Auch der MDR stimmt in die Kritik an den Talkformaten des Ersten ein. Der Rundfunkrat des Regionalsenders fordert zudem neue ARD-Angebote für junge Zuschauergruppen.
Die interne Kritik an den ARD-Talkshows ebbt nicht ab: Nach WDR und NDR hat auch der Rundfunkrat des MDR in seiner Sitzung am Mittwoch Kritik geübt. Dort schließe man sich der Stellungnahme des WDR an, der bereits
im April die Abschaffung der Talkleiste in dieser Form empfohlen hatte.
Weniger Sendungen und mehr inhaltliche Abgrenzung voneinander fordert auch der MDR-Rundfunkrat. Er lege zudem Wert darauf, "dass zukünftig eine strukturgerechte Finanzierung der Sendungen gewährleistet wird." Da Ende 2013 die Verträge der ARD-Talkmaster auslaufen, sollen nun zunächst die Landesrundfunkanstalten auf die Kritik reagieren und die Sendungen überarbeiten.
Auch diskutierte der MDR-Rundfunkrat am Mittwoch über die geringe Akzeptanz der ARD-Programme bei jungen Zuschauergruppen. Deshalb fordert der MDR, dass "dass ARD und ZDF einen gemeinsamen trimedialen öffentlich-rechtlichen Jugendkanal für die Zielgruppe ab 14 Jahre starten." Der öffentlich-rechtliche Rundfunk müsse sich insgesamt stärker bemühen, "junge Altersgruppen im linearen Fernsehen zu erreichen."
Das Projekt eines neuen Jugendangebots im TV, Radio und Internet solle strukturiert angegangen werden, so Rundfunkratsvorsitzender Horst Saage. Das MDR-Gremium wolle dabei Impulsgeber sein und empfiehlt, dass die ARD auch dann einen eigenen Jugendkanal startet, wenn das ZDF an einem entsprechenden Angebot kein Interesse hat.