Mit einer «Spiegel TV»-Dokumentation zum Thema Prostitution und SM hat sich der Privatsender eine Rüge von der KJM eingefangen. kabel eins erhielt indes Ärger für zu früh laufende Horroraction.
Gewalt, Sex und Gewalt beim Sex: Mit diesen Themen haben VOX und kabel eins die Jugendschützer der Kommission für Jugendmedienschutz (kurz: KJM) auf den Plan gerufen. So zeigte kabel eins den Horror-Actionfilm
«Resident Eviel: Apokalypse» noch vor 23 Uhr in einer ungekürzten Fassung. Was Filmfreunde gefreut haben dürfte, war nicht im Sinne der Medienwächter, denn die ungeschnittene Version des Kinostreifens wurde von der FSK mit einer Jugendfreigabe ab 18 Jahren bedacht, weshalb der Film gemäß Jugendmedienschutz-Staatsvertrags (JMStV) erst nach 23 Uhr unangetastet ausgestrahlt werden darf.
Einen weiteren Verstoß gegen den Jugendmedienschutz-Staatsvertrag machte die KJM beim Privatsender VOX aus, der an einem Samstagabend ab 20.15 Uhr die Dokumentation
«Spiegel TV: Tempel der Lust – Das Geschäft mit der käuflichen Liebe» ausstrahlte. In dieser wurden Bordelle, Swingerclubs sowie ein SM- und Fetischstudio beleuchtet.
Wie die Jugendschützer bemängelten, wurden im Rahmen dieser Dokumentation ungewöhnliche Sexualpraktiken wie Atemreduktion, Vollgummierung oder Fesselung aus der Erwachsenenperspektive als normal dargestellt, was aber nicht mit dem Entwicklungsstand von Kindern und Jugendlichen unter 16 Jahren vereinbar wäre und deshalb von ihnen nicht angemessen eingeordnet werden könne. Darum hätte diese Doku erst nach 22 Uhr gezeigt werden dürfen. Weitere Verstöße gegen den JMStV wurden im dritten Quartal des Jahres nicht festgestellt.