Quotencheck: «Wir retten Ihren Urlaub!»

Alle Folgen blieben unter dem Senderschnitt – die zweite Staffel war demnach ein Flop.

Eine etwas ungewöhnliche Strategie verfolgte RTL bei der zweiten Staffel seiner Doku-Soap «Wir retten Ihren Urlaub!»: Die ersten drei Ausgaben liefen montagabends, die nächsten drei dann nach einem Monat Pause am Mittwochabend, jeweils um 21.15 Uhr. Die erste Staffel lief dagegen noch mittwochs um 20.15 Uhr. Eines hatten alle Sendeplätze gemeinsam: Egal, wo sich Ralf Benkö für enttäuschte Urlauber einsetzte: die Quoten blieben schlecht. Unterm Strich schnitt die kürzlich beendete zweite Staffel sogar noch einen Tick schlechter ab als die erste.

Die bittere Erkenntnis: Alle Ausgaben verharrten unter dem Senderschnitt von 17,7 Prozent Marktanteil. Gleich die erste Sendung vom 25. Juni versagte. Gerade einmal 3,02 Millionen Zuschauer ab drei Jahren führten zu 9,9 Prozent Marktanteil. Zu diesem Zeitpunkt fing das Format wie bereits erwähnt montags um 21.15 Uhr an. Aus der werberelevanten Zielgruppe schalteten 1,65 Millionen ein, der Marktanteil lag bei schlechten 13,8 Prozent. Die zweite Ausgabe steigerte sich dann aber auf 3,17 Millionen Zuschauer, wovon 1,75 Millionen zur Zielgruppe gehörten. Die Marktanteile verbesserten sich auf 11,0 und 15,2 Prozent.

Am 9. Juli legte man weiter zu. Der Zielgruppenmarktanteil stieg auf 15,7 Prozent, 1,82 Millionen Umworbene sahen zu. Bei allen ging es hingegen leicht runter; auf 3,15 Millionen und 10,9 Prozent. Ausgerechnet dann schickte RTL das Format aber in eine Pause. Stattdessen setzte man auf zweistündige Ausgaben von «Einsatz in 4 Wänden – Spezial», die im Übrigen teils wesentlich bessere Quoten geholt hatten. Nach knapp einem Monat sendete man die verbliebenen drei Folgen, allerdings nicht mehr am Montag- sondern Mittwochabend.

Das, und die Tatsache, dass man gegen ein Fußballspiel antreten musste, haben dem Ferienreporter wohl geschadet. Die Folge: Tiefstwerte – nie lief es für die Sendung schlechter. Auf dem neuen Sendeplatz standen nur 2,26 Millionen Zuschauer sowie 8,2 Prozent Marktanteil zu Buche. Noch schlimmer sah es bei den Werberelevanten aus, wo 1,30 Millionen 12,6 Prozent Marktanteil entsprachen. Ohne diese Konkurrenz konnten sich die Quoten erholen. Am 22. August waren 2,88 Millionen Zuschauer dabei, die für 10,9 Prozent Marktanteil sorgten. Der Marktanteil in der Zielgruppe belief sich auf 15,1 Prozent.

Die vorläufig letzte Sendung brachte es bei den Jungen auf dieselbe Reichweite, der Marktanteil betrug jedoch wieder leicht schlechtere 14,3 Prozent. Auch wenn es gegen Ende ein wenig besser aussah, zufrieden sein wird RTL damit bestimmt nicht. Bei einem Senderschnitt von 17,7 Prozent in der Zielgruppe bzw. 13,6 Prozent beim Gesamtpublikum hätte eigentlich mehr drin sein müssen.

Das Fazit fällt demnach ernüchternd aus. Im Schnitt brachten es die sechs Ausgaben auf 2,85 Millionen Zuschauer, davon waren 1,60 Millionen zwischen 14 und 49 Jahre alt. Das hatte klar unterdurchschnittliche Marktanteile von 10,1 und 14,5 Prozent zur Folge. Über einer dritten Staffel steht somit ein großes Fragezeichen.
07.09.2012 14:00 Uhr  •  Daniel Sallhof Kurz-URL: qmde.de/59006