Deutscher Radiopreis 2012: Die Gewinner

Viele öffentlich-rechtliche Sender sahnen ab; das meistgehörte Einzelprogramm Antenne Bayern geht komplett leer aus.

In einer feierlichen Zeremonie wurden am Donnerstagabend in Hamburg die Deutschen Radiopreise 2012 verliehen. Gestiftet wird der Preis von den Hörfunkprogrammen der ARD, dem Deutschlandradio und privaten Programmen. Die elfköpfige Jury wird dabei vom Grimme-Institut betreut. Gewinner aus zehn Kategorien wurden ermittelt, je drei Nominierte gab es pro Bereich. Die Nominierungen waren meist aber fragwürdig, hatte die Jury doch versucht einen gesunden Mittelweg zwischen öffentlich-rechtlichen Sendungen und teils qualitativ doch fragwürdigen Formaten im Privatradio zu finden.

Letztlich gingen dann auch zahlreiche Preise an öffentlich-rechtliche Wellen. Der Sender Antenne Bayern beispielsweise, das meisteingeschaltete Einzelprogramm in Deutschland, war in drei Kategorien nominiert, ging aber komplett leer aus. In der Kategorie Beste Morningshow setzte sich NDR 2 mit «Ponik & Petersen - Der NDR 2 Morgen» gegen Wolfgang Leikermosers «Guten Morgen, Bayern» durch.

In der Kategorie Beste Sendung war Antennes Abendformat «Langemann» vorgeschlagen, der Preis ging aber an «The crazy never die – Die Lange Nacht des Hunter S. Thompson» von Deutschlandradio Kultur und die Beste Comedy macht nicht Studiotechniker Nullinger aus Ismaning, sondern ffn mit «Die Welt in 30 Sekunden».

Weitere Gewinner: Die Beste Innovation geht an detektor.fm mit CrowdRadio, das Beste Nachrichtenformat ist die RPR1-Sendung «Der Tag in Rheinland-Pfalz». Die Beste Programmaktion war „Beethoven für alle“ und kam vom Klassik Radio. Für die Beste Reportage wurde SWR2 ausgezeichnet. Der Sender spielte „Muamar al Gaddafi: Aufstieg und Fall eines Despoten“ in seinem Programm.

Arno Müller von 104.6 RTL wurde für sein Lebenswerk als Moderator geehrt. Als Beste Moderatorin wurde Sina Peschke von der Landeswelle Thüringen gekürt, Bester Moderator wurde Werner Reinke, ein Radiourgestein, der inzwischen für hr1 aktiv ist. In den Personen-Kategorien waren auch Anja Caspary, Nina Zimmermann, Johannes Scherer und Hans Blomberg nominiert.
06.09.2012 22:02 Uhr  •  Manuel Weis Kurz-URL: qmde.de/58994