Deutsche Fernsehsender vereinbaren einheitliche Lautstärke

Die öffentlich-rechtlichen und privaten Kanäle werden ihre Programme ab dem 31. August in gleichmäßiger Lautstärke ausstrahlen.

Flüstern wie Schreien bleibt im Fernsehen erlaubt, außerhalb von Fernsehminuten, deren dramaturgischer Aufbau einer angepassten Lautstärke bedürfen, sollen die deutschen Zuschauer zukünftig aber nicht mehr von den Tönen der einzelnen Sender überrascht werden. Das haben die öffentlich-rechtlichen und privaten Fernsehsender angekündigt. Pünktlich zum Start der Internationalen Funkausstellung (IFA) am 31. August werden demnach die Programme angepasst. Die beschlossene Regelung gilt für die senderinterne Lautstärke und garantiert, dass beispielsweise zwischen Werbung und Programminhalten eine gleichmäßige Lautstärke herrscht, sorgt aber auch dafür, dass das Zappen durch die verschiedenen Programme erträglicher wird.

Der Produktionsdirektor des ZDF, Andreas Bereczky, sieht in der Anpassung mehr als nur eine kleine Politur der Fernsehlandschaft: „Mit dem neuen Aussteuerungsverfahren wird es gelingen, einen echten Mehrwert für unsere Zuschauer zu schaffen: Programmübergänge werden sowohl senderintern als auch senderübergreifend harmonischer. Wir sind davon überzeugt, dass sich auf Basis der vereinbarten Lautheits-Richtlinie auch neue Gestaltungsspielräume beim Fernsehton entwickeln werden.“

Sebastian Artymiak, der Leiter des Bereichs Medientechnologie beim Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT) betonte indes, dass die Anpassung „mit einem erheblichen organisatorischen, technischen und finanziellen Aufwand verbunden“ sei. Die Initiative der Sender, gemeinsam an einer gleichmäßigen Lautstärke zu arbeiten, geht auf eine Empfehlung der European Broadcasting Union (EBU) zurück, die wiederum aufgrund technischer Neuerung dazu aufgerufen hatte, sich des nunmehr lösbaren Problems anzunehmen.
27.08.2012 11:15 Uhr  •  Kevin Kyburz Kurz-URL: qmde.de/58754