ProSiebenSat.1 mit erfolgreichem zweiten Quartal

Insbesondere das Diversifikationsgeschäft und die Aktivitäten auf dem nordeuropäischen TV-Markt verhalfen zu einem starken zweiten Quartal.

Trotz der starken Konkurrenz durch die im öffentlich-rechtlichen Fernsehen ausgestrahlte Fußball-Europameisterschaft gelang der Sendergruppe um Sat.1, ProSieben, kabel eins und sixx ein zufriedenstellendes Ergebnis im zweiten Quartal 2012. Der deutsche Gesamtmarktanteil von 28,1 Prozent bedeutet zwar einen Verlust von 0,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, liegt aber im Rahmen des Erwarteten. ProSiebenSat.1 kann sich damit knapp über dem Niveau der RTL-Gruppe und deren letzten Umsatzveröffentlichung aus dem 1. Quartal halten.

Das EBITDA (Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg um 2,0 Prozent auf 243,5 Millionen Euro. Bedingt durch geringere Schuldzinsen nach dem Verkauf von Sendern in den Beneluxländern stieg der bereinigte Quartalsgewinn auf 122 Millionen Euro. Die deutschsprachigen TV-Sender legten beim Gewinn um 1,4 Prozent auf 176,6 Millionen Euro zu. Für die Steigerung des Konzernumsatzes um 4,5 Prozent auf 723,3 Millionen Euro waren allerdings die Sendestationen im Ausland verantwortlich. So feiert das Unternehmen bereits jetzt den im vergangenen Monat gestarteten Ableger von sixx in Österreich als großen Erfolg und veröffentlichte die Zahl von sehr guten 1,0 Prozent Markanteil in den ersten vier Wochen. Im Gegensatz zum heimischen Markt, wo die Werbeeinnahmen mit 471 Millionen Euro (Vorjahr: 472,3 Millionen Euro) leicht rückläufig waren, konnte der Umsatz dahingehend im deutschsprachigen Ausland gesteigert werden.

Thomas Ebeling (Bild), Vorstandsvorsitzender von ProSiebenSat.1, zog ein positives Quartalsfazit: „Mit unserer Wachstumsstrategie sind wir auf dem richtigen Kurs. Schon heute resultieren mehr als zwei Drittel unseres Umsatzwachstums aus den Bereichen "Digital & Adjacent" sowie "Content Production & Global Sales". Über 35 Prozent des zusätzlichen Umsatzpotenzials, das wir bis 2015 erreichen wollen, haben wir bereits realisiert. Das ist ein sehr gutes Ergebnis.“

Ziel des Konzern sei es, die führende Position im deutschen Fernsehmarkt zu verteidigen und auszubauen. Das Umsatzziel bis 2015 in Zahlen lautet 750 Millionen Euro. Mehr als die Hälfte der Summe soll außerhalb des werbefinanzierten Fernsehens in Deutschland erwirtschaftet werden.

Dass das Unternehmen dieses Ziel als realistisch einstuft, liegt in erster Linie am stark wachsenden nordeuropäischen Markt, während die Aktivitäten im Osten des Kontinents einen leichten Umsatzrückgang vermelden mussten. Das Segment „Broadcasting International“ zog um 6,4 Prozent auf 162,3 Millionen Umsatz an, angetrieben von den steigenden Werbeeinnahmen aus Schweden und Norwegen. Insbesondere das Land der Fjorde brachte ProSiebenSat.1 steigende Zuschauermarktanteile. Im Vergleich zum Vorjahr wurden der Konkurrenz 1,3 Prozent abgerungen und 19,0 Prozent erreicht. Motor für diese Entwicklung war vor allem der Erfolg neuer Sender um VOX und MAX. Ersterer ist erst seit Beginn des Jahres 2012 zu Empfangen, kann aber schon einen Marktanteil von 1,4 Prozent vorweisen.
02.08.2012 10:06 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/58273