Neu im Kino: Neues von Schweiger und Sandler

Die Woche der großen Namen: Unter anderem melden sich Til Schweiger, Adam Sandler, Meryl Streep und Tommy Lee Jones zurück. Auch eine Dokumentation über Reinhold Messner kommt in die Kinos.

«Wie beim ersten Mal»
Seit über 30 Jahren sind Arnold (Tommy Lee Jones) und Kay Soames (Meryl Streep) verheiratet. Sie wohnen in einem schönen Haus und in ihrem Leben hat sich längst Routine breit gemacht - spätestens seitdem ihre längst erwachsenen Kinder sie verlassen haben und ihr eigenes Leben führen. Jeden Morgen macht Kay ihrem Mann ihr Frühstück, nach der Arbeit essen sie gemeinsam zu Abend, bevor sie den Rest des Abends zumeist vor dem Fernseher verbringen. Sogar in getrennten Zimmern schlafen die beiden mittlerweile. Während sich Arnold mit dieser Situation längst abgefunden hat, vermisst Kay die knisternde Erotik, die in ihrer Ehe längst verloren gegangen ist. Als sie in einer Buchhandlung einen Ratgeber des Psychologen Dr. Edward Feld (Steve Carell) findet, möchte sie unbedingt dessen Angebot einer Paartherapiesitzung annehmen. Ihr Mann ist diesbezüglich weitaus weniger aufgeschlossen und lehnt diesen Schritt kategorisch ab. Doch als Kay nicht locker lässt und sogar zwei Flugtickets nach Maine bucht, lässt sich Arnold schließlich breitschlagen - was er schon wenig später bereut, als Dr. Feld sehr intime Fragen zu stellen beginnt.

Lohnt sich der Gang ins Kino für diesen sehr namhaft besetzten Film? Quotenmeter.de-Kinokritiker Janosch Leuffen verrät es in seiner Kinokritik.

OT: «Hope Springs» von David Frankel; mit Meryl Streep, Tommy Lee Jones, Steve Carell, Jean Smart, Marin Ireland und David Frankel


«Schutzengel»
Die junge Nina (Luna Schweiger) wird Zeugin eines brutalen Mordes. Da Zeugen das letzte sind, was der mächtige Geschäftsmann Thomas Backer (Heiner Lauterbach) gebrauchen kann, setzt er eine Reihe von Killern auf das als Vollwaisin völlig schutzlose Mädchen an. Ihre einzige Hoffnung ist Max (Til Schweiger), der als ehemaliger KSK-Soldat der Bundeswehr den Auftrag bekommt, Nina zu beschützen. Charakterlich sind die beiden sich durchaus ähnlich, denn beide sind eher Einzelgänger. Trotzdem gelingt es ihnen nur in Zusammenarbeit, vielen heiklen Situationen zu entkommen, die in der Folge auf sie warten. Weitere Hilfe bekommen die beiden anschließend auch von Max' ehemaligem Kriegsgefährten Rudi (Moritz Bleibtreu) und seiner großen Liebe Sara (Karoline Schuch), die sich vor allem in ihrer Rolle als Staatsanwältin noch als sehr nützlich erweisen soll. Doch Backers mächtige Truppe ist ihnen immer noch auf den Fersen und nicht gewillt, Gnade walten zu lassen...

Da sich Til Schweiger, seine Produktionsfirma und der Filmverleih Warner Bros. dazu entschieden haben, nur "ausgewählten Pressevertretern" den Film vorab zu zeigen, muss eine Übersicht über Kritiken leider entfallen. Sidney Schering aber wird am Donnerstag bei Quotenmeter.de sagen, wie gut der neue Schweiger-Film ist.

OT: «Schutzengel» von Til Schweiger; mit Til Schweiger, Luna Schweiger, Moritz Bleibtreu, Hannah Herzsprung, Heiner Lauterbach und Karoline Schuch

Lust auf Adam Sandler? Dann ist «Der Chaos-Dad» richtig; alles zum Film auf der nächsten Seite.


«Der Chaos-Dad»
Donny (Adam Sandler) ist ein Lebemann durch und durch. Er feiert in den Tag hinein und lässt bezüglich seiner finanziellen Situation gerne einmal fünfe gerade sein. Erst als man ihm offenbart, dass er dem Staat 43.000 Dollar schuldet und er für drei Jahre hinter Gittern muss, wenn er diese Summe nicht bald begleicht, kommt der passionierte Trinker endlich ins Grübeln. Er weiß keinen Ausweg und hat niemanden, bei dem er sich das Geld borgen könnte - bis er eines Abends das Bild seines Sohnes Todd (Andy Samberg) in einer Zeitung sieht. Den Kontakt mit ihm hat er bereits vor langer Zeit abgebrochen, doch als er liest, dass Todd inzwischen erfolgreicher Anwalt ist und kurz vor der Hochzeit mit einer nicht minder vermögenden Freundin (Leighton Meester) steht, sieht er sich zu einer Kontaktaufnahme gezwungen. Sehr zum Unwillen seiner zukünftigen Schwiegertochter quartiert sich Donny bei seinem Sohn ein, um eine Beziehung mit ihm aufzubauen - und daraufhin zur eigentlichen Motivation seines Besuchs zu kommen. Doch sein Sohn hat gänzlich andere Lebensansichten als sein Vater - was sich spätestens beim von Donny organisierten alternativen Junggesellenabschied offenbart...

Mit erwartungsgemäß durchschnittlichen Kritiken wird der neueste Film mit Adam Sandler bedacht. Überhaupt nicht angetan vom Film ist Justin Chang von "variety.com", der lediglich die Leistung von Nebendarsteller Andy Samberg als eine "kleine rettende Gnade" in einem Film bezeichnet, in dem es aufgrund Sambergs "alles in allem hätte schlimmer kommen können". Ein etwas versöhnlicheres Urteil fällt Justin Lowe von "hollywoodreporter.com": "Mit genug hochzeitsbezogenen Spielereien, um die datenden Menschenmassen anzulocken, bleibt die Quote der Lacher relativ respektabel, auch wenn es nichts gibt, was nicht schon viele Male gezeigt wurde." Sogar richtig begeistert gibt sich Arne Hübner von "bummelkino.de", der sich bei diesem Film über das so genannte R-Rating freut, da somit auch "«Hangover»-Geschmacklosigkeiten gezeigt werden dürfen". Dies stehe "der Kasperei gut zu Gesicht. Und wenn Sandler zusammen mit Vanilla Ice und einer Großmutter einen Gangbang zelebriert, mit Susan Sarandon hemmungslos im Frauenknast flirtet oder morgens um 7 Uhr das dritte Dosenbier öffnet, ist das unterste Schublade und verdammt witzig." Zumindest sei dies "witzig für Sandler-Fans der ersten Stunde".

OT: «That's My Boy» von Sean Anders; mit Adam Sandler, Andy Samberg, Leighton Meester, James Caan, Milo Ventimiglia und Vanilla Ice


«Messner»
Regisseur Andreas Nickel präsentiert die wichtigsten Etappen des Lebens von Bergsteiger-Ikone Reinhold Messner. Messner wuchs als eines von neun Kindern unter der Obhut seines sehr autoritären Vaters im ländlichen Südtirol auf. Dabei stellte er schon früh seine besondere Beziehung zu den Bergen fest und bemerkte schnell, dass er nicht für ein spießiges kleinbürgerliches Leben geschaffen war. Nur am Rande werden in der Folge biografische Eckpfeiler erwähnt, im Zentrum stehen die zahlreichen abenteuerlichen Expeditionen, in die sich Messner schon seit seiner Jugend immer wieder begibt. Neben Messner kommen zahlreiche Freunde, Verwandte und Kollegen zu Wort, die Messner im Laufe seines Lebens begleitet haben - und intimere Einblicke in das Leben des Mannes erhielten, der gemeinsam mit Peter Habeler als erstes ohne Hilfe von Sauerstoffflaschen auf den Himalaya gelangte.

Die Biografie des weltbekannten Bergsteigers Reinhold Messner kommt bei den Kritikern insgesamt ziemlich gut an. Laut Hans-Jürgen Rippert von "programmkino.de" handele es sich um ein "beeindruckendes Porträt über den berühmten Südtiroler", bei dem in erster Linie "die fantastischen Bergaufnahmen faszinieren und berühren". Dank des Films sei es "leicht nachzuvollziehen, welcher Wille vorhanden sein muss, um derartige Herausforderung zu bestehen und Grenzen zu überwinden, aber auch mit dem Scheitern zurechtzukommen". Bei der Filmbewertungsstelle Wiesbaden zieht man ein ähnlich positives Fazit, wobei Messner zwar "entmystifiziert" werde, ohne allerdings "an Faszination zu verlieren". Dafür werde ein "vielschichtiger Mensch sichtbar, der über Jahrzehnte Menschen und Medien in seinen Bann gezogen hat". Nicht ganz so begeistert gibt sich Robert Cherkowski von "filmstarts.de", der bemängelt, dass man "den Strapazen der Messner'schen Expeditionen" sicher "wie hier mit nachgestellten Szenen" auf den Grund gehen könne, "die in unregelmäßigen eingeschoben werden und ziemlich deplatziert wirken". Insgesamt sei «Messner» eine "visuell herausragende Dokumentation, die mehr in die Breite als in die Tiefe geht und ihrem Gegenstand dabei nie wirklich nahekommt". Deshalb sei die "etwas gefällig geratene Kino-Verbeugung" nur für Fans "ein Muss".

OT: «Messner» von Andreas Nickel; mit Reinhold Messner
26.09.2012 10:30 Uhr  •  Manuel Nunez Sanchez Kurz-URL: qmde.de/59381