstalt "Traumquoten bescherte". Eher pessimistisch gibt sich im Vorfeld smalltown, der glaubt, "dass die Show bald wieder abgesetzt wird, da sie doch sehr eintönig ist". Schon bei der amerikanische Version mit dem Titel «Still Standing» habe er "nicht einmal eine Folge komplett angeguckt, weil es mir irgendwann zu eintönig wurde", weshalb er befürchtet, "dass es keine Show ist, die man fünf Mal die Woche sehen kann".

Auch nach der Ausstrahlung der ersten Folge gingen die Meinungen teilweise weit auseinander, was bereits die ersten beiden Kommentare dokumentieren. Auf der einen Seite ist falke16 schon nach wenigen Minuten "enttäuscht", da das Konzept "schon nach zehn Minuten abgenutzt" sei, andererseits gibt sich Grewel tatsächlich sehr angetan hiervon. Seines Erachtens komme die Sendung "unterhaltsam und kurzweilig" rüber. Ähnlich sieht es auch RedSeven, der es für ein Format hält, "in das man durchaus mal reinzappen kann". Zudem äußert er den Wunsch, in Zukunft noch den Kandidaten zu fragen, was er mit dem erspielten Geld anfangen möchte. Doch damit läuft er dem Ziel des Formats konträr, denn Daniel Boschmann äußerte sich bereits insofern, dass es ihn nicht interessiere, "was die mit dem Geld machen", wie KevinSch bemerkt.

Boschmann selbst wird überwiegend positiv beurteilt, wenngleich es auch hier einige kritische Stimmen gibt. Fam3now gefällt vor allem seine "sympathische Art", weshalb er ihn als "echt klasse" beurteilt. Auch Pu22Pu kann sich sehr gut mit Boschmann anfreunden, da er der Ansicht ist, dass das Format bislang noch etwas "eintönig" sei. Da sei "ein etwas aufgedrehterer Faktor" durchaus angenehm, zumal es nicht übertrieben, "sondern in einem angenehmen Maß" sei. Ganz anderer Meinung sind falke16 und Commi, die ihm beide keine gute Leistung attestieren. Ihre Hauptkritikpunkte sind, dass er "nervig" und "aufgesetzt" wirke und auch deshalb nicht wirklich witzig rüberkomme.

Auch Veränderungen an dem nicht durchgängig für Begeisterung sorgenden Konzept der Sendung wurden in den vergangenen Tagen diskutiert. Hier kann smalltown nicht wirklich nachvollziehen, warum man bei der Gegnerwahl des Kandidaten von der US-Version abweicht. Hier könne er nämlich "seine Gegner direkt auswählen und muss nicht 'Stopp!' sagen, wodurch eventuell nicht sein Wunschgegner drankommt. Man hätte das meiner Meinung nicht ändern sollen, weil man so alle 10 Gegner nicht wirklich sieht [...]. Im Original wurden jedes Mal während der Auswahlphase fast alle Gegner gezeigt als der Kandidat nachgedacht hat." Dies sei auch deshalb begrüßenswert, weil der Moderator dann gefragt hat, "warum er gerade diesen Gegenspieler ausgewählt hat". Somit wäre eine noch stärkere Kommunikation zwischen Moderator und den Mitspielern möglich und "man bekam ein wenig Abwechslung".

Pu22Pu hält hingegen "das Fragendesign" für besonders störend, da dieses "geschätzt ein Drittel des Bildschirms einnimmt" und "das Beobachten der Kandidaten" erschwere. Auch könne er sich gut vorstellen, "ein paar Variationen einzufügen" wie beispielsweise "schwerere Fragen" bei gleichzeitiger Erhöhung der Spielzeit oder eine Runde, in der die beiden Kontrahenten eine Aufgabe lösen sollen, wobei "nach und nach immer mehr Buchstaben des gesuchten Wortes erscheinen und die Kandidaten buzzern müssen, um den Begriff zu erraten. Wer falsch liegt, fliegt sofort". Commi wiederum hat das Problem, dass er die Fragen als "unglaublich einfach" empfindet. In der Mittwochsfolge sah er es "bis zur Werbung und konnte alles beantworten. Für mich ist da null Niveau". Fred sieht es etwas anders, denn für ihn macht es den Reiz aus, "viele leichte Fragen" beantworten zu müssen, wobei "nur derjenige, der auch die eine schwierige beantwortet, durchkommt". Generell glaubt Familie Tschiep, dass bei zu schwierigen Aufgaben der Kandidat "zu schnell draußen" wäre - "was ja nicht beabsichtigt ist, um die Spannung nicht zu schnell abflachen zu lassen".
07.07.2012 08:30 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/57774