Ottfried Fischers Kabarett-Sendung «Ottis Schachthof» im Bayerischen Rundfunk wird zum November nach 17 Jahren beendet.
Am 23. November diesen Jahres wird zum letzten Mal die Sendung
«Ottis Schlachthof» von und mit Ottfried Fischer im Bayerischen Rundfunk zu sehen sein. Damit endet das Format nach 17 Jahren und mehr als 170 ausgestrahlten Folgen. Als Hintergrund für die Entscheidung, «Ottis Schlachthof» nicht fortzusetzen, haben die Verantwortlichen den Gesundheitszustand des Kabarettisten Fischer angegeben. Im Jahr 2008 hatte der damals 54-Jährige öffentlich gemacht, an Parkinson erkrankt zu sein.
Der Bayerische Rundfunk betonte in einer Erklärung am Dienstag, dass es sich um eine übereinstimmende Entscheidung des Senders und Fischer handele. Das Ende des Formats habe der „Bayerische Rundfunk gemeinsam mit Ottfried Fischer entschieden. Der hochverdiente Kabarettist und Schauspieler wird aus Rücksicht auf seine Gesundheit sein Engagement als Gastgeber beenden.“ Zugleich wurde betont, dass der Moderator „weiterhin ein Gesicht des Bayerischen Fernsehens bleiben“ werde.
Zu seinem schwierigen Gesundheitszustand äußerte sich Ottfried Fischer in einer gesonderten Erklärung: „Bis zuletzt habe ich versucht den Kollegen Parkinson zu ignorieren. Beim Film und auf der Bühne kann man dieser Krankheit trickreicher begegnen, weniger da, wo's die Schlagfertigkeit braucht.“ Annette Siebenbürger, Programmbereichsleiterin des BR für Bayern und Unterhaltung, äußerte sich dahingehend respektvoll: „Ich bewundere ihn dafür, wie offen und ehrlich er mit seiner Krankheit umgeht und bedanke mich bei ihm mit großer Hochachtung für seine herausragende und außerordentliche Leistung.“
Bis zum letzten Sendetermin werden noch zwei weitere Folgen ausgestrahlt, die der BR am 28. September und 26. Oktober auf dem gewohnten Programmplatz um 22.30 Uhr zeigen wird. Abschließend zeigte sich Fischer optimistisch und gab bekannt: "Ich bin weniger traurig als dankbar, dass die Zeit so schön war und meine Verbindung zum Kabarett dadurch nie abgerissen ist. Keine Angst, Sie entkommen mir nicht. Wir sehen uns - Mehr sog i ned.“
Auf der folgenden Seite lesen Sie die komplette Erklärung von Ottfried Fischer.
Ottfried Fischers Kabarett-Sendung «Ottis Schachthof» im Bayerischen Rundfunk wird zum November nach 17 Jahren beendet.
Zum Ende von Ottis Schlachthof / Erklärung von Ottfried Fischer
... Es eilt die Zeit im Sauseschritt ...
Liebe Freunde von Ottis Schlachthof,
So war's in 17Jahren - folgenreich und erfolgreich!
170 Folgen lang
- feinster Humor, sowie ätzend-scharf - Satire! Politischer Witz aus München! Ausgerechnet! Liberalitas Bavariae!
- ein immer fantastisch aufgelegtes Publikum!
- ein Jahr im voraus ausverkauft!
- die Lobby für gutes Kabarett!
- der Bewahrer der Nische für kritische Kleinkunst!
- hohe Quoten, bundesweit auch über der Million!
- Fans im gesamten deutschsprachigen In- und Ausland!
- das Sprungbrett für Talente!
- zuständig für volle Häuser beim Kabarett!
- keine, wie auch immer gearteten, Preise!
Dadurch waren wir in der Lage, im humoristisch oft anspruchsarmen Bereich der Medien, dank meiner zahlreichen, vielseitigen, witzigen und gescheiten Kabarettisten-Kolleginnen und Kollegen auf Höchstniveau zu glänzen. Ohne Euch hätte das nie funktioniert. Danke!
Bis zuletzt habe ich versucht den Kollegen Parkinson zu ignorieren. Beim Film und auf der Bühne kann man dieser Krankheit trickreicher begegnen, weniger da, wo's die Schlagfertigkeit braucht.
Bald mehrten sich die Stimmen, die keinem 'kranken Mann' mehr zusehen wollten, aber auch viele gegenteilige Stimmen wurden laut und die hauptsächliche Meinung war: 'Otti, bleib uns erhalten!' Irgendwann muss allerdings eine Entscheidung getroffen werden.
Es geht nicht an, dass unser Erfolgsgeheimnis seit Jahren lautet: "Bevor einer langweilt ist er schon fertig" und wir halten uns selber nicht dran.
Also, wenn auch die Jury des bayerischen Fernsehpreises ziemlich überrascht sein wird:
Ich höre zum Ende dieses Jahres als Host von 'Ottis Schlachthof' auf!
Für einen würdevollen TV-Abtritt danke ich dem BR, meinem künstlerischen Umfeld und insbesondere meinem zauberhaften Team - allen voran Christiane Preute, die Leib und Seele und somit Motor der ersten Stunde des ganzen Unternehmens ist.
Wo die Reise zunächst hingeht, weiß ich noch nicht genau, aber ich werde weiterhin, entschleunigt zwar, Bühnenprogramme spielen, Bücher schreiben und neue Projekte entwickeln, auch im Bereich des Produzierens von Filmen. Ich bin weniger traurig als dankbar, dass die Zeit so schön war und meine Verbindung zum Kabarett dadurch nie abgerissen ist. Keine Angst, Sie entkommen mir nicht. Wir sehen uns - Mehr sog i ned.
Ottfried Fischer